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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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Aber wenn Tommy bei Amanda bliebe, müssten ihr Vater, Sasha und Philippe sich allein auf Avalon einschmuggeln. Sie brauchten unbedingt eine weitere Person. Philippe musste gehen, weil Amanda nicht mitkonnte, und da er und Nicole miteinander vermählt waren, war er derjenige, der sie am ehesten würde finden können.
    Trotzdem liefen Amanda Tränen über die Wangen bei der Vorstellung, von Tommy getrennt zu sein. Das ist nicht fair!, dachte sie. Sie hatte alle Zeit der Welt gehabt, ihn als guten Freund kennen zu lernen, aber in ihrer jungen Liebe entdeckten sie einander ganz neu. In einer Viertelstunde müssen wir uns trennen, und was, wenn einem von uns etwas zustößt?
    »Ich habe eine Idee«, sagte er mit heiserer Stimme.
    »Ja?«
    »Wie wäre es mit einem Zauber, der uns, na ja, du weißt schon, zusammenhält?«
    »Bis in alle Ewigkeit?«, hauchte sie. »Damit wir auch zusammen sein können, wenn wir sterben?«
    »Du alberne Gans«, entgegnete er zärtlich. »Damit wir immer geschützt und zusammen sind, ganz egal, was passiert.«
    »Ja, das können wir. Aber wir müssen uns beeilen.«
    Rasch zeichnete Amanda einen groben Kreis auf den Boden, während Tommy Weihrauch besorgte und anzündete. Eine Minute später saßen sie einander gegenüber in dem Kreis, so dass sich ihre Knie berührten.
    Sie nahm seine Hände, und einen Moment lang schien die ganze Welt innezuhalten. Sie atmete ein, und er holte im selben Augenblick Luft. Sie spürte, wie sich ihr Herzschlag verlangsamte und sich seinem anpasste, spürte den Puls in seinen Fingerspitzen, der sich mit ihrem verband.
    Ein Athame lag neben ihnen, und eine einzelne weiße Kerze. Amanda ließ Tommys Hände los und griff nach dem Dolch. Tommy zündete die Kerze an. »Zukunft und Vergangenheit, wir bleiben zusammen für alle Zeit«, sprach er.
    Sie schlitzte sich mit dem Athame die Handfläche auf und verzog vor Schmerz das Gesicht. Dann ritzte sie Tommys Handfläche auf. Über der Kerze pressten sie ihre blutenden Hände zusammen. Blut tropfte in die Flamme, und es zischte.
    »So rein wie diese Flamme ist meine Liebe zu dir«, flüsterte Amanda.
    »Ich gehöre dir, in diesem Leben und im nächsten«, entgegnete Tommy.
    Dann zupfte Amanda sich ein Haar aus, und auch Tommy riss sich eines vom Kopf. Gemeinsam ließen sie die Haare auf die Flamme fallen.
    »Göttin, gewähre uns Schutz und Sicherheit in diesem Leben. Und lass uns auch das nächste Leben zusammen verbringen«, bat Amanda.
    »In alle Ewigkeit«, flüsterten sie gemeinsam. Sie beugten sich vor und küssten sich über der Kerze. Als sich ihre Lippen berührten, fühlte Amanda, wie eine mächtige Welle der Energie durch sie hindurchströmte und ihren Körper wieder verließ.
    Als sie sich aufrichtete, starrte Tommy sie mit großen Augen an. »Hast du das gefühlt?«
    Sie nickte. »Ich weiß nicht, was es war.«
    »Dann hoffen wir mal, dass es uns Glück bringt, denn das käme uns jetzt ziemlich gelegen«, sagte Tommy und schaute über Amandas Schulter.
    »Es wird Zeit«, sagte Alex hinter ihr, und sie schrak zusammen.

Zwölf
    Brigitte
    Tod und Zerstörung bringen wir stets
    Böses lässt unser Blut nur jubeln
    Haus Deveraux ergreift endlich die Macht
    Seht, dies ist unsere größte Stunde
    Die Göttin hat uns wieder geeint und
    Zu stärkeren Frauen und Männern gemacht
    Geschlossen hat sich nun der Kreis
    Vorbei der Niedergang der Cahors
    Richard, Sasha, Tommy und Philippe: Avalon
    »Würde mir irgendjemand bitte noch einmal erklären, warum wir in einem Boot sitzen?«, fragte Tommy.
    »Weil das die einzige Möglichkeit ist, nach Avalon zu gelangen«, antwortete Sasha ernst.
    »Dank unserer letzten Rettungsaktion haben sie die Insel offensichtlich gegen Teleportation geschützt«, fügte Philippe hinzu.
    »Na und, hatte der Mutterzirkel denn keinen Hubschrauber für uns?«
    Philippe schüttelte den Kopf, und ihm stand ein Bild von Tommy vor Augen, der von einer Landekufe hing. »Dann hätten wir doch diese Zeit nicht nutzen können, um uns so viel näherzukommen.«
    Tommy zog ein säuerliches Gesicht, und Philippe empfand Mitleid mit ihm. Er hat Angst um Amanda, und das verstehe ich gut. Eine Hälfte von mir ist verloren, bis wir Nicole endlich wiederfinden. Grimmig wandte er sich wieder dem Rudern zu.
    Ein Dutzend Mal wollten sie das Boot wenden, schafften es jedoch, das nicht zu tun. Zwei Mal wollte das Boot von allein umkehren, doch sie brachten es wieder auf Kurs. All diese Magie war vor vielen Jahren

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