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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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»langweilig« bezeichnen konnte. Marie-Claire, Amandas aufregende, extravagante Mutter, hatte anderswo nach prickelnder Erregung gesucht. Amanda selbst hatte sich oft gefragt, ob ihre Mom noch am Leben wäre, wenn ihr Dad nur ein bisschen aufregender gewesen wäre - oder sich zumindest mehr ins Zeug gelegt hätte, um seine Frau vor anderen Männern zu schützen.
    Sie schüttelte ebenfalls den Kopf. Es war zu spät, die Vergangenheit ließ sich nicht ändern. Vielleicht war der Tod ihrer Mutter ohnehin Schicksal gewesen, unausweichlich. Sie hätte seither ein Dutzend Male sterben können, auf unterschiedlichste Art und Weise, wie so viele andere erst vor zwei Tagen gestorben waren.
    Sie warf Pablo einen Blick zu. Die übrigen Mitglieder seines Covens, Philippe, Armand und Alonzo, waren immer noch verschwunden. Sie fragte sich, ob er irgendetwas von ihnen spüren konnte. Falls sie tot waren, wäre Pablo ganz allein auf der Welt. Abgesehen von uns. Sie verzog das Gesicht. Wir könnten sehr bald auch alle tot sein.
    Ihre Gedanken schweiften zu den anderen weiter, die sie noch vermissten: Sasha, Silvana, Kari, Holly, Dan und Tante Cecile. Nein, korrigierte sie sich. Tante Cecile ist tot. Die Dämonen, von denen Holly besessen ist, haben sie umgebracht. Diese Realität traf sie schwer, aber sie durfte ihr Herz nicht gegen die Trauer verschließen. Sonst wäre ich nicht besser als Michael Deveraux.
    Dann gab es noch zwei, die definitiv als vermisst gelten konnten. Jer Deveraux war in der Traumzeit gefangen, wohin er mit Holly gereist war, um Barbara zu retten. Die Göttin allein mochte wissen, ob er noch lebte, aber Amanda betete darum. Die andere Vermisste, Amandas Zwillingsschwester Nicole, war von Eli Deveraux und James Moore entführt worden, unmittelbar vor der Schlacht. Amanda ballte die Hände zu Fäusten. Ich schwöre dir, dass ich dich finden und vor diesen Ungeheuern in Sicherheit bringen werde.
    Richard ergriff das Wort und riss sie aus ihren Gedanken. »Also dann. Immer der Reihe nach.« Er holte seine Brieftasche aus Barbaras Jackentasche und nahm mehrere Geldscheine heraus. »Tommy, du siehst von uns allen noch am präsentabelsten aus. Geh und kauf etwas zum Anziehen für alle, auch für die, die noch fehlen. Außerdem brauchen wir Verbandsmaterial und so weiter und etwas zu essen.«
    Tommy nahm das Geld und salutierte. »Bin schon unterwegs«, erklärte er und eilte zur Tür hinaus.
    Amanda spürte einen Anflug von Panik, als er ging, doch ihr Vater lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. »Amanda, du musst dich um Barbara kümmern. Vielleicht kannst du irgendetwas tun, um ihr zu helfen, einen Heilzauber versuchen oder so etwas. Wir brauchen sie gesund, geistig und körperlich. Und kannst du so eine Art magischen Bewegungssensor erschaffen, der Alarm gibt, falls jemand kommt?«
    Sie nickte. »Ich glaube, so etwas kann ich.« In ihrem Magen kribbelte es unangenehm. Sie war ganz und gar nicht sicher, ob sie tun konnte, worum er sie bat. Holly war die Stärkste von ihnen. Trotzdem würde sie es versuchen.
    »Gut, dann los«, wies Richard seine Tochter an. Er sah die Angst in ihren Augen aufblitzen, aber auch Entschlossenheit. Das war gut. Er hielt es für das Beste, ihr eine Aufgabe zu stellen, die sie so in Anspruch nahm, dass sie sich nicht ständig um Tommys Sicherheit sorgen konnte.
    Er wandte sich Pablo zu und beäugte den jungen Mann. »Soweit ich weiß, kannst du andere Leute spüren?«
    Der Junge nickte. »So habe ich Sie gefunden.«
    »Dachte ich mir. Nicole hat etwas erwähnt, woraus ich schließe, dass du auch andere daran hindern kannst, uns zu finden?«
    Er nickte. »Ich kann sie daran hindern, uns zu finden, wenn sie mit magischen Mitteln nach uns suchen, ansonsten nicht.«
    Richard nickte. »Das war der Fehler, den wir bei der Hütte gemacht haben. Die war als mögliches Versteck allzu offensichtlich. Das ist hier zumindest weniger wahrscheinlich. Wir hätten überall aus dem Wald kommen können, viel näher an der Hütte als dieses Motel. Selbst wenn sie nach uns suchen, dürften wir hier noch eine Weile sicher sein.«
    »Ich glaube nicht, dass er schon nach uns sucht.«
    »Gut. Also, hast du irgendetwas von den anderen gespürt?«
    Pablo schüttelte niedergeschlagen den Kopf.
    Richard streckte die Hand aus und drückte seine Schulter. »Versuch es noch einmal, Pablo. Bitte.«
    Er sagte dem Jungen nicht, dass er ein Mitglied seines Covens hatte sterben sehen. Solange Richard nicht genau wusste, wer

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