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Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Titel: Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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…«
    »Nur ein Gedankenspiel«, unterbrach ihn Necron ruhig. »Warum erregt Ihr Euch so, DeVries?«
    Der Flame starrte ihn an, atmete hörbar ein und biss sich nervös auf die Unterlippe.
    »Ich weiß nicht, worauf Ihr hinauswollt, alter Mann«, sagteer wütend. »Aber ich werde diese Demütigung nicht vergessen. Mein Wort darauf.«
    »Das ist gut«, antwortete Necron. »Denn auch ich werde nicht vergessen, was geschehen ist. Und nun geht, DeVries. Geht in Eure Kammer und wartet dort, bis ich Euch rufen lasse, um Euch meine Entscheidung mitzuteilen.«
    DeVries wollte auffahren, aber Necron schnitt ihm mit einer zornigen Handbewegung das Wort ab und richtete sich ein wenig in seinem Sessel auf.
    »Geht, DeVries«, sagte er schneidend. »Geht und denkt meinetwegen über die Demütigung nach, die Euch widerfahren ist, solange Ihr es noch könnt«, fügte er freundlich hinzu.
     
    »Du?«, flüsterte ich. Meine eigene Stimme klang fremd und Furcht einflößend in meinen Ohren. Die Wirklichkeit schien um mich herum zu verblassen. Der Fluss, Shannon, die Bedrohung, die wie ein düsterer Hauch über uns lag – alles wurde unwirklich und unwichtig. Die Welt schien zu einem winzigen kreisförmigen Ausschnitt der Realität zusammenzuschrumpfen, in dessen Zentrum sich die Schattengestalt meines Vaters befand.
    Ich hatte die Wahrheit im gleichen Moment begriffen, in dem ich seine Stimme gehört hatte. Aber ich weigerte mich noch immer, sie zu glauben.
    »Du?«, flüsterte ich noch einmal. »Du hast … dies … dies alles war dein Werk?«
    Er nickte, eine schwebende, irgendwie irreale Bewegung. Sein Schattenkörper schien zu flackern.
    Geh, Robert, wisperte seine Stimme in meinen Gedanken. Geh und lass mich tun, was getan werden muss.
    »Aber warum?«, stöhnte ich. »Warum hast du das getan? Was …«
    Er muss sterben, unterbrach mich die Geisterstimme. Ich glaubte einen sanften Hauch von Bedauern, ja, fast Trauer darin zu vernehmen.
    Geh, Robert. Ich kann dich nicht schützen, wenn er wieder erwacht. Meine Macht schwindet rasch.
    »Schützen?«, keuchte ich. »Dieser … dieser Junge hat mir das Leben gerettet! Du kannst ihn nicht töten!«
    Ich sprang auf, beugte mich über Shannons Oberkörper und hob seinen Kopf an. Das Wasser hatte sein Gesicht fast erreicht. Noch wenige Augenblicke, und es würde in seinen Mund fließen und ihn ersticken, betäubt und hilflos wie er war.
    »Du darfst es nicht tun!«, sagte ich noch einmal.
    Er ist dein Feind, Robert, erwiderte mein Vater. Er wird dich töten, wenn er erfährt, wer du wirklich bist.
    »Töten?« Ich schrie fast. »Er hat mich gerettet, Vater!«
    Das war Zufall, antwortete er. Bitte, Robert – sei vernünftig. Ich kann nicht mehr lange bleiben. Meine Kräfte vergehen rasch, wenn ich mich in dieser Welt aufhalte, und was du getan hast, hat mich zusätzlich geschwächt.
    Seine Worte lösten ein sonderbares Echo in mir aus. Wie in einer blitzartigen Vision glaubte ich meinen verzweifelten Kampf gegen den Fluss noch einmal zu durchleben, und diesmal wusste ich, dass es seine Kräfte gewesen waren, gegen die ich gekämpft hatte, die entfesselten magischen Gewalten meines eigenen Vaters!
    Ich stand auf, trat ihm einen halben Schritt entgegen und hob beide Hände, lautlos die bizarren Worte flüsternd, die er selbst mich gelehrt hatte.
    Seine Gestalt schien für einen Moment zu flackern, als seine übersinnlichen Mächte gestoppt und abgedrängt wurden. Zu meinen Füßen hörte der Fluss auf, an Shannons Beinen zu saugen. Das Wasser begann abzufließen und ein überraschter ungläubiger Ausdruck huschte über die Züge meines Vaters.
    »Nein«, sagte ich ruhig. »Du wirst ihn nicht töten.«
    Robert, du …
    »Du wirst ihn nicht töten«, wiederholte ich, sehr leise, aber so entschlossen, dass er mitten im Wort verstummte und mich eine endlose Sekunde lang mit einer Mischung aus ungläubigem Staunen und Sorge ansah.
    Dann tötet er dich, sagte er schließlich.
    »Das werde ich zu verhindern wissen«, sagte ich kalt. »Schließlich habe ich genug von dir gelernt, um mich meiner Haut zu wehren.«
    Nicht genug für ihn, Robert! Er ist ein Magier! Ein wahrer Träger der Macht, tausendmal besser ausgebildet als du!
    »Vielleicht«, antwortete ich. »Es wird sich zeigen. Aber ich lasse nicht zu, dass du ihn umbringst.«
    Ich könnte dich zwingen, Robert!
    »Versuch es«, sagte ich zornig. »Aber wenn du ihn umbringen willst, musst du erst mich töten, Vater.«
    Diesmal widersprach

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