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Hexer-Edition 08: Engel des Bösen

Hexer-Edition 08: Engel des Bösen

Titel: Hexer-Edition 08: Engel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und solchen Zornes, dass sich die Schöpfung selbst darunter zu krümmen schien, ein Schrei voll Abermillionen Jahre alten Hasses. Shub-Niggurath verging und sein Sterben ließ den Himmel selbst erbeben, schleuderte Shadow und mich und alle anderen zu Boden und ließ die Erde aufstöhnen.
    Und dann -
    Schwarz.
    Kein Körper. Kein Ding. Keine Substanz, nicht einmal nur Dunkelheit, sondern etwas wie das Böse an sich, das, was die schwarze Scheußlichkeit anstelle einer Seele trug, die Essenz des Bösen selbst. Das Prinzip des Schlechten, Zerstörerischen.
    Es ging unglaublich schnell, noch schneller als das Sterben Shub-Nigguraths zuvor. Ein körperloses Etwas löste sich aus dem Chaos, das am Grunde des Grabes tobte, hüpfte wie ein Beil hoch in die Luft, sprang hierhin und dorthin, berührte Menschen und Ratten und wieder Menschen und wieder Ratten, als suche es etwas – und raste im Zickzack über den Friedhof davon.
    Sekunden später erscholl vom Tor her ein ungeheuerliches Krachen und Bersten. Ein greller Blitz zerriss die Nacht und obgleich das Tor viel zu weit entfernt war, um es wirklich erkennen zu können, sah ich jedes winzige Detail des Schrecklichen, das sich dort abspielte. Die Seele des TIERES raste wie ein schwarzer Blitz aus dem Tor, berührte einen der beiden eisernen Wölfe – und verschwand darin.
    Und der Stahlwolf erwachte!
    Sein metallener Körper zuckte. Langsam, wie ein Wesen, das tausend Jahre geschlafen hatte und nur zögernd in die Wirklichkeit zurückfand, füllten sich seine Augen mit Leben. Seine eisernen Flanken bebten, zuckten ein paarmal und dann hob sich seine Brust zu einem ersten, mühsamen Atemzug.
    »Nein! Herr der Welt – nicht das!«
    Es war Shadows Stimme, die durch den tobenden Wahnsinn drang, der mein Bewusstsein zu verschlingen trachtete. Ich fuhr hoch, drehte mich herum und sah, wie sich ihr Gesicht vor Entsetzen verzerrte. Für Sekunden flackerte ihre Gestalt und wieder glaubte ich einen gewaltigen, weißen Umriss zu erkennen, gigantische Schwingen, die wie schneeweiße Adlerflügel schlugen … Dann zerplatzte das Bild und Shadow war wieder sie selbst.
    In ihren Augen loderte die Panik, als sie mich ansah. »Was hast du getan«, murmelte sie. »Was … was hast du getan, du … du …«
    »Nur das, was ich musste«, antwortete ich leise.
    »Was du musstest?« Ihre Stimme brach. Sie keuchte, fiel auf die Knie und verbarg für Sekunden das Gesicht in den Händen. Als sie mich wieder ansah, waren ihre Wangen feucht vor Tränen.
    »Du Unseliger«, schluchzte sie. »Warum konntest du nicht warten?«
    »Worauf?«, fragte ich böse. »Dass du die Bestie erweckst?«
    »Ich bin gekommen, um sie zu vernichten!«, sagte Shadow ruhig. Ihre Tränen versiegten und plötzlich war ihre Stimme ganz leise. Aber in ihren Worten klang eine Verzweiflung, die mich innerlich erstarren ließ.
    »Du wolltest ihn erwecken!«, beharrte ich, verzweifelt darum bemüht, die dumpfe Furcht, die sich in mir breit zu machen begann, niederzukämpfen.
    »Um ihn zu töten«, sagte sie leise. »Du verstehst nichts, Robert. Shub-Niggurath ist mächtig, ein unsterblicher Dämon, aber alles, was erschaffen wurde, kann vernichtet werden. Im Augenblick seines Erwachens ist er verwundbar. Doch nur alle tausend Jahre stehen die Sterne günstig genug, DAS TIER zu beschwören. Tausend Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet. Und du hast alles zunichte gemacht.«
    Ich kann nicht beschreiben, was ihre Worte in mir auslösten. Keine Angst, nicht einmal Schrecken. Nur eine Lähmung und Kälte, die meine Seele selbst erstarren ließ. Länger als eine Minute starrte ich sie an, dann drehte ich ganz langsam den Kopf und blickte dorthin zurück, wo das Tor lag.
    Ich konnte es nicht erkennen, aber das musste ich auch nicht.
    Ich wusste auch so, dass einer der beiden Sockel, die das Tor flankierten, leer war. Dass der Stahlwolf erwacht war.
    Shub-Niggurath.
    DAS TIER war erwacht. Sein Körper war zerstört, aber sein Geist, dieses unsagbar finstere, zerstörerische Ding, das sein Wesen ausmachte, lebte weiter.
    Einer der GROSSEN ALTEN war erwacht.
    Und ich, Robert Craven, der Mann, der ihnen den Untergang geschworen hatte, hatte ihn zum Leben erweckt!

 

     
     
    Das rote, flackernde Licht der Fackel schien den Totenschädel in Blut zu tauchen und die zuckenden Schatten der hin und her tanzenden Flamme füllten die leeren Augenhöhlen mit scheinbarem Leben.
    Nur scheinbar? Howard erstarrte. Die Fackel in seiner Hand

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