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Hexenwahn

Hexenwahn

Titel: Hexenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er kann sie beobachten, er kann…«
    Das Telefon meldete sich. Ich hob ab und vernahm die Stimme meines Chefs. Sir James befand sich allerdings nicht im Büro, sondern im Club. »Haben Sie eine Spur?«
    »Eigentlich noch nicht, Sir.«
    »Sehr mager, John.«
    »Wir haben den Hebel an zwei Seiten angesetzt. Wir wissen von der Existenz einer gefährlichen Hexe und von Gordon Schreiber. Wahrscheinlich haben sich die beiden verbündet.«
    »Haben Sie Schreiber schon gesehen?« fragte der Superintendent.
    »Nein, Sir.«
    »Dann nehmen Sie nur an, daß er sich in London befindet?«
    »Das auch nicht. Wir haben die Aussage einer Hexe. Sie sprach von einer Hochzeit zwischen Wikka und Gordon Schreiber unter dem Schutz des Satans. Ich glaube nicht, daß die Hexe gelogen hat.«
    »Wo soll die Hochzeit stattfinden?«
    »Das müssen wir noch herausfinden.«
    »Beeilen Sie sich, John. Und achten Sie auch auf die andere Seite. Diese Hexenjäger. Irgendwie hat es sich herumgesprochen, daß sie aktiv werden wollen. Man sprach mich sogar im Club darauf an. Ich habe allerdings nichts gesagt.«
    »Um die kümmert sich Bill Conolly.«
    »Ich hoffe nur, daß er erfolgreicher ist als Sie, Oberinspektor. Außerdem sind Sie zu zweit. Tun Sie etwas! Und zwar bald!« Das waren seine letzten Worte, denn er legte auf. Suko grinste schief. Er hatte mitgehört.
    »Schlechte Laune, der Alte, wie?«
    »Wahrscheinlich hat man ihn im Club geärgert.«
    »Die sollten da mal ein paar Bunnies einstellen«, sagte Suko.
    »Was meinst du, wie diese Häschen die alten Böcke auf Vordermann bringen würden.«
    Ich lachte.
    »Was du da sagst, wäre für Sir James ein Kündigungsgrund. Frauen in einem alten englischen Club? Nein, das geht nicht, wirklich nicht.«
    »Aber mit Bill hatte er recht.«
    »Sicher. Auch ich frage mich die ganze Zeit, wo unser Spezi im Augenblick steckt.«
    »Weißt du eigentlich, wo er hinwollte?« fragte Suko.
    »Nicht genau.«
    »Wie hieß der Knabe denn noch, den Bill auf dieser Party kennengelernt hat?«
    Ich legte die Stirn in Falten. Ein Zeichen, daß ich nachdachte. »Boyle, Moyle oder…«
    »Doyle!« rief Suko.
    »Richtig.« Ich schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch, während sich Suko bereits eines der Telefonbücher hervorkramte und unter D nachschaute.
    »Der ist Makler von Beruf«, informierte ich den Chinesen. »Hier steht er auch. Harold Doyle. Makler, Geschäftsvermittler, Unternehmensberater. Ganz schön vielseitig, der Herr.«
    »Und vielleicht auch Hexenjäger«, erwiderte ich und ließ mir von Suko die Nummer sagen.
    Ich wählte. Diesmal hatte ich Glück. Es wurde abgehoben. Ich meldete mich offiziell und verlangte Mr. Doyle zu sprechen. Eine sehr nette Frauenstimme erklärte mir, daß Mr. Doyle leider nicht zu sprechen wäre.
    »Kann ich Ihnen vielleicht helfen?« erkundigte sich die Dame danach.
    »Möglich. Ein Bekannter von mir wollte Ihren Chef besuchen. Ein Mr. Conolly. Ist er inzwischen bei Ihnen eingetroffen?«
    »Bedaure, Sir, aber ein Gentleman dieses Namens ist mir leider nicht bekannt.«
    »Das wissen Sie genau?«
    »Natürlich, Sir.« Ihre Stimme klang leicht beleidigt. »Okay, dann danke ich Ihnen.«
    Wieder hatte Suko mitgehört. Er schüttelte den Kopf. »Der Telefonelfe glaube ich kein Wort.«
    »Ich eigentlich auch nicht.«
    »Und warum eigentlich?«
    »Weil wir leider nicht genau über Bill Conollys Pläne informiert sind.«
    »Welche Möglichkeiten haben wir?« Ich schaute nach draußen. Es wurde langsam dunkel. Über London lag ein grauer Wolkenhimmel. Die Bewölkung war vorhergesagt worden. Vielleicht gab es auch Schnee.
    »Die einzige Spur zu den Hexenjägern und damit vielleicht auch zu Schreiber ist der Mann, den du angeschossen hast, Suko. Wir sollten mit ihm reden.«
    »Hoffentlich ist er dazu in der Lage.«
    Ich hatte mich schon erhoben und griff nach meinem Mantel. »Das werden wir herausfinden.«
    Die Fahrt durch London war das reine Grauen. Ich will Ihnen eine lange Beschreibung ersparen. Als wir das Krankenhaus schließlich erreichten, waren wir beide froh.
    An der Anmeldung verwies man uns an einen Dr. Rispoll. Der Arzt wurde auch gerufen. Es war ein noch junger Mann, der eine Brille mit schwarzem Gestell trug, das sich seinem Haar gut anpaßte.
    Wir stellten uns vor und trugen unsere Wünsche vor. Der Arzt verzog das Gesicht. »Das ist natürlich nicht leicht für mich zu entscheiden. Dem Patienten geht es noch nicht gut. Er ist zwar über den Berg, aber…«
    »Doc!«

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