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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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hatte, wenn auch weitaus weniger leidenschaftlich. Damals war sie die wichtigste Person in seinem Leben gewesen. Seine große Schwester, die ihn mütterlich umsorgt und ihn gepflegt hatte, wenn er krank gewesen war, an die er sich hatte anlehnen können. Und nun hatte er sich aus Liebe zu einem völlig Fremden zu einem Monster machen lassen, das von Blut lebte und dafür tötete.
    Charlie schloss sekundenlang die Augen.
    „Wenn du bei der Messe warst, hast du Merlot sicher gesehen“, fuhr Theo eifrig fort. „Er stand direkt neben mir, als ich …“
    Ihr Gesichtsausdruck ließ ihn verstummen. Er senkte den Kopf. „Verzeih. Ich wollte dich nicht erinnern.“
    „Und wo war dein Merlot, als sie dich angriffen?“, fragte Charlie kalt.
    „Er …“ Theo unterbrach sich, weil ein Schatten das Fenster der Kutsche verdunkelte.
    „Die Zeit ist um.“ Veilbrooks Befehl duldete keinen Widerspruch. Er öffnete die Tür, und Theo stieg zögernd aus.
    Veilbrook maß ihn mit einem verächtlichen Blick. „Sie sind hier in Sicherheit. Etwa hundert Schritte weiter diese Straße entlang befindet sich ein Haus, in dem Sie Zuflucht finden können. Es hat einen kleinen Vorgarten und links und rechts vom Eingang befinden sich zwei griechische Frauengestalten. Sagen Sie, Veilbrook schickt Sie.“
    Theo beugte sich noch einmal zu seiner Schwester. Er flüsterte. „Charlie. Du willst doch nicht etwa mitgehen?“
    „Doch. Das will ich. Und du halte dich gefälligst in Zukunft von solchem Gesindel fern“, zischte sie ihm zu.
    Die Kutsche wankte von einer Seite zur anderen, als der Kutscher die Pferde zum Galopp antrieb. Einmal kamen sie ins Schleudern, als die Räder einen Stein streiften, und Charlie wäre beinahe vom Sitz gestürzt, hätte Veilbrook sie nicht aufgefangen, hochgezerrt und dann fest im Arm gehalten. Sie war wie betäubt, deshalb wehrte sie sich nicht gegen seinen Griff, sondern ließ sich im Gegenteil noch gegen ihn sinken und verbarg das Gesicht an seiner Brust. Sie wollte nichts mehr denken, wollte nicht mehr sehen, wie Theo - ihr Theo, ihr kleiner Bruder! – die Zähne in die jungeFrau schlug. Sie wollte auch nicht mehr die Bilder dieser Meute vor Augen haben. Diese geifernden Mäuler, die spitzen Zähne, die rote Augen.
    Erst als Veilbrook den Arm enger um sie legte, wurde ihr bewusst, dass Tränen über ihre Wangen liefen. Sie fühlte seinen Atem auf ihrem Haar.
    „Ich hatte dir doch gesagt, du sollst die Augen geschlossen halten.“ Er klang missgelaunt, und seltsamerweise war es genau das, was sie zur Vernunft brachte. Sie löste sich von ihm, obwohl sie sein deutliches Widerstreben fühlte, sie loszulassen, setzte sich auf und drehte sich so weit wie möglich von ihm weg. Sie tastete ergebnislos nach ihrem Taschentuch, bis er ihr seines hinhielt.
    „Du bist die einzige Hexe, die ich kenne, die bei einer Schwarzen Messe allein schon beim Zuschauen Schreikrämpfe bekommt.“
    „Hören Sie auf!“ Charlie wandte sich wild um. Es war ihr gleichgültig, ob er sehen konnte, dass ihre Augen gerötet waren, oder dass ihre Lippen noch zuckten, weil sie den Drang, zu weinen, nicht beherrschen konnte. „Sie haben ja keine Ahnung!“
    Veilbrook verzog den Mund zu diesem ironischen Lächeln, das ihr schon vertraut war. „Ich hatte dich, was deine Kundschaft betrifft, als eher extravagant eingeschätzt.“
    Charlie wollte wütend werden, aber dann fühlte sie eine Erschöpfung, die jedes andere Gefühl erstickte. „Ich nehme an, Ihnen ist diese Art von Veranstaltung nicht so unbekannt wie mir“, sagte sie müde.
    Er gab keine Antwort, sondern sah sie nur durchdringend an. Plötzlich sagte er: „Es war tatsächlich dieser Vampir. Du warst nur seinetwegen dort.“
    Charlie wandte sich ab. Das Glühen in seinen Augen machte ihr plötzlich Angst. Unwillkürlich rückte sie ein wenig von ihm ab. Die Szenen in der Krypta, der Geruch nach Blut musste ihn erregt haben. Hoffentlich hatte er sie nicht gerettet, um sich jetzt ungestört an ihr gütlich tun zu können.
    Aber dann hätte er ihr blutendes Handgelenk nicht so ohne Weiteres wieder losgelassen.
    „Weshalb haben Sie das getan? Zuerst mich gerettet und dann Theo?“, fragte sie tonlos. Es konnte ihm doch nicht wirklich so viel daran liegen, sie in sein Bett zu bekommen. Glaubte er etwa an dieses Märchen von der ersten Liebesnacht mit einer Succuba? War er so neugierig, so begierig darauf, dass er sich dafür zweimal in Gefahr gebracht hatte?
    „Das habe ich mich

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