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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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den Kopf und sah eine Nymphe, die mit einer Armbrust auf Eli zielte.
    »Nein!«, schrie sie und warf sich mit einem Satz auf Eli, um ihn beiseitezustoßen.
    Sie prallte gegen ihn, und sie stürzten gemeinsam zu Boden. Sie spürte, wie der Pfeil in ihren Rücken eindrang und sich durch ihren Körper bis zum Herzen bohrte. Dann nahm sie ein plötzliches, kurzes Rauschen und blendend helles Licht wahr.
    Sie landeten auf dem Boden, der aus behauenen Steinen bestand und mit Stroh bedeckt war.
    »Willkommen«, schnurrte eine seidenweiche Frauen stimme.
    Sasha blickte auf, staunte darüber, dass sie das überhaupt noch konnte, und begann hysterisch zu lachen.
    »Wer ist das?«, fragte Eli, dessen Stimme vor Angst bebte.
    Eine stattliche Frau mit schwarz-silbernen Gewändern, zarten schwarzen Schleiern und einem silbernen Diadem ragte vor ihm auf. Ihre Lippen verzogen sich. »Ich bin Isabeau aus dem Hause Cahors, und ihr seid mir sehr willkommen.«
    »Wo sind sie hin?«, schrie Nicole.
    Gerade eben noch waren Eli und Sasha gestürzt. Sie waren auf den Boden geprallt und verschwunden, und im selben Moment hatte es gekracht wie bei einem Überschallknall.
    Der Dämon, der Sasha getroffen hatte, taumelte rückwär ts, ein Dolch ragte aus seiner Brust. Keuchend und röchelnd brach er zusammen. Tommy hatte sich inzwischen das Kakerlakenwesen geschnappt und ihm mit heftigen Ruck den Kopf abgerissen.
    Langsam richtete er sich auf. Er sah aus, als sei ihm übel, und die untere Hälfte seines Gesichts war mit violettem Blut bedeckt.
    »Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, das könnte etwas mit einem Zauber von Amanda und mir zu tun haben.«
    »Erklär uns das«, forderte Philippe.
    »Wir haben einen Zauber gewirkt, der dafür sorgen sollte, dass wir am Leben und zusammenbleiben. Als wir fertig waren, haben wir einen Energiestoß gespürt. Gerade eben habe ich ihn wieder gefühlt, kurz bevor die beiden verschwunden sind.«
    Nicole wurde plötzlich schlecht. »Vielleicht kann Pablo feststellen, wohin sie verschwunden sind«, keuchte sie, sobald die Woge der Übelkeit abgeebbt war. »Wo sind überhaupt die anderen?«
    Sie sah Philippe und Tommy einen raschen Blick wechseln. Sie überlegen, wie viel sie mir erzählen sollen, erkannte sie.
    »Sie sind auf dem Festland... Belassen wir es vorerst dabei«, sagte ihr Vater vorsichtig.
    Sie blickte zu ihm auf und sah ihn mit neuen Augen. »Du wolltest nie wieder kämpfen, nie wieder deine Spezialausbildung einsetzen. Du wolltest nicht, dass wir wissen, wer oder was du bist, und Mom hat es auch nicht interessiert.«
    Sein Gesichtsausdruck bestätigte ihre Vermutung, und sie konnte all den Schmerz fühlen, den er so lange für sich behalten hatte. »Mom fand deine Narben abstoßend und hat dich nie darüber reden lassen, damit deine Seele auch verheilen konnte. Deshalb bist du zu einer stillen Person verblasst, die lieber unbemerkt bleibt. Tja, jetzt ist die Wahrheit heraus, Dad. Du bist...«
    »Psst, Schätzchen. Ist schon gut«, unterbrach er sie. »Du bist in Sicherheit, das ist alles, was zählt.« Seine Miene war zärtlich, doch dann nahm sie einen Ausdruck grimmiger Entschlossenheit an. »Und jetzt suchen wir deine Schwester.«
    Mit ihrem Vater auf der einen und Philippe auf der anderen Seite rappelte Nicole sich zittrig auf. »Meine Männer«, scherzte sie schwach, und die beiden lachten ihr zuliebe.
    Sie spürte, wie sich das Baby in ihr bewegte, und verzog das Gesicht. Was würde ich jetzt nicht für ein Nickerchen geben. Sie blickte sich rasch um und fragte sich, ob Fantasme inzwischen zurückgekehrt war, doch von dem hässlichen Geschöpf war nichts zu sehen. Geh und such nach deinem Herrn und nach Sasha, bat sie den Vogel stumm, obwohl sie wusste, dass er niemals auf sie hören würde.
    Frankreich, 13. Jahrhundert
    »Wir sind tot«, sagte Sasha, rollte sich auf den Rücken und starrte zu Isabeau hinauf.
    »Nein, Madame, keineswegs«, versicherte ihr die Cahors-Hexe, und obgleich sie mittelalterliches Französisch sprach, verstand Sasha jedes Wort.
    »Wenn wir nicht tot sind, wo sind wir dann?«, fragte Eli und sah sich argwöhnisch um. »Woher sollen wir wissen, ob...«
    »Ihr seid in meiner Heimat, in meiner Zeit.« Die schöne Adlige neigte den Kopf. »In der Burg meines Gemahls, Jean de Deveraux, und seines Vaters, Duc Laurent.«
    Sasha setzte sich langsam auf, verwirrt und schwindelig. Sie sah die grauen Mauern, an denen Streitäxte, Speere und Morgensterne hingen. Die

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