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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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nichts. Sie öffnete die Augen. »Wo?«, flüsterte sie schließlich.
    Pablo schüttelte den Kopf. »Hier.«
    Amanda sträubten sich die Haare im Nacken. »Wo denn?«
    »Na hier«, sagte eine Stimme beinahe direkt an ihrem Ohr.
    Sie schrie, machte einen Satz in Pablos Richtung und drehte sich dabei halb um.
    Ein mächtiges Geschöpf mit mattschwarzer Haut und leuchtenden Augen stand vor ihr. Es war über einen Meter achtzig groß, mit einem Buckel auf dem Rücken und hervortretenden Muskeln. Um die Mitte trug es einen gewickelten Lendenschurz.
    Es öffnete den Mund und sprach sie erneut an. »Hallo, Schätzchen.«
    Amanda blinzelte. »Daddy?«
    Das Geschöpf nickte, und sie sah es sich näher an. Es war tatsächlich ihr Vater. Er trug irgendetwas auf dem Rücken und war von Kopf bis Fuß mit Ruß und Matsch bedeckt. Erleichterung wallte in ihr auf.
    »Daddy!«, schrie sie und warf sich an seine Brust. Er schlang einen Arm um sie und drückte sie an sich. Einen Moment lang war sie wieder fünf Jahre alt. Ihr Daddy war da, und er würde alles wiedergutmachen und sie vor der bösen Welt beschützen.
    »Prinzessin«, sagte er schließlich und holte sie damit in die Gegenwart zurück. »Wir müssen in Bewegung bleiben.«
    Sie trat langsam zurück und erkannte erst jetzt, dass die Last, die er auf dem Rücken trug, Barbara Davis-Chin war. Erschrocken sah sie ihren Vater an. »Ist sie ...«
    »Sie lebt.«
    »Kommen Sie mit - wir haben einen Unterschlupf«, sagte Pablo. Er machte sich in Richtung des Motels auf.
    Sie folgten ihm. Amanda ging neben ihrem Vater her und berührte ihn hin und wieder am Arm, um sich zu vergewissern, dass er echt war. Binnen zehn Minuten hatten sie es zum Motel geschafft.
    Als sie ihr Zimmer betraten, war Tommy wach, und ein breites Grinsen trat auf sein Gesicht, als er sie sah.
    Richard ließ seine menschliche Last langsam auf ein Bett sinken und richtete sich auf. Er blickte Tommy fest in die Augen und streckte dann die Arme nach ihm aus. »Ich bin froh, dich zu sehen, mein Junge.«
    Als die beiden einander umarmten, begann Amanda zu weinen. Sie trat zu ihnen, und sie nahmen sie in den Kreis auf. Herzenswärme floss so reichlich wie ihre Tränen. Die drei schufen ein Band, das sie zu einer neuen Art Familie vereinte.
    Das ist dein Geschenk, Göttin, dachte Amanda. Ich danke dir.
    Richard löste sich schließlich von ihnen, und Amanda und Tommy sanken neben Barbaras regloser Gestalt auf die Bettkante.
    Pablo kümmerte sich bereits um sie. Die drei sahen zu, während er seine Untersuchung zu Ende führte. »Es geht ihr gut. Ihrer Seele.«
    Richard nickte. »Ein paar Mal ist sie zu sich gekommen, und seit etwa drei Stunden ist sie wieder bewusstlos. Aber sie wirkt entspannter.«
    »Sie braucht Ruhe. Sie auch«, fügte Pablo streng hinzu.
    »Ich brauche zuallererst eine Dusche, wenn ihr nichts dagegen habt«, entgegnete Richard schon auf dem Weg zum Bad.
    Amanda saß die nächsten zwanzig Minuten still da. Zwei Mal hörte sie, wie die Dusche abgestellt wurde, um gleich darauf wieder zu rauschen. Schließlich verstummte das Plätschern und blieb auch stumm. Gleich darauf erschien ihr Vater, ein Handtuch um die Hüfte gewickelt.
    Narben glänzten auf seiner Brust. Manche waren klein und kaum zu sehen. Andere waren groß, ein paar rund, gut zwei Fingerbreit im Durchmesser. Eine fiel ihr besonders ins Auge. Die lange, gezackte Narbe reichte von seiner Brust über dem Herzen bis zur Mitte seines Bauchs. Plötzlich fiel ihr auf, dass sie ihn noch nie mit nacktem Oberkörper gesehen hatte. Selbst früher im Familienurlaub, als sie noch klein gewesen war, hatte er sogar zum Schwimmen immer ein Tank Top getragen.
    Er lächelte grimmig, als spürte er ihre Gedanken. Er setzte sich auf das andere Bett und legte sich ein zweites Handtuch über die Schultern, so dass es seine Brust teilweise bedeckte. »Die stammen aus dem Krieg, Schätzchen. Sie sind ein Teil von mir, den ich vergessen wollte. Ich habe viel zu lange versucht, das alles hinter mir zu lassen.« Er senkte kurz den Blick und sah sie dann mit einem versonnenen Ausdruck in den Augen wieder an. »Wenn ich das nicht getan hätte, hätte deine Mutter vielleicht...«
    Abrupt verstummte er, schüttelte den Kopf und setzte ein gezwungenes Lächeln auf. Amanda verzog das Gesicht. Sie wusste, dass er die Affäre ihrer Mutter mit Michael Deveraux meinte, die sie schließlich das Leben gekostet hatte. Damals war ihr Vater ein Mann gewesen, den man nur als

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