Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
aus, aber in seinem Kopf hallten sie unendlich oft wider, als er sich, ohne lange nachzudenken, den Weg zu Charlotta Baker bahnte.
Charlie hatte sich in eine kleine Nische schräg hinter dem Altar gepresst und wagte kaum sich zu rühren, um die Wesen, die sich hier in der Krypta drängten, nicht auf sich aufmerksam zu machen. Die Fackeln und Kerzen verbreiteten einen beißenden Geruch, der ihr in den Augen und im Hals brannte, aber sie erleuchteten diese unterirdischen Gewölbe immerhin genug, um sie alles erkennen zu lassen. Dabei wollte sie gar nichts mehr sehen. Sie wollte nur fort von hier. Sie wollte nicht mehr die blutigen Fesseln an den Säulen anstarren, nicht mehr die dunklen Flecken auf dem Altar. Und sie wollte nicht mehr die dumpfen Schreie aus den Särgen hören, nicht mehr das verzweifelte Hämmern der Opfer, die darin eingeschlossen waren, bis die Vampire und ihre Helfer sie heraus ließen, um endlich ein Ende zu machen. Sie hatte von schwarzen Messen gehört, hatte Schreckliches vermutet, aber nichts hatte sie auf die Wirklichkeit vorbereitet. Das Grauen hatte in ihren Knien begonnen, war weiter in ihren Magen gestiegen, bis er sich zusammenkrampfte, hatte ihr Herz erreicht, das hart und schwer schlug, und saß jetzt schon in ihrer Kehle. Sie bekam kaum noch Luft. Sie atmete viel zu schnell. Zu hastig. Schon warfen ihr einige Umstehende aufmerksame Blicke zu. Sie zog sich tiefer in den Schatten zurück. Sie musste hier heraus, aber wie?
Sie war völlig problemlos hereingekommen, niemand hatte sie aufgehalten oder gefragt, was sie hier suchte. Aber das schien hier allgemein der Fall zu sein, die Besucher ignorierten einander. Sie berührten sich nicht einmal, als sie sich näher drängten. Nur dann, wenn eines der Opfer freigegeben wurde, dann stürzten sie sich in Gruppen darauf, zerrissen es mit Zähnen, Klauen,Händen. Nicht jeder machte mit. Viele hielten sich im Hintergrund, warteten, beobachteten. Entweder gab es hier Rangordnungen oder sie waren ähnlich wie Charlie nur als Zuschauer gekommen.
Sie hatte schon längst versucht, wieder die Krypta zu verlassen, aber der Weg war versperrt. Man hatte das Tor geschlossen, einige mächtige Gestalten hielten davor Wache, und Charlie hatte es nicht gewagt, sich an ihnen vorbeizudrängen. Offenbar war das Problem nicht, Zutritt zu einer Schwarzen Messe zu bekommen, sondern vielmehr, sie wieder unbeschadet zu verlassen.
Eine Bewegung neben dem Altar zog ihre Aufmerksamkeit an. Ein junger Mann hatte sich aus einer Gruppe gelöst und trat vor. Sie erstarrte, als sie ihren Bruder erkannte. Wie zart er wirkte. Wie jung. Wie blass. Sie unterdrückte ein trockenes Aufschluchzen. Er war doch ihr kleiner Bruder! Wie hatte sie es nur zulassen können, dass er in diese Gesellschaft geriet? Weshalb hatte sie nicht besser auf ihn geachtet? Ein anderer Mann stand neben ihm und nickte ihm aufmunternd zu, als einer der Särge geöffnet wurde, und man eine junge Frau herauszerrte, die nur mit einem Unterkleid bedeckt war. Charlies Kehle wurde eng, als das Mädchen zu Theo geschleppt und auf den Altar gebunden wurde. Sie wimmerte, weinte, flehte um Gnade, wand sich in den Fesseln. Charlie sah, wie Riemen tief in ihre Handgelenke schnitten. Blut quoll hervor.
Sie wollte wegsehen, konnte jedoch nicht den Blick abwenden, sondern starrte wie hypnotisiert auf Theo, als er zu der Gefangenen trat. Der zweite Mann hielt sich dicht neben ihm, seine Augen glühten rötlich, als er leise auf Theo einsprach. Theo hob nur zögernd die Hand, strich über die Stirn der jungen Frau, ihren Hals. Dann griff er mit einer plötzlichen Bewegung mit beiden Händen nach ihrem Unterkleid und riss es vorne auseinander, sodass ihr Busen frei lag. Das Mädchen schrie auf. Durch Charlies Körper lief ein kalter Schauer, als sie ihren Bruder dabei beobachtete, wie er die vollen Brüste der jungen Frau streichelte. Sie wurde schließlich ruhiger, wehrte sich nicht mehr gegen die Fesseln, aber von Zeit zu Zeit ging ein heftiges Zittern durch ihren Leib. Sie hatte begriffen, dass sie ihrem Schicksal nicht mehr entkam.
Theo sprach beruhigend auf sie ein. Sie sagte etwas. Es war wie ein leises Flehen. Theo zögerte, aber der Mann neben ihm schüttelte den Kopf. Und dann riss Theo das Unterkleid völlig weg und die Frau lag nackt vor ihm. Er stieg auf den Altar, kniete sich zwischen ihre gespreizten Beine und öffnete seine Hose. Charlie sah, dass er erregt war. Das Würgen in ihrem Hals wurde
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