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Hexer-Edition 02: Als der Meister starb

Hexer-Edition 02: Als der Meister starb

Titel: Hexer-Edition 02: Als der Meister starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Allein schaffe ich es nicht.«
    »Und Sie glauben, mit uns zusammen würde es Ihnen gelingen?« Ich seufzte. »Ich fürchte, Sie haben sich die falschen Verbündeten ausgesucht, Priscylla. Wir wissen selbst nicht, wie wir hier herauskommen.«
    »Ich helfe Ihnen«, sagte Priscylla. Die Antwort kam so schnell, als hätte sie nur auf meine Worte gewartet. »Sobald die Sonne untergeht, bringe ich Sie hier heraus. Aber Sie müssen mich mitnehmen.«
    Für eine Weile sagte keiner von uns ein Wort. Priscylla blickte mich an, und wieder glaubte ich in ihren Augen einen Schmerz zu erkennen, den ich mir nicht erklären konnte.
    »Sie riskieren Ihr Leben, Kind«, sagte Bannermann nach einer Weile. »Ist Ihnen das klar? Wenn Donhill wirklich der Verbrecher ist, für den Sie ihn halten …«
    »Er ist kein Verbrecher«, unterbrach ihn Priscylla scharf. »Er ist ein Teufel, Bannermann, und das meine ich ernst. Er und seine Bande haben sich mit dem Satan eingelassen, und sie zahlen mit dem Leben Unschuldiger für diesen Pakt.«
    Bannermann runzelte die Stirn und setzte dazu an, etwas zu sagen, aber ich brachte ihn mit einem raschen Blick zum Schweigen. »Wie meinen Sie das?«, fragte ich schnell.
    »So, wie ich es sage«, antwortete Priscylla. »Und zwar ganz genauso. Sie sind fremd hier. Sie kennen wahrscheinlich nicht die Geschichten, die man sich über Goldspie erzählt, aber …«
    »Sie meinen das Ungeheuer?«
    Priscylla blinzelte verwirrt. »Sie … wissen davon?«
    »Wir haben einen Mann getroffen, heute Morgen«, nickte ich. »Oben am See. Er erzählte von einem Monster. Aber ich weiß nicht, was davon wahr ist. Er schien … verwirrt.«
    »Jedes Wort«, sagte Priscylla. »Das Monster von Loch Shin existiert, Robert, und es fordert seinen Tribut.«
    Für einen Moment hatte ich das Gefühl, von einer unsichtbaren, eisigen Hand gestreift zu werden. »Sie meinen, es ist mehr als eine Legende.«
    »Ich weiß nicht, was es ist«, antwortete Priscylla. »Niemand weiß das, außer Donhill und Leyman vielleicht. Es lebt draußen im See, aber einmal im Monat, bei Vollmond, taucht es an die Oberfläche und verlangt sein Opfer. Ein Menschenopfer, Robert.« Sie seufzte, schüttelte ein paarmal den Kopf und begann mit den Händen zu ringen. Sie hatte sehr schlanke Hände. Vielleicht war sie doch jünger, als ich glaubte. »Niemand weiß wirklich, was dieses Ungeheuer ist«, fuhr sie nach einer Weile fort. Ihre Stimme klang verändert, als spreche sie nur mit sich selbst, nicht mit uns. »Es ist ein … Ding, halb Fisch, halb Echse. Ich habe es nur einmal gesehen, aber es war … fürchterlich. Es begann vor zehn oder zwölf Jahren, vielleicht auch eher. Vorher war Goldspie eine ganz normale Ortschaft, mit ganz normalen Menschen. Aber dann kamen Donhill und Leyman hierher, und alles wurde anders. Ich glaube, das Monster war schon vorher im See, aber seit Donhill und seine Teufel hier sind, verlangt es Opfer. Sie … sie töten Fremde, Robert. Sie nehmen sie gefangen und sperren sie in Donhills Gefängnis, bis wieder Vollmond ist. Dann werden sie der Bestie geopfert.«
    »Aber warum wehren sich die Menschen in Goldspie nicht?«, fragte Bannermann ungläubig.
    »Sie haben es versucht, Captain«, antwortete Priscylla ernst. »Ganz zu Anfang haben sie es versucht. Aber Donhill und Leyman sind keine normalen Menschen. Sie sind Teufel, glauben Sie mir. Es gab viele Tote damals, und die Bestie hat einen Teil der Ortschaft zerstört. Seitdem wagt es niemand mehr, sich gegen die beiden zu stellen.«
    »Leyman ist tot«, sagte Bannermann bestimmt. »Vielleicht ändert sich jetzt alles.«
    »Nichts ändert sich«, behauptete Priscylla. »Leyman war nie der Schlimmere von beiden. Ich glaube, er hat Donhill sogar zurückgehalten, die ganze Zeit über. Jetzt, wo er nicht mehr da ist, wird Donhill erst recht zum Ungeheuer werden. Und es gibt keinen hier, der es wagen würde, sich gegen ihn zu stellen.«
    »Ich glaube nicht, dass Ihr Mister Donhill kugelfest ist«, sagte Bannermann wütend. »Wenn er wirklich der Teufel ist, als den Sie ihn bezeichnen, Miss, dann …«
    Priscylla unterbrach ihn mit einem leisen, humorlosen Lachen. »Glauben Sie wirklich, auf diese Idee wäre noch niemand gekommen, Captain?«, fragte sie. »Sie können Donhill nicht töten. Nach Leymans Tod ist er der letzte, der die Bestie noch im Zaum halten kann. Wenn er stirbt, würde sie die ganze Ortschaft zerstören. Und deshalb wird jedermann in Goldspie ihn mit seinem Leben

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