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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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so lange, wie du willst, den Kopf darüber zerbrechen, wie und warum ich hier bin, aber das ändert auch nichts an der Tatsache, dass du mich nicht mehr loswirst .« Finster dreinblickend fuhr er in pikiertem Ton fort: »Übrigens: Im Moment komme ich nirgendwohin. Ich muss dir überallhin folgen. Wir hängen da beide drin .«
    Er hatte recht. Verdammt noch mal!
    »Auf Wiedersehen, Sam .« Ich schloss das Telefon und steckte es zurück in die Gesäßtasche meiner Jeans. Nana würde sich nicht mehr lange zurückhalten können. Ich begann im Stillen zu zählen – und kam bis vier.
    »Persephone, Johnny ist gestern Morgen vorbeigekommen .« Nana griff über den Tisch und legte ihre warme alte Hand um mein Handgelenk.
    Da ich erwartet hatte, dass sie wieder von dem Handy anfangen würde, traf mich die Traurigkeit, die mich bei ihren Worten überkam, unvorbereitet. Ich starrte auf ihre Hand und die Pergament-Haut und fragte mich, was – wenn überhaupt – Johnny ihr erzählt haben mochte.
    Sie drückte mein Handgelenk. »Er hat seine Sachen abgeholt .«
    Ohne es mir eingestehen zu wollen, hatte ich immer noch gehofft, dass Johnnys Verhalten irgendeiner Logik folgte, die ich nur nicht verstand. Diese Hoffnung wurde mit Nanas Worten zerschlagen. Ich hätte nicht fassungsloser sein können, hätte Nana eine Pistole gezückt und behauptet, sie wäre Jesse James.
    »Persephone ?«
    »Schon gut « , sagte ich.
    Mit der anderen Hand fasste sie in ihre Tasche, zog einen Umschlag hervor und schob ihn mir zu. »Er bat mich, dir das zu geben .«
    Ich starrte auf das weiße, papierne Rechteck. Mein Herz wollte nicht weiterschlagen, wie ein kalter Stein lag es in meiner Brust.
    Ich riss den Umschlag auf, zog das Blatt heraus und las:
    Lustrata, das bist du … so wirst du genannt,
    du siehst es nicht,
    doch ich hab dich erkannt.
    Lustrata, verschließ die Augen vor der Wahrheit,
    doch die Antwort kennst auch du.
    Sieh in dein Herz,
    erkenne dich selbst.
    Sieh in dein Herz,
    lerne dich kennen.
    Erkenne es,
    und glaub an dich.
    Du errichtest deine Grenzen wie Linien,
    die dein Denken nicht überschreitet.
    Geh andere Wege. Wo ist dein Mut geblieben?
    Du errichtest deine Grenzen wie Wände,
    die dich schützen sollen.
    Doch sie sperren dich ein.
    Spring hinüber in die Freiheit,
    doch fall nicht, fall bloß nicht.
    Lustrata, du wählst deine Grenzen.
    Deine Wahrheit und du, ihr seid eins.
    Verleugne sie oder nimm sie an!
    Verleugne mich oder nimm mich an!
    Doch sieh dich an … erkenne dich.
    Hab Vertrauen und glaub an dich.
    Sieh in dein Herz,
    erkenne dich selbst.
    Sieh in dein Herz,
    lerne dich kennen.
    Erkenne es,
    und lass es frei.
    Erkenne es
    … und lebe es, lebe es.
    Am rechten Rand des Blattes erkannte ich kleine Zeichen, Akkorde und Notenfolgen. Es war ein Song. Johnnys Art, sich auszudrücken. Musiker.
    Mit brennenden Augen faltete ich das Blatt zusammen und schob es wieder in den Umschlag zurück.
    Nana beobachtete mich aufmerksam. »Alles in Ordnung ?«
    Nein. Ganz und gar nicht.
    Ich fühlte, wie der Schmerz sich verwandelte. Mein Herz begann wieder zu schlagen. Wütend. Die Scherben und Splitter schmolzen und flossen ineinander, um sich wie Schorf auf einer Wunde zu verhärten, die ich bisher noch nicht zugegeben hatte. Doch dieser Song forderte mich auf, mich infrage zu stellen. Wie sah ich die Dinge? Mit meinen Grenzen stimmte alles, aber vielleicht sollte er mal seine näher betrachten.
    Ich würde schon jemand anderen finden, der mir Kampftraining gab.
    Keine Träne würde ich ihm nachweinen. Nicht nach dem, was er getan hatte. Nur gut, dass er seinen Kram bereits abgeholt hatte. Damit hatte er mir die Mühe erspart, ihn einfach auf die Straße zu werfen.
    »Persephone ?«
    »Ja. Alles in Ordnung .«
    »Sicher ?«
    Ich sah Nana in die Augen. »Ja .«

25
    »Was ist passiert, Persephone ?«
    »Ich will nicht darüber sprechen .« Ich bemühte mich, ruhig und höflich zu bleiben.
    »Na gut. Dann rede ich eben « , sagte Nana unbeeindruckt. »Eben sagtest du, das Einzige, das du nicht kannst, ist es, einen Freund zu halten. Du wusstest, dass Johnny ausgezogen war oder vorhatte, es zu tun, bevor ich dir diesen Brief gab. Du denkst an ihn und an das, was in diesem Brief stand, richtig ?«
    Böse sah ich sie an. »Er hat einen Fehler gemacht. Einen, der nicht mehr gutzumachen ist .«
    Sie öffnete die Schachtel mit Zigaretten und zündete sich noch eine an. »Erzähl mir, was passiert ist .«
    »Ich weiß schon, dass es

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