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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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entziehen konnte. Um seine unheilvolle Existenz zu erhalten, musste es sich andere Formen von lebender Energie suchen und begann zunächst, Tieren ihre Lebenskraft zu entziehen. Aus dieser Zeit stammen die Ungeheuer, die in seinen Tiefen leben. Aber die von den Tieren gewonnene Kraft genügte diesem ungeheuerlichen Geschöpf nicht. Um seinen Hunger nach essentieller Nahrung zu stillen, griff es nach den Lebensenergien von Menschen und verleibte sie sich samt ihren Häusern, Burgen, Schlössern und heiligen Stätten ein. Dabei entdeckte es schon bald, dass es Menschen und auch von Menschen geschaffene Orte mit einer besonderen Art von geistiger Kraft gab …«
    »Magie?«, warf ich ein und erntete dafür einen bösen Blick.
    »Natürlich nicht nur Magie! Jede Art von spiritueller Kraft dient dem Labyrinthungeheuer als Nahrung! Lassen Sie mich gefälligst ausreden und unterbrechen Sie mich nicht mit dummen Bemerkungen! Also … Das Monstrum, das aus den außer Kontrolle geratenen Kräften der GROSSEN ALTEN entstand, ließ sich als Parasit in den menschlichen Zivilisationen nieder, verleibte sie sich häuser- und städteweise ein und wuchs und gedieh wie nie zuvor. Doch gerade die Menschen mit magischen Fähigkeiten, die seine liebste Beute waren, ließen sich am schwersten fangen. Sie setzten sich zur Wehr und schlugen die Angriffe des Wesens öfter zurück, als dass sie ihm zum Opfer fielen. Da verlockte das Wesen Adurias, einen der Magier, der sich gegen ihn behauptet hatte, in seine Dienste zu treten. Auf seinen Wanderungen durch Raum und Zeit hatte es die Landschaften und Gebäude zusammengestohlen, aus denen Adurias nun ein fallenreiches Labyrinth schuf. Kein Zauberer und kein Magier sollte mehr eine Chance bekommen, dem Zugriff des unheilvollen Wesens zu entgehen. Soweit ich weiß, ist dies auch nur noch einigen wenigen Mächtigen gelungen …«
    »Der große Magnus Morjaerd hat wohl nicht dazugehört!«, sagte ich bissig.
    Morjaerds Gesicht verzerrte sich vor Wut und ich glaubte schon, dass er mir an die Kehle springen würde. Aber er befahl nur seinem Diener, die Tasche zu bringen, und zog einen schwarzen, eiförmigen Gegenstand heraus.
    »Nehmen Sie es in die Hand!«, befahl er. Ich folgte zögernd seinem Willen und erschrak beinahe vor der magischen Energie, die zwischen meinen Fingern pulste.
    »Dies ist mein magischer Kompass, den ich vor vielen Jahren in einem Maya-Tempel im Dschungel von Guatemala gefunden habe. Mit seiner Hilfe bin ich schon einmal an Adurias und allen seinen Fallen vorbei bis in das Herz des magischen Irrgartens vorgedrungen. Er wird mich auch ein zweites Mal führen. Und im Gegensatz zu meinem ersten Vorstoß weiß ich jetzt, wie ich das Labyrinth überlisten kann!«
    So einfach, wie es sich Morjaerd vorstellte, schien mir die Lösung unserer Probleme nun doch nicht zu sein. Außerdem, wenn er sich so sicher fühlte, warum hatte er dann das Labyrinthwesen noch nicht überlistet? Ich fragte ihn danach. Doch er lachte mich nur aus.
    »Weil mir eine entscheidende Waffe dazu fehlte – Sie! Nun, genauer gesagt, irgendein Mensch, der eine gewisse Ahnung von magischen Dingen hat. Und der vor allem dem Labyrinth noch nicht zum Opfer gefallen ist.«
    Bei dem Wort Waffe fiel mir mein Stockdegen ein. Ich sah mich unwillkürlich um und erregte dadurch Morjaerds Unwillen.
    »Was haben Sie auf einmal?«, fragte er ungehalten.
    »Es geht um meinen Spazierstock. Er muss noch in dem Barocksalon liegen, aus dem Sie mich befreit haben! Es handelt sich dabei um ein altes Erinnerungsstück, an dem ich sehr hänge und das ich ungern verlieren würde«, antwortete ich und überlegte, wie ich Morjaerd dazu bringen könnte, mich dorthin zu führen, ohne dass ich ihn in das Geheimnis des im Knauf eingeschmolzenen Shoggotensterns einweihen musste.
    »Sie haben ja Ideen! Mein Herr will Ihnen erklären, wie wir diesem Labyrinth entkommen können, und Sie machen sich Sorgen um einen alten Gehstock«, fauchte Arne Sten empört.
    Doch Morjaerd schien meinen Verlust weit tragischer zu nehmen als sein Diener.
    »Das ist kein Problem, Mister Craven. Wenn Sie es wünschen, wird mein Diener Ihren Stock sofort holen«, sagte er eilfertig.
    »Ich wäre Ihnen sehr verbunden«, antwortete ich ebenso verblüfft wie erleichtert.
    »Aber Meister, Sie können mich doch nicht wegen eines simplen Spazierstocks durch das Labyrinth hetzen. Das ist doch zu gefährlich! Wenn mich Adurias oder seine Leute entdecken, können sie mir bis

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