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Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns

Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns

Titel: Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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als er aus dem Haus stürmte – und trotzdem war er zu groß. Das Mondlicht reichte nicht aus, viel mehr als Schatten zu erkennen, aber was wir sahen, war genug. Mehr als genug.
    Brennan rannte wie von Furien gehetzt auf den Waldrand zu. Er stolperte immer wieder und fiel zweimal und als er aufstand, schien ihm die Bewegung ungewöhnliche Mühe zu bereiten. McMudock setzte, ununterbrochen seinen Namen rufend und wild seine Fackel schwenkend, hinter ihm her, aber auch er schien aus irgendeinem Grunde Schwierigkeiten zu haben, richtig von der Stelle zu kommen, und blieb schließlich stehen.
    Nicht so Brennan. Kreischend und wild mit den Armen in die Luft schlagend, als erwehre er sich des Angriffes unsichtbarer Angreifer, näherte er sich dem Waldrand.
    Einer der mächtigen Schatten vor ihm bewegte sich und Brennans Kreischen verwandelte sich in einen unmenschlichen Schrei.
    Ich konnte nicht genau erkennen, was geschah. Es sah aus, als krümme sich der Baum. Seine Krone, über Nacht blattlos und kahl geworden, senkte sich wie eine gewaltige, vielfingrige Hand, griff in einer täuschend langsam erscheinenden Bewegung nach der winzigen Menschengestalt und packte zu.
    Brennans Schrei verstummte. Aber das Krachen und Splittern des berstenden Holzes war beinahe noch schlimmer.
     
    SIE versammelten sich tief auf dem Grunde des Meeres. Viele von ihnen waren noch unsicher; verstört und desorientiert durch den Schock, der SIE aus dem zeitlosen schwarzen Nichts, in das SIE verbannt worden waren, herausgerissen und in diese neue, noch unbekannte Welt geschleudert hatte.
    Aber SIE lernten schnell und SIE stellten sich mit der unheimlichen Anpassungsfähigkeit einer Rasse, die es gewohnt war, Welten zu beherrschen und mit Völkern zu spielen, in Jahrmillionen zu denken und die Abgründe der Ewigkeit zu durchmessen, auf ihre neue Umgebung ein. SIE hatten nur Sekunden gebraucht, ihre Körper auf ihre neue, im ersten Moment feindliche Umgehung einzustellen und SIE brauchten nur Stunden, einen Plan zu fassen, diese Welt zu unterjochen, sich das Lehen, das Milliarden Jahre gebraucht hatte, den Planeten zu erobern, in einem Bruchteil dieser Zeit untertan zu machen.
    Ihre Versammlung endete so lautlos, wie sie begonnen hatte, und selbst wenn ein Mensch in diesem Moment hier, in der Weite des Ozeans, anwesend gewesen wäre, hätte er nicht mehr als eine Anzahl gigantischer Schatten gesehen, die tief unter der Oberfläche des Meeres pulsierten.
    Dann verschwanden SIE, lautlos und schnell wie die Furcht, die auf unsichtbaren Beinen durch die Nacht schleicht. Nur einer blieb zurück, Yog-Sothoth seihst, der Herr der Meere, aber auch er blieb passiv. Er war ein Gott, ein Gott des Bösen und des Hasses, und er war es nicht gewohnt zu handeln. Er hatte es tun müssen, wider seine Natur, aber jetzt, als seine Diener zurückgekehrt waren, brauchte er nur noch zu befehlen. Er war nicht mehr allein. Die zwölf Mächtigsten der Mächtigen waren durch die Schlünde der Zeit zu ihm emporgestiegen. Und mit ihnen ein Heer jener Kreaturen, die ihnen schon einmal geholfen hatten, sich diese Welt untertan zu machen.
     
    Sekundenlang war es vollkommen still. Selbst das Heulen des Windes schien für einen Moment innezuhalten. Dann stieß einer der Männer neben mir einen sonderbaren, keuchenden Laut aus, schlug die Hände vor den Mund und taumelte zurück ins Haus, und auch die anderen erwachten nacheinander aus ihrer Erstarrung.
    »Hol ihn zurück«, flüsterte Howard. Seine Stimme klang flach, gepresst und so, als koste es ihn alle nur erdenkliche Kraft, nicht einfach loszuschreien. Ich merkte erst jetzt, dass sich seine Finger durch den Stoff meiner Jacke in meinen Arm gekrallt hatten. »Hol … McMudock zurück«, sagte er noch einmal. »Schnell.«
    Ich nickte, löste behutsam seine Hand von meinem Arm, ging ins Haus zurück und nahm die Lampe auf, die Brennan bei seiner sinnlosen Flucht stehen gelassen hatte. Miss Winden, die als einzige nicht aus dem Haus gestürzt war, sah mir aus schreckgeweiteten Augen entgegen, schwieg aber, als sie meinen Blick bemerkte. Sie musste die Schreie gehört haben. Aber ich hätte ihr im Moment auch nicht antworten können, wenn sie gefragt hätte. Meine Kehle war wie zugeschnürt.
    Ich nahm die Lampe auf, tastete – obwohl ich ganz genau wusste, wie sinnlos es war – instinktiv nach dem Revolver in meiner rechten Jackentasche, und trat wieder aus dem Haus. McMudock hatte sich noch nicht von der Stelle gerührt,

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