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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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jämmerlichen Narren da. Aber es geht nicht nach meinem Willen. Die Aufgabe ist wichtiger.«
    »Welche Aufgabe?«, stammelte van der Groot. Wieder erhob der schwarzgekleidete Krieger die Hand, um ihn zu schlagen, aber diesmal hielt ihn Necron mit einer raschen Bewegung zurück.
    »Sie und Ihre Brüder sind nicht die Einzigen, die hinter einem gewissen Buch her sind, van der Groot«, sagte Howard leise. »Das da vorne ist gewissermaßen die Konkurrenz.« Er lachte leise und blickte Necron fest ins Gesicht. »Oder?«
    Der Magier nickte. Die Bewegung wirkte abgehackt wie die einer Puppe, die von einem ungeschickten Spieler gelenkt wurde.
    »Und jetzt lassen Sie mich weiterraten«, fuhr Howard fort. »Sie sind gekommen, um Robert zu töten, weil Sie in ihm den Erben Roderick Andaras erkannt haben. Aber dann ist irgendetwas geschehen, das sie zu einer Änderung Ihrer Pläne bewogen hat. Was war es?«
    Necron antwortete nicht. Seine rechte, unversehrte Hand ballte sich zur Faust.
    »Cthulhu.«
    Howard drehte verwirrt den Kopf und wandte sich dann ganz um. Van der Groot hatte sich wieder aufgesetzt und blickte voller Angst zwischen ihm, dem Alten und der hoch aufgerichteten Gestalt des Drachenkriegers hin und her. Aber seine Stimme war fest, als er weitersprach.
    »Es ist Cthulhu, Lovecraft«, sagte er. »Wir … der Orden … haben Informationen erhalten. Unser Ordensherr hatte … eine Vision. Er sah … Cthulhu. Er ist wiederauferstanden, in alter Macht. Das … das Wesen, das in Gestalt des Mädchens auftrat und Craven getötet hat, war ein Shoggote, von Cthulhu nach seinem Vorbild erschaffen.«
    »Stimmt das?«, fragte Howard. Natürlich antwortete Necron nicht, aber das war auch nicht nötig. Endlich ergab alles einen Sinn.
    »So ist das also«, sagte Howard nachdenklich. »Sie kommen zurück, Necron. Die Mächte, denen Sie Ihre Seele verschrieben haben, sind lebendig geworden. Und sie fordern jetzt ihren Preis.« Er blickte nachdenklich in das zerstörte Gesicht des uralten Magiers. »Aber Sie sind nicht bereit, diesen Preis zu zahlen. Sie haben durch den Orden erfahren, dass Robert sich im Besitz des NECRONOMICONS befindet, und Sie wollen es haben. Glauben Sie wirklich, Sie könnten den GROSSEN ALTEN widerstehen?«
    »Ich weiß es«, versetzte Necron zornig. »Sie mögen viel wissen, Lovecraft, aber Sie sind trotzdem ein Narr. Niemand außer mir ahnt, welche Macht das Buch dem gibt, der es wirklich zu lesen versteht. Es erhält Geheimnisse, denen selbst die GROSSEN ALTEN nicht gewachsen sind. Mit diesem Buch kann selbst ich ihnen die Stirn bieten.« Er lachte meckernd. »In gewissem Sinne sind wir sogar Verbündete. Wenigstens bin ich ein Mensch.«
    »Da bin ich mir gar nicht so sicher«, antwortete Howard; wohlweislich aber so leise, dass Necron seine Worte nicht hören konnte. Laut sagte er: »Sie haben sich verrechnet, Necron. Cthulhu wird Ihren Verrat bemerken. Er wird Sie töten.«
    »Nicht, wenn ich das Buch habe.«
    »Sie … Narr«, keuchte van der Groot. »Der einzige Mensch, der wusste, wo das Buch verborgen liegt, ist tot.«
    »Robert ist nicht tot«, sagte Howard, ohne ihn anzusehen.
    »Nein«, fügte Necron hinzu. »Und er wird mir das Buch aushändigen. Nicht wahr, Lovecraft?«
    Howard schwieg, aber er wusste nur zu gut, wie Recht der Alte hatte. Natürlich würde Robert das Buch herausgeben, aller Logik und allen Warnungen zum Trotz. Es war ganz einfach. So einfach, dass er fast gelacht hätte. Necron hatte ein Pfand, gegen das Robert selbst seine Seele verkauft hätte. Ihn, Rowlf – und Priscylla.
    »Sie … müssen verrückt sein, Necron«, sagte Howard. Seine Stimme zitterte. »Sie bilden sich ein, gegen Wesen kämpfen zu können, deren Macht die von Göttern ist. Dabei sind Sie nichts als ein jämmerlicher Taschenspieler, im Vergleich zu ihnen!«
    »So?«, machte Necron. Howards Worte schienen ihn eher zu amüsieren als zornig zu machen.
    »Sehen Sie sich doch an!«, begehrte Howard auf. »Ich weiß nicht wie Sie es gemacht haben, dass Sie noch leben – aber schon ein ganz normaler Mensch wie Robert hätte Sie um ein Haar getötet.«
    Necron lachte leise, richtete sich auf und schnippte mit den Fingern. Eine hochgewachsene, ganz in schwarzes Tuch gekleidete Gestalt trat aus den Schatten hervor und blieb mit demutsvoll gesenktem Blick zwei Schritte vor ihm stehen.
    »Vielleicht war es Absicht, Lovecraft«, sagte er leise. »Vielleicht wollte ich ja, dass Sie mich so sehen – damit ich Ihnen

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