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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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gar nicht anders sein. Doch einem Teil von ihm war das egal, und das machte ihn so wütend. Fantasme hockte in einer Ecke und sah elend und verärgert zugleich aus. Wahrscheinlich verwirrt es ihn genauso wie mich, dass ich neben einer Cahors-Hexe sitze und nicht versuche, sie umzubringen.
    »Fantasme, finde einen Weg, wie wir hier herauskommen«, befahl er.
    Das abscheuliche vogelähnliche Geschöpf stieß ein Kreischen aus und verschwand.
    »Endlich allein«, scherzte er.
    »Äh, leider nicht«, erwiderte Nicole, die zur rückwärtigen Höhlenwand starrte.
    »Was meinst du...«
    Und dann sah er die drei Golems aus der Dunkelheit stapfen.
    Philippe, Sasha, Richard und Tommy waren nun schon seit fast zwei Stunden auf der Insel. Sie hatten den Pfad nach unten eingeschlagen und standen jetzt auf einer Hügelkuppe mit Blick nach Osten.
    »Wo ist sie?«, fragte Sasha, deren Stimme kaum mehr als ein Flüstern war.
    »Sie ist hier. Ich kann sie fühlen, und sie hat große Angst«, sagte Philippe. Er hatte die Verbindung zu ihrer Präsenz aufrechterhalten können, seit er sie auf dem Plateau zum ersten Mal gespürt hatte. Da waren sie wahrscheinlich nur etwa hundert Meter von ihr entfernt gewesen, aber das Problem war, dass der gewundene Pfad sie über Umwege hierhergeführt hatte.
    In diesem Augenblick war ein lautes Grollen am Fuß des Hügels zu hören, unten am Ufer. Eine große Staubwolke rollte über den Strand, und als sie sich verzog, lagen Eli und Nicole unten im Wasser, und drei gewaltige Kreaturen kamen aus dem Hügel hervor.
    »Golems!«, schrie Philippe. Schon rannte Tommy los, er stolperte und rutschte den Hügel hinab auf Nicole zu. Er war noch über hundert Meter von ihr entfernt, als der erste Golem Nicole erreichte. Sie trat nach ihm, doch das nützte nichts. Er beugte sich vor, packte das Vorderteil ihres Gewandes und hob sie daran hoch wie eine Puppe. Ein zweiter Golem grapschte nach Nicoles Beinen, als wollte er sie auseinanderreißen.
    »Tut doch etwas, schnell!«, schrie Sasha, der Panik nahe.
    In diesem Moment sträubten sich Philippe die Haare im Nacken, und vier weitere Golems rannten an ihm vorbei, direkt auf Tommy zu. Philippe schrie, von Panik erfasst.
    Richard war ein wenig weiter oben stehen geblieben und hatte in die andere Richtung geschaut. Bei Philippes Aufschrei wirbelte er herum. Mit einer raschen, geschmeidigen Bewegung schlang er sich das Scharfschützengewehr von der Schulter, legte an und gab zwei Schüsse ab. Es war kaum etwas zu hören, nur ein leises pfft, pfft, und zwei Golems stürzten zu Boden. Wo das erste E auf ihren Stirnen gestanden hatte, waren jetzt vollkommen runde, kleine Löcher. Philippe erschrak über den Ausdruck beherrschter Wut auf Richards Gesicht. Ehe er und Sasha irgendwie reagieren konnten, rannte Richard an ihnen vorbei. Er war jetzt noch etwa fünfzehn Meter von Tommy entfernt.
    Tommy erreichte Nicole in dem Augenblick, als die zwei Golems begannen, aus beiden Richtungen an ihr zu zerren. Er sprang dem, der ihm am nächsten stand, auf den Rücken, hob den rechten Arm und schlang ihn um den Kopf des Golems. Das Monster versuchte, Tommy abzuschütteln, doch dadurch wurde ihm das E nur noch schneller von der Stirn gewischt. Während Tommy sich auf dem Rücken des stürzenden Golems zu Boden tragen ließ, pfiffen drei weitere Geschosse durch die Luft, und die Golems, die Tommy fast erreicht hatten, fielen um. Philippe blieb der Mund offen stehen.
    Der letzte verbliebene Golem hatte Nicole am Kopf gepackt. Er wird sie töten.
    Ein weiteres pfft, und das letzte Ungeheuer ging zu Boden, ohne Nicole loszulassen. Richard hatte aus vollem Lauf heraus geschossen.
    Philippe beobachtete nun Eli, der sich wie in Zeitlupe in eine sitzende Position aufrichtete und die Hände in die Luft reckte. Er konnte sehen, dass Eli die Lippen bewegte, aber nicht hören, was für einen Zauber er wirkte. Richard griff hinter seinen Kopf und zog ein langes, bösartig ausübendes Kampfmesser, das in einem Futteral zwischen Schulterblättern gesteckt hatte. Es wirbelte durch die Luft und bohrte sich zwischen Elis Beinen in den Boden. Selbst  aus dieser Entfernung konnte Philippe sehen, dass Eli aschfahl wurde.
    »Bleib schön still sitzen«, donnerte Richard. »Wenn du auch nur zu schnell atmest, bringe ich dich um.«
    Philippe stieg mit hämmerndem Herzen den Hügel hinab. Eli saß vollkommen still, er blinzelte nicht einmal.
    Tommy rollte von seinem toten Golem herunter und schrie Richard

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