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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hierher folgen!«, protestierte der Diener erregt.
    Morjaerd fixierte ihn böse mit seinem Blick. »Du vergisst, dass du zu gehorchen hast!«, sagte er scharf.
    Arne Sten wollte widersprechen, doch Morjaerd schlug mit der Faust auf den Tisch. »Damit basta. Und jetzt geh!«
    Arne Sten senkte den Kopf und drehte sich mit müden Schritten um. Morjaerd sah ihm nach, bis er verschwunden war, und nickte mir dann zufrieden zu. Er schien regelrecht erleichtert, Sten unter einem Vorwand fortgeschickt zu haben.
    »Ich danke Ihnen, dass Sie mir unbewusst einen Grund gegeben haben, meinen Diener fortzuschicken. Denn er ist schon zu stark vom Labyrinth beherrscht, als dass er in meinen Plan eingeweiht werden dürfte! Also, hören Sie zu!«
     
    »Was wollen Sie, Morjaerd?«, fragte ich den Dänen fassungslos. »Meine Lebenskraft?«
    »Aber Mister Craven! Sie tun ja geradezu, als hielten Sie mich für einen Vampir! Natürlich will ich Sie nicht völlig aussaugen. Ich brauche nur ein ganz klein wenig Ihrer Kraft, um mich gegen das Labyrinth stellen zu können. Sehen Sie, dieser Dämon hat mir all mein magisches Wissen und Können gelassen. Doch ich kann nichts davon richtig anwenden. Für so kleine Taschenspielereien, wie mich und Sie unsichtbar zu machen, reicht es noch gerade. Aber wenn ich dem Labyrinth gegenübertreten und es unter meinen Willen zwingen will, brauche ich genau das, was es mir geraubt hat, nämlich Lebensessenz!«
    »Aber Sie haben es doch schon einmal nicht geschafft!«, antwortete ich misstrauisch.
    »Da hatte ich noch nicht so viele Informationen über unseren Gegner wie jetzt«, erklärte Morjaerd in entschuldigendem Tonfall. »Vielleicht hätte es sogar geklappt, wenn mich dieser Esel von einem Sten nicht in der wichtigsten Phase meiner Beschwörung gestört hätte. Außerdem kann ich diesmal ja auf Ihre Unterstützung rechnen, oder etwa nicht?«
    Ich nickte, aber ich vermochte den Keim des Misstrauens, der einmal gelegt worden war, nicht mehr vollends zu ersticken. Der Däne belog mich nicht direkt, dessen konnte ich mir sicher sein. Aber er sagte mir auch nicht die ganze Wahrheit – oder zumindest nur das, was er selbst für die Wahrheit halten wollte.
    »Warum misstrauen Sie mir denn dann noch?«, fragte Morjaerd leicht beleidigt. »Wenn ich auf Ihre Hilfe angewiesen bin, darf ich Ihnen doch nicht schaden! Das sehen Sie doch wohl ein, oder nicht? Na also! Ich darf Sie außerdem daran erinnern, dass Sie ja im Grunde gar nicht mehr als ein Gefangener des Labyrinths sind und ihm früher oder später zum Opfer fallen würden. Es gibt keinen anderen Ausweg als den offenen Kampf. Entweder wird es zerstört oder es zerstört uns. Und ohne mich und meine Magie sind Sie verloren, Craven!«
    »Und was ist mit Adurias, Sidos und Yaccur? Wie sollen wir mit denen fertig werden?«
    »Wenn ich erst meine Kräfte wieder richtig benutzen kann, werde ich diese Kreaturen mit Schattenbildern von uns fortlocken und so lange beschäftigt halten, bis alles vorbei ist«, erklärte Morjaerd. »Keine Sorge, Craven – sie sind schon einmal darauf hereingefallen; sonst wären Sie kaum hier, nicht wahr? Los, Craven! Sagen Sie ja und schlagen Sie ein!«
    Es sah so aus, als hätte Morjaerd Recht. Ich sah tatsächlich keine Möglichkeit, mich aus eigener Kraft aus dieser höllischen Falle zu befreien. So ergriff ich die Hand, die er mir entgegenstreckte, und sagte beinahe gegen meinen Willen: »Einverstanden!«
    »Wunderbar«, rief Morjaerd, und in seinen Augen leuchtete es triumphierend auf. »Kommen Sie! Wir dürfen keine Minute verlieren!«
    Da ertönte unter uns ein schleifendes Geräusch. Morjaerd sprang auf und eilte zur Luke, um in den Turm hinabzusehen. Nach einer Weile zuckte er mit den Achseln und wandte sich wieder zu mir um. »Nichts zu sehen. Es muss wohl eine Ratte gewesen sein.«
    Er warf noch einen letzten Blick in die Tiefe, kam zum Tisch zurück und öffnete die große Ledertasche, die seine Zauberutensilien enthielt. »Wenn Sie nichts dagegen haben, beginnen wir jetzt mit der Beschwörung.«
    »Sollten wir nicht besser auf Ihren Diener warten? Soviel ich gehört habe, braucht man für solche Zeremonien stets drei Leute«, wandte ich ein.
    »Pah, da könnten wir ja gleich einen Ochsen oder ein Kamel in unseren Zirkel aufnehmen. Nein, nein. Sten hat kein magisches Geschick und auch nicht das erforderliche Wissen. Er stört uns höchstens. Außerdem besitze ich genug Kraft, um den Zauber auch ohne einen dritten Pol

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