Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
sachlich.
„Oh ja, das ist es auch.“ Angelos Gesicht, seine Lippen waren ganz knapp vor ihr. Sie fühlte seinen Atem. Er roch frisch und süß, ein wenig nach Apfel. Sie musste bei dem Gedanken innerlich lächeln. Es war nicht abwegig, sich vorzustellen, wie Angelo als verführerische Schlange Eva einen Apfel reichte. Seine Hand lag auf Charlies Schulter, glitt aufwärts über ihren Hals, während sein Blick sie nicht losließ. Angelo trug seinen Namen zu Recht, dachte Charlie in diesem Moment. Er sah tatsächlich aus wie ein Engel, in dessen Augen sich das Blau des Himmels spiegelte.
Jetzt lag seine Hand mit leichtem Druck in ihrem Nacken, fixierte ihren Kopf, ohne sie zu bedrängen. Seine andere Hand hob ihr Kinn in die Höhe.
„Necken und sich zurückziehen“, hauchte er an ihrem Mund.
Charlie nickte. Sie war ein wenig atemlos und aufgeregt. Ihr erster Kuss! Und der von einem unverschämt gut aussehenden Dämon.
Seine Lippen senkten sich leicht auf ihre. Sie spürte kaum die Berührung, als er hauchzart darüber strich. Es fühlte sich angenehm an, dieses Streicheln mit diesen vollen, weichen Lippen, während er sich mit kleinen Küssen von einem Mundwinkel zum anderen arbeitete, bis er dann ruhig liegen blieb. Ihr gefiel, was er mit ihr tat. Sie hielt den Atem an, als er den Druck seiner Lippen verstärkte, ihre damit leicht öffnete. Ganz wenig nur, aber genug, um seiner Zunge zu erlauben, sie zu berühren und die Spitze zwischen ihre Lippen zu schieben. Er drang nicht tiefer, wie Charlie das erwartet hatte, sondern zog sich wieder zurück.
Abermals schob sich die Zunge zwischen ihre Lippen. Dieses Mal ein bisschen tiefer. Sie verstand. Necken und zurückziehen. Das war interessant und sogar ganz nett.
Dann zog er sich zurück, löste sich von ihr und sah sie auffordernd an. „Und jetzt du.“
Charlie blinzelte, aber sie gab nach, als Angelo sich auf einen Stuhl setzte und sie zu sich auf seinen Schoß zog. „So geht es einfacher“, sagte er ernsthaft.
Sie warf einen raschen Blick in die Runde. Venetia saß etwas vorgebeugt da, hatte die Arme um die Knie geschlungen und fixierte Angelo mit einem hungrigen Ausdruck, und Frederick stand mit missbilligendem Ausdruck und vor der Brust verschränkten Armen einige Schritte daneben.
Charlie brachte ihre Lippen an Angelos, als seine Hand in ihrem Nacken sie leicht näher zog. Er lächelte. „Du hast schöne Lippen, weißt du das?“ Sie fühlte seinen Atem, als er sprach, beobachtete die Bewegung seiner Lippen. „Weich und süß.“
Sie legte ihre Lippen an seine, streichelte darüber, wie er das zuvor getan hatte. Es machte wirklich Spaß. Sie kostete eine Weile, dann beschloss sie, den Teil mit der Zunge auszuprobieren. Sie öffnete leicht den Mund, bemerkte, dass auch seiner nicht fest verschlossen war, und schob ihre Zungenspitze …
„Das reicht jetzt.“
Charlie dachte im ersten Moment, dass Frederick Einhalt gebot, aber die Stimme war, obwohl nicht laut, so doch wesentlich eisiger und schneidender. Sie fühlte, wie sich Angelos Hände verkrampften. Sein ganzer Körper erstarrte, und als er sie hastig losließ, hatte sie den Eindruck, dass er sie am liebsten auch gleich von seinen Knien gestoßen hätte, um aufzuspringen und zu flüchten. Sie drehte sich nach dem Sprecher um, und ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. In der Tür stand niemand anderer als Cyrill Veilbrook. Und hinter ihm war Tante Haga, bleich wie die Wand.
Veilbrooks Blick war kalt, aber als sie zu lange in seine Augen sah, glaubte sie, ein gefährliches Glühen darin zu entdecken. Sie senkte verwirrt den Blick. Ausgerechnet Veilbrook ertappte sie bei dieser Lektion. Und dann auch noch gemeinsam mit Tante Haga, die ihr sicher übel nahm, dass sie auf den Knien ihres Liebhabers saß und ihn küsste. Frederick hatte recht gehabt, sie hätte Angelo sofort abweisen müssen.
Das kommt davon, wenn man zu neugierig ist
, dachte sie beschämt. Sie erhob sich, strich sich die Röcke glatt und wandte sich an ihre Tante.
„Es tut mir leid.“ Sie würde ihr später erklären, warum das passiert war, wenn sie alleine waren, und vor allem Veilbrook nicht dort stand wie ein Rachegott und sie anstarrte, bis ihr kalte Schauer über den Rücken liefen.
Veilbrook wandte den Blick nicht von Charlie, als er zu Haga sagte: „So etwas wird in Zukunft nicht mehr passieren. Ist das klar?“
Tante Haga nickte heftig, schwieg jedoch.
Charlie verstand kein Wort.
Venetia fand es an der
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