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Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers

Titel: Hexer-Edition 07: Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Verräters Lovecraft.«
    »Ich gab dir den Auftrag, ihn zu töten«, sagte Balestrano zornig. »Nicht, ihn zu Tode zu foltern.«
    »Wer spricht hier von Folter?«, sagte de Laurec lächelnd. »Bruder Howard ist aus freien Stücken hier – fragt ihn selbst.«
    »Stimmt das?«, fragte Balestrano.
    Howard hob mühsam den Kopf. Er hockte auf den Knien und schien kaum noch die Kraft zu haben, sich zu bewegen, und als er sich zu der Galerie umwandte, auf der wir standen, sah ich, dass seine Kleider blutig waren. Aus seiner rechten Schulter ragte etwas, das aus der Entfernung wie ein abgebrochener Degen aussah. Sein Gesicht war eine Maske der Pein.
    Ich stöhnte vor Zorn und stemmte mich instinktiv gegen Looskamps Griff. Die Finger des Flamen suchten eine bestimmte Stelle an meinem Hals und drückten kurz und warnend zu. Mein Widerstand erlahmte. Ich kannte diesen Griff.
    »Er hat Recht, Jean«, stöhnte Howard. »Misch dich nicht ein. Es … es ist mein freier Wille.«
    »Howard!«, brüllte ich. »Was soll das heißen? Was geschieht hier?«
    Howard sah auf, als würde er mich erst jetzt erkennen. Ein mattes Lächeln huschte über seine Züge und verschwand wieder unter dem Ausdruck von Qual. »Misch dich nicht ein, Robert«, flüsterte er. »Was hier geschieht, geht dich nichts an.«
    Einen Moment lang starrte ich ihn an, dann befreite ich mich – ganz langsam, um ihn nicht zu einer Unbesonnenheit zu verleiten – aus Looskamps Griff, trat vollends an die Brüstung heran und starrte auf den dunkelhäutigen Mann herab, der wenige Schritte neben Howard stand.
    »De Laurec«, murmelte ich. »Was tun Sie da? Ich warne Sie – ich werde Sie eigenhändig umbringen, wenn Sie Howard -«
    »Halten Sie den Mund, Craven«, unterbrach mich de Laurec kalt. »Ein Mann, der eigentlich schon tot sein müsste, sollte keine Drohungen ausstoßen. Umso weniger, wenn er nicht in der Lage ist, sie wahr zu machen. Aber wenn es Sie beruhigt, sage ich es noch einmal: Ihr Freund« – er betonte das Wort auf eine Art, die allein Grund genug für mich gewesen wäre, ihn umzubringen – »ist vollkommen freiwillig hier. Ich gab ihm die Chance, um sein Leben zu spielen, und das ist schon mehr, als ihm zusteht.«
    »Spielen?«, sagte ich. »Was für eine Art von Spiel soll das sein?«
    De Laurec lachte abfällig. »Ein Intelligenzspiel, Craven. Machen Sie sich nichts daraus, wenn Sie es nicht verstehen. Man nennt es Schach. Vielleicht haben Sie schon davon gehört.« Er grinste, kam ein paar Schritte näher und wandte sich wieder an Balestrano. »Natürlich kann ich ihn auch gleich töten, wenn Ihr es befehlt, Bruder Jean.«
    Balestranos Gesicht war wie aus Stein. »Warum hast du meinen Befehl missachtet, Sarim?«, fragte er, als hätte er de Laurecs Frage gar nicht gehört. »Warum hast du den Eliminator auf Craven angesetzt? Du weißt, dass diese Maschine niemals ohne meine Einwilligung benutzt werden darf.«
    »Das ist eine lange Geschichte«, erklärte de Laurec. »Wenn Ihr gestattet, erzähle ich sie Euch, sobald ich mit Howard fertig bin. Es dauert nicht mehr lange.«
    »Nein – ich gestatte nicht«, sagte Balestrano ärgerlich. »Ich verlange eine Antwort, Sarim! Ich habe ausdrücklich befohlen -«
    »Verzeiht, Bruder«, fiel ihm de Laurec ins Wort. »Aber Ihr habt nichts mehr zu befehlen.«
    Balestrano erstarrte. Ein Schlag ins Gesicht hätte ihn kaum weniger überraschend treffen können als die Worte de Laurecs. »Was«, murmelte er. »Was … was soll das heißen?«
    »Das, was ich gesagt habe«, sagte de Laurec kalt. »Ich verweigere dir den Gehorsam, du alter Narr. Du wirst niemandem mehr befehlen.«
    Looskamp war mit einem einzigen Schritt neben mir. »Dafür wirst du dich verantworten müssen, Sarim!«, sagte er drohend. »Ich befehle dir, mit diesem grausamen Spiel aufzuhören und hierher zu kommen.«
    »Ach ja?«, sagte de Laurec lächelnd. »Und wenn ich nicht gehorche?«
    Looskamp legte die Hand auf das Schwert. »Dann töte ich dich«, sagte er leise.
    Sarim de Laurec lachte leise. »Warum versuchst du es nicht, Bruder?«, sagte er. »Vorausgesetzt, du bringst das Kunststück fertig, lebendig hier zu mir herunterzukommen«, fügte er hinzu. Damit hob er die Arme und klatschte in die Hände.
    Looskamp stieß ein zorniges Knurren aus, riss sein Schwert aus dem Gürtel und rannte, Balestranos Rufe, der ihn zurückhalten wollte, ignorierend, zum Ende der Galerie und auf die Treppe zu, die hinunter in die Halle führte.
    Er hatte

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