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Hexer-Edition 02: Als der Meister starb

Hexer-Edition 02: Als der Meister starb

Titel: Hexer-Edition 02: Als der Meister starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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auf, starrte einen Moment lang Bannermann an, der meinen hilflosen Blick mit einem gutmütigen Grinsen quittierte, und sah dann nach vorne. Unser Kutscher hockte zusammengesunken und in ein halbes Dutzend Decken gewickelt auf dem schmalen Bock und blickte mit einer Mischung aus Ungeduld und schlecht unterdrückter Heiterkeit auf uns herab. Nun, wahrscheinlich boten wir – abgerissen und heruntergekommen, wie wir waren – wirklich einen lächerlichen Anblick.
    »Wir sind da«, sagte der Kutscher noch einmal. Diesmal unterstrich er seine Worte mit einer Geste nach vorn. Der Weg teilte sich wenige Yards vor uns. Linkerhand führte er wieder hinauf in die karge Hügellandschaft, durch die wir bisher gefahren waren, rechts fiel er sanft ab, weit im Osten war eine dünne, blaue Linie zu erkennen.
    »Ab hier müssen Sie zu Fuß weiter«, fuhr er fort. »Is’ aber nich’ weit. Sechs oder sieben Meilen. Wenn Sie sich ranhalten, sind Sie in drei Stunden in Goldspie.« Er grinste und entblößte eine Reihe fleckiger gelber Zähne. »Ich hätt’ Sie gerne mitgenommen auf meinen Hof, aber von da kommen Sie nich’ weiter.«
    Ich wollte antworten, aber Bannermann ließ mich nicht zu Wort kommen. Wahrscheinlich war es auch gut so. Ich war noch viel zu benebelt, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Früh aufstehen ist mir schon immer schwer gefallen.
    »Wir danken Ihnen jedenfalls, dass Sie uns bis hierhin mitgenommen haben, Mister Muldon«, sagte er hastig. »Die letzten Meilen schaffen wir schon.« Er zog seine Brieftasche hervor, klappte sie auf und wollte Muldon einen Geldschein reichen, aber der schüttelte nur den Kopf und kaute weiter auf seiner erloschenen Pfeife herum. Sie hatte schon gestern Abend, als wir ihn getroffen hatten, nicht gebrannt, und ich war ziemlich sicher, dass er sie die ganze Zeit über nicht angesteckt hatte.
    Bannermann sah ihn einen Moment an, zuckte dann stumm die Achseln und steckte die Brieftasche wieder ein. Ohne ein weiteres Wort erhob er sich, sprang auf die Straße herab und begann, sich das Stroh aus den Kleidern zu klopfen. Nacheinander folgten ihm die anderen, und schließlich raffte auch ich mich auf und stieg – weniger elegant als Bannermann und seine Matrosen, aber dafür auch weitaus kräfteschonender – von der Ladefläche des hochachsigen Leiterwagens. Muldon sah mir kopfschüttelnd dabei zu, schwieg aber. Nur um seine Lippen spielte ein dünnes Lächeln.
    »Denken Sie dran«, sagte er zum Abschied. »Bleiben Sie auf dem Weg. Es gibt gefährliche Sümpfe hier. Viel Glück noch.« Er nickte, tippte mit dem Zeigefinger an den nicht vorhandenen Rand eines genauso wenig vorhandenen Hutes, drehte sich wieder um und ließ die Peitsche knallen. Das altersschwache Gefährt setzte sich knarrend und ächzend in Bewegung und begann, sich den Weg hinaufzuquälen.
    »Ein seltsamer Bursche«, murmelte Bannermann kopfschüttelnd, als der Wagen außer Hörweite war. »Ich habe die halbe Nacht neben ihm auf dem Bock gesessen, aber er hat kaum drei Worte herausgebracht. Ich bin mir vorgekommen wie ein Alleinunterhalter.«
    »Wie …« Ich erschrak, drehte mich abrupt zu ihm um und sah ihn scharf an. »Was haben Sie ihm erzählt?«
    »Erzählt?« Bannermann lächelte. »Nichts, Mister Craven«, antwortete er. »Nur das, was wir vereinbart haben. Er denkt, wir wären mit einer Yacht vor der Küste gestrandet.« Sein Gesicht verdüsterte sich. »Wir müssen uns noch einmal über die Geschichte unterhalten, Mister Craven. Sie gefällt mir ganz und gar nicht. Und wir kommen auf keinen Fall damit durch.«
    Seine Männer ließen ein zustimmendes Gemurmel hören, und ich unterdrückte im letzten Moment ein Seufzen. Es war nicht das erste Mal, dass wir über dieses Thema sprachen. Während der letzten vierundzwanzig Stunden, mit Ausnahme der Zeit, die wir auf dem Leiterwagen über die Highlands von Schottland geschaukelt waren, hatten wir über praktisch nichts anderes gesprochen. Natürlich würde unsere Geschichte einer eingehenden Überprüfung nicht standhalten. Die Behörden würden recht schnell herausbekommen, dass die Yacht, mit der wir angeblich dreißig Meilen südlich von Durness gestrandet waren, niemals existiert hatte. Und es würde auch nicht sehr lange dauern, bis in London irgend jemandem auffiel, dass die LADY OF THE MIST überfällig war. Aber unsere Geschichte würde uns vielleicht genug Zeit verschaffen, nach London zu gelangen und Kontakt mit Howard aufzunehmen.
    Wer immer er

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