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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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sondern ihre Fratzen nur halbherzig unter den Kapuzen verbargen. Es waren erstaunlich viele Besucher da, und er spürte bei allen eine leichte Unruhe.
    Fast genau ihm gegenüber, auf der anderen Seite der Krypta, stand eine verhüllte Gestalt, von der die anderen Abstand hielten, weil sie Gefahr ausstrahlte. Arsakes. Samuel hatte Cyrill erzählt, dass er sich in London aufhielt, aber es wäre nicht nötig gewesen. Er hatte seine Anwesenheit im selben Moment gefühlt, in dem Arsakes seinen Fuß auf englischen Boden gesetzt hatte. Um ihn herum war gut eine Armlänge Platz; die anderen spürten seine Aura und wichen ihm aus. Sie taten gut daran - er wirkte nicht nur bedrohlich, er war auch gefährlicher als jedes andere Wesen in diesem Raum. Cyrill überlegte, ob er etwa hinter dieser neu hinzugekommenen Vampirgruppestand. Bisher hatte er nichts Konkretes darüber gehört, aber es sähe Arsakes ähnlich, sich dieser Wesen zu bedienen, um seine eigene, tödliche Macht zu stärken. Cyrill blickte scharf hinüber. Der andere nickte leicht. Fast vermeinte Cyrill, das leicht spöttische Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Cyrill erwiderte den fast unmerklichen Gruß nicht, sondern wandte sich ab. Er würde auf der Hut sein.
    Diese Kirche war damals dem Bruch von Heinrich VIII mit dem Papst zum Opfer gefallen. Sie war in ein Lager umgewandelt worden und hatte seitdem vielen Geschöpfen, die das Tageslicht scheuten, Unterschlupf geboten. Cyrill hatte ebenfalls zu ihnen gehört. Er war etwa zu dieser Zeit nach London gezogen und hatte hier seinesgleichen – falls es so etwas im weitesten Sinn überhaupt gab – gesucht und getroffen. Und er hatte damals nicht gezögert, sich unter dieser Art von Gemeinde einen Namen zu machen, Grenzen zu setzen, um dann ungestört leben zu können.
    Sein Blick glitt wieder zum Altar. An der Wand dahinter standen einige Särge, aber Cyrill wusste, dass keine Toten darin lagen, sondern die noch sehr lebendigen, vor Angst fast verrückten Opfer dieser Messe. Er konnte ihre Furcht, ihre Panik bis hierher spüren, auch wenn das leise Gemurmel der anderen die Schreie und das Klopfen, das erschöpfte Kratzen an den Sargdeckeln etwas dämpfte. An den umgebenden Säulen waren Fesseln angebracht, Eisenringe hingen an rostigen Ketten, und dunkle, rötlichbraune Flecken an den Säulen und dem Altar selbst zeugten von dem, was hier vor sich ging. Getrocknetes Blut - die einzige Spur, die von den meisten Opfern übrig blieb. Was die Vampire an blutleeren Körpern übrig ließen, nahmen sich Dämonen zum Fraß.
    Soeben zerrten sie ein neues, sich windendes und schreiendes Opfer heran. Ein Mann, dessen Augen vor Angst weit aufgerissen waren. Cyrill spürte die neue Anspannung in der Krypta, die faszinierte Aufmerksamkeit, den wachsenden Hunger. Er presste die Lippen aufeinander und bereute schon, hergekommen zu sein.
    Jemand berührte ihn am Arm. Es war eine Vampirin, Malefica. Neben ihr stand ihr Gefährte Goranov. „Ziemlich exquisite Gesellschaft heute Abend.“
    „Nicht sonderlich exquisit“, entgegnete Cyrill kalt. „Aber soweit ich das beurteilen kann, fast vollständig.“
    „Es müssen mindestens zweihundert sein“, sprach Malefica weiter. „Und die sind einander nicht unbedingt freundlich gesinnt. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie sich das Kräfteverhältnis weiter entwickelt.“
    Cyrill antwortete nicht. Das einzig wirklich gefährliche Wesen in diesem Raum war Arsakes, der dunkle Fremde. Wie sich das Kräfteverhältnis entwickelte, hing ganz von dessen Plänen ab. Wenn er sich an die Spitze einerGruppe stellte, und das befürchtete Cyrill, dann war die Gefahr in der sich die anderen, ja ganz London oder England, befanden, kaum abzuschätzen.
    Cyrills Aufmerksamkeit glitt weiter, erfasste auch die Wesen etwas weiter weg, bis ihm, seitlich hinter dem Altar, eine an die Wand gepresste Gestalt ins Auge stach. Es war aber nicht der blaugraue Mantel, der so gar nicht hierher passte, wo jeder nur dunkelbraun oder schwarz trug, sondern etwas anderes. Die Haltung? Die hellbraune Haarsträhne, die unter der Kapuze hervorlugte? Die schlanke Frauenhand, die den Mantel krampfhaft vor dem Körper zusammenhielt?
    Das konnte doch wohl nicht sein! Nein, es war unmöglich. So verrückt wäre sie doch … Jetzt hob die Frau den Kopf und Cyrill erhaschte unter der Kapuze einen Blick auf ein bleiches, schmales Gesicht und hellgraue, entsetzte Augen.
    Oh verflucht
. Cyrill sprach diese Worte nicht

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