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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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hier gewirkt worden, um zu verhindern, dass jemand zufällig auf die Insel stieß.
    Die Zauber, die die Insel verbargen, waren nicht das einzig Merkwürdige, was ihm auffiel. Er ertappte sich immer wieder dabei, dass er über die Schulter schaute, als suchte er etwas im Wasser hinter ihnen. Aber jedes Mal, wenn er hinsah, war da nichts. Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, dass sie irgendwie verfolgt wurden. Er schloss die Augen und streckte tastend seine Gedanken aus, aber er traf nur auf Luft und Meer. Frustriert gab er auf. Das bilde ich mir nur ein.
    Sie sahen das Ufer erst, als sie schon fast dagegenstießen. Sasha stockte der Atem, und sie murmelte einen Zauber, der es ihnen hoffentlich ermöglichen würde, sicher und unbemerkt zu landen.
    Das Boot lief auf Grund. Nachdem ein paar Sekunden lang nichts passiert war, atmeten alle erleichtert auf. Philippe sprang von Bord und vertäute das Boot gemeinsam mit Tommy, damit es nicht vom felsigen Ufer zurück ins Wasser rutschte.
    »Kannst du sie spüren?«, fragte Sasha, als sie zu ihnen trat.
    Philippe schüttelte frustriert den Kopf. Er warf einen Blick zu Nicoles Vater hinüber. Richard stand ein paar Schritte von ihnen entfernt, und seine ganze Körperhaltung strahlte Anspannung aus.
    Er trug ein Scharfschützengewehr auf dem Rücken und hatte jede Menge Munition eingesteckt - und ein paar andere Dinge, die er der Gruppe nicht näher erklärt hatte.
    Wir sind tatsächlich im Krieg, dachte Philippe.
    Sie standen an einem felsigen Ufer. Ein kaum erkennbarer Pfad führte steil hinauf und wand sich um den Fuß eines Berges herum. Diesen Weg schlug Sasha ein, und die Übrigen folgten ihr. Philippe strengte all seine geistigen Sinne an. Nicole ist irgendwo auf dieser Insel, und ich sollte sie spüren können.
    Der Pfad führte um den Berg herum aufwärts, und sie stolperten immer wieder über lose Steine, die sich plötzlich unter ihren Füßen zu drehen schienen. »Die ganze Insel ist verflucht«, brummte Tommy, und Philippe musste ihm recht geben.
    Schließlich hielten sie auf einem kleinen Plateau an, um sich kurz auszuruhen. Der Pfad teilte sich hier. Ein Weg fü hrte weiter bergauf, der andere wieder abwärts. Ein großer Felsbrocken lag auf dem ansonsten völlig ebenen Boden, und alle außer Richard ließen sich dankbar darauf
    nieder. Der Wind pfiff an ihnen vorbei und raubte Philippe fast den Atem.
    Er berührte Sasha am Arm, und sie wandte sich ihm zu. »Woher weißt du, wohin wir gehen müssen?«, fragte er.
    »Ich habe viel Zeit auf dieser Insel verbracht«, erwiderte sie.
    »Als Gefangene?«, fragte er.
    Sie lächelte schwach. »Ja und nein.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich bin oft nachts hierhergekommen, im Schlaf. Das waren Astralreisen - mein Körper lag in meinem Zimmer in Paris, während mein Geist hier umher streifte.«
    »Was wolltest du hier?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das wusste ich selbst nicht so recht. Ich bin nicht absichtlich hierhergekommen. Zunächst dachte ich, es müsse etwas sein, das ich nutzen könnte, um meinen Söhnen zu helfen. Aber alles, was ich hier je gefunden habe, war das Böse. Als sie Jer hierhergebracht haben, war ich überwältigt vor Kummer... und vor Freude. Ich habe versucht, mit ihm zu sprechen, ihn zu trösten, aber ich glaube, er hat mich nicht gehört. Holly schon. Sie ist eines Nachts gekommen, um Jer zu besuchen.«
    »Du warst also diejenige, die ihr gezeigt hat, wo er war«, sagte Philippe.
    Sie nickte. »Damals dachte ich, dass ich vielleicht deshalb so lange Zeit jede Nacht hier herumgewandert bin. Wenn ich dadurch meinen Sohn befreien könnte, war es das wert.« Ein gedankenverlorener Ausdruck trat in ihre Augen. »Hier ist irgendetwas, das ich nicht erklären kann...«
    Sie verstummte, und Philippe spürte einen eisigen Schauer am ganzen Körper. Sie hatte recht: Hier war irgendetwas. Es fühlte sich uralt an, böse. Es vergiftete alles. Obwohl er direkt neben Sasha saß, konnte er sie kaum fühlen. Das Böse wirkte wie eine Art Filter, der ihre Präsenz sehr stark dämpfte. Er schloss die Augen, versuchte, das Böse zu ignorieren, sich daran vorbeizuschieben, darüber hinauszugreifen... und dann spürte er... »Nicole!«, rief er und sprang auf.
    »Sie ist nicht weit weg«, sagte er aufgeregt zu den anderen.
    »Wohin?«, fragte Richard mit angespannter Stimme.
    »Nach unten«, antwortete Philippe. Er fühlte es ganz deutlich.
    Eli war wütend auf sich selbst. Die Hexe manipuliert mich, es kann

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