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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Murdoch
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Augenblick, da ihn ein fast tödlicher Anfall dahinraffte, erschien ihr Gesicht? Das war mehr als merkwürdig.
    Doch alles herumgrübeln würde ihm jetzt nicht weiterhelfen. Also griff er zum Telefon, das man ihm auf sein unerbittliches Drängen hin gebracht hatte, und rief in der Redaktion an. Brody war mit Leib und Seele Journalist, er konnte nicht anders. Und wenig später hatte er Dennis am Apparat.
    „Ich will die neuen Schlagzeilen, und dann will ich Jefferson sprechen“, befahl er barsch, noch bevor Dennis etwas sagen oder erklären konnte. Brody dachte mit Grausen an die neue Ausgabe. Wahrscheinlich würde es eine Ausgabe für den Kindergarten werden, wenn er nicht da war, um ordentliche Schlagzeilen aufzusetzen. Aber das konnte er jetzt nur in begrenztem Rahmen ändern.
    Dann bemerkte er, dass Dennis herumdruckste, statt ihm rasch zu antworten, beziehungsweise Helen an den Apparat zu holen. Sollte es wirklich stimmen, was Harding erzählt hatte? Das konnte doch nicht wahr sein. Helen musste längst zurück sein.
    „Wo ist Jefferson?“, fragte er grollend, die Stimme bereits erhoben.
    „Sie ist verschwunden, schon seit Tagen. Die Polizei sucht sie, und Sir Thomas...“
    „Zur Hölle mit Sir Thomas. Er hat sie doch erst in diese Sache hineingeritten“, schimpfte Brody. „Er war hier und deutete so etwas an, aber ich wollte es einfach nicht glauben.“ Seine Stimme wurde eher noch lauter. „Also, was wissen Sie über das Verschwinden von Helen?“
    „Gar nichts“, antwortete Dennis betrübt. „Sie ist einfach nicht mehr aufgetaucht, seit sie mit dem Professor unterwegs war.“
    „Und was sagt die Polizei? Und wen haben Sie auf die Story angesetzt? Das ist schließlich eine Sensation: Reporterin verschwindet bei Hexenkongress! Zaubersprüche in London! Sind Sie denn ganz und gar wahnsinnig? Das müssen wir aufgreifen, ob es uns nun selbst betrifft oder nicht, das können wir nicht unter den Tisch fallen lassen. Und es ist mir egal, ob die Polizei etwas dagegen hat.“
    „Die Polizei hat bisher keine Anhaltspunkte“, warf Dennis leise ein.
    „Das ist ja wohl nicht wahr. Und Sie stehen da und warten auf Ergebnisse, was? Alles muss man selbst machen. Ich komme!“
    Sein Gesicht war rot angelaufen, und sein Herz schlug schmerzhaft, was er aber ignorierte. In diesem Augenblick betrat eine Krankenschwester das Zimmer, sah seinen besorgniserregenden Zustand, nahm ihm den Hörer aus der Hand und knallte ihn auf die Gabel.
    „Hat Ihnen niemand gesagt, dass Sie sich nicht aufregen dürfen?“, schnauzte sie ihren Patienten an.
    „Ich will mich aber aufregen, meine beste Reporterin ist verschwunden, und ich soll hier liegen und mich bemuttern lassen?“
    Seine Gesichtsfarbe wurde um noch einen Ton dunkler, und sein Herz begann gefährlich zu rasen. Die Krankenschwester drückte den Notfallknopf, damit schnellstens ein Arzt auftauchte. Währenddessen versuchte Brody jedoch aufzustehen.
    „Nun bleiben Sie ruhig liegen“, versuchte die Schwester seine Erregung zu dämpfen. „Gleich ist der Doktor hier, und dann wird alles wieder gut.“
    „Ich brauche keinen verdammten Arzt, ich will in meine Redaktion und dann mit der Polizei sprechen“, brüllte Brody.
    „In Ihrem Zustand werden Sie mit niemandem sprechen“, stellte die Schwester mühsam ihre Unruhe überdeckend fest.
    Schließlich sah Brody das ein, weil er vor Erregung kaum noch Luft bekam und sein Herz wie ein Dampfhammer schlug. Er zwang sich zur Ruhe. Wenn er wieder auf die Intensivstation verlegt wurde, dann würde er gar nichts mehr erreichen können. Aber er musste, er wollte etwas tun. So dachte er zumindest.
     
    *
     
    Eigentlich hatte Sir Thomas vorgehabt sofort mit dem Wagen loszufahren, um einen Anhaltspunkt auf Helen zu finden. Doch Jenkins war der Ansicht gewesen, dass sein Chef auch mal Ruhe brauchte. Und so hatte er mit Engelszungen auf ihn eingeredet. Außerdem hatte er den servierten Tee mit einem leichten Schlafmittel versetzt, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Das hatte Sir Thomas natürlich nicht gleich gemerkt. Doch er wurde plötzlich sehr, sehr müde, und so gab er dem Drängen seines Butlers nach.
    Ein paar Stunden später erwachte er und fühlte sich frischer, wenn auch nicht völlig ausgeruht. Ein Blick zur Uhr belehrte ihn, dass es wenige Minuten nach Mitternacht war.
    Wie auf ein unhörbares Signal hin kam Jenkins herein. Er lächelte fein, das heißt, es war nicht mehr als die Andeutung eines Lächelns,

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