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Hexenwahn

Hexenwahn

Titel: Hexenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf die Uhr.
    Der Schreck durchzuckte ihren Körper.
    Mein Gott, es waren 24 Stunden vergangen!
    Sie hatte einen Tag und eine Nacht in Bewußtlosigkeit verbracht, denn die Datumsanzeige der Uhr log nicht.
    Jetzt wurde ihr doch ein wenig mulmig zumute, und erst jetzt fiel ihr auf, daß sie nicht mehr ihre normale Kleidung trug.
    Auch merkte sie, daß die Kälte vom Boden her in ihren Körper kroch, und sie setzte sich hastig auf.
    Das wollte sie, doch sehr schnell bemerkte Jane, daß es nicht so einfach ging. Jede Bewegung lief langsam ab. Das war ihr schon aufgefallen, als sie auf die Uhr gesehen hatte. Es hatte sie Mühe gekostet, überhaupt den Arm so hoch zu bekommen, und als es dann soweit war, nur mit Verzögerung. Das waren die Folgen dieses verdammten Betäubungsmittels. Jane hatte sie noch längst nicht überwunden, dies merkte sie auch, als sie endlich saß und das leise Rascheln hörte.
    Im ersten Augenblick dachte sie an Ratten. Auf einem Schiff gab es ja Ratten, und gerade wenn das Boot irgendwo am Themseufer lag, wie vielleicht hier der Fall, zogen sich fette Wasserratten gern dorthin zurück.
    Still blieb sie hocken und lauschte. Das Geräusch wiederholte sich nicht.
    Erst als sie sich vorbeugte, nahm sie wieder das Rascheln wahr. Da fiel ihr ein Stein vom Herzen, denn nun wußte Jane, woher das Geräusch stammte. Von ihrem Kleid.
    Jemand hatte sie ausgezogen und es ihr übergestreift. Sie wühlte fünf Finger in den Stoff und fühlte die Kühle auf der Haut. Seide. Ja, das war Seide, und der Hersteller hatte mit Stoff nicht gespart. Gleichzeitig merkte sie auch die Kälte auf der Haut und stellte fest, daß sie nackt unter dem Kleid war. Nicht einmal den Slip hatte man ihr gelassen.
    Jane Collins erschrak. Sie erinnerte sich wieder an die Seelenburg, als man ihr Blut haben wollte, um den geheimnisvollen Spuk damit zu befriedigen. Damals waren die beiden Hexen und ihre männlichen Partner auch nackt gewesen unter ähnlichen Gewändern, wie Jane Collins heute eins trug. Sie stand auf.
    Dabei merkte sie, daß dieses kuttenartige lange Kleid bis zu ihren Knöcheln fiel. Und auch jetzt spürte sie wieder die Langsamkeit der Bewegungen, als hätte man sie regelrecht eingefroren, so jedenfalls kam es ihr vor.
    Ein paar zögernde Schritte, ein leichtes Schwanken, dazu ein Schwindelgefühl und die Ahnung, als könnte sie schweben. Aber sie schwebte nicht, sondern stand mit beiden Füßen fest auf dem Boden.
    Jane breitete die Arme aus und versuchte, das Gleichgewicht zu halten.
    Trotz der Dunkelheit drehte sich alles vor ihren Augen, sie sah farbige Spiralen rotieren, und dann fiel sie. Jane merkte nicht einmal, wie sie auf die Planken schlug. Eine weitere Ohnmacht hielt sie umfangen.
    Zum zweitenmal wurde sie wach, als etwas schmerzhaft durch ihre geschlossenen Augenlider stach.
    »Ach, laßt mich doch«, murmelte sie und wollte sich zur Seite drehen, als sie eine harte Hand auf ihrer Schulter spürte. Die Finger gruben sich tief ihn ihr Fleisch, und ein Laut des Schmerzes drang über ihre Lippen.
    »Komm hoch, du Biest!« Biest - Biest…
    Das Wort hallte in Janes Schädel nach. Aber auch die Stimme erkannte sie. Allerdings wußte sie nicht, wo sie die hinstecken sollte.
    Die Hand wanderte weiter, erfaßte ihren Arm und umklammerte ihn. Ein kräftiger Ruck, und Jane wurde regelrecht in die Höhe gerissen, wo starke Hände sie hielten. »Spiel hier nicht die Tote, verdammt! Du kommst noch früh genug ins Grab!« Jetzt erst öffnete Jane die Augen.
    Vor sich sah sie das harte Gesicht mit den jettschwarzen Pupillen. Kein Zweifel, Jane befand sich in der Gewalt von Gordon Schreiber. Und damit wieder in der Realität. Wenn sie den Kopf nach links drehte, sah sie einen Durchgang. Er war ziemlich breit, und aus ihm fiel das Licht in ihr Gefängnis.
    Schreiber schüttelte sie, und dann schlug er ihr zweimal gegen die Wangen.
    Jane schrie auf. Es war ein Stöhnen, doch sie entkam dem Griff des Gordon Schreiber nicht. Eisern hielt er sie fest und zog sie auf den Durchgang zu, hinter dem eine völlig andere Welt lag. Die Welt des Teufels, der Schwarzen Magie und der Blasphemie! Zuerst fiel Jane das schwarze Kreuz auf, das an der mit blutrotem Stoff bedeckten Wand hing. Man hatte es umgekehrt aufgehängt, so wie es üblich war bei Schwarzen Messen. Auf dem Boden lagen dicke Teppiche, in denen die Füße fast bis zu den Knöcheln einsanken. Diese Teppiche zeigten Muster. Symbole der Schwarzen Magie. Und in allen Kreisen

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