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Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft

Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft

Titel: Hexer-Edition 10: Wer den Tod ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und all die anderen.«
    »Wir haben in der Tat einen anderen Namen für jene Wesen«, bestätigte der Templer. »Aber ich weiß, von wem Sie reden, Mister Craven.« Plötzlich wurde das Lächeln in seinen Augen eisig.
    »Aber wer sagt Ihnen«, fuhr er leise fort, »dass wir gegen sie kämpfen?«
    Ich starrte ihn an. Langsam, ganz langsam, aber mit furchtbarer Wucht, begann sich mir die Erkenntnis aufzudrängen, dass ich einen Fehler begangen hatte.
    Einen furchtbaren Fehler.
    Der Tempelherr starrte mich sekundenlang ausdruckslos an, dann stand er mit einem Ruck auf, wandte sich um und klatschte in die Hände. Die Tür wurde geöffnet und die beiden Männer, die mich hergebracht hatten, betraten den Raum.
    Der Mann in der Uniform der Tempelritter deutete mit einer Kopfbewegung auf mich. »Bereitet alles vor«, sagte er. »Er kommt nach unten. Noch heute Nacht.«
     
    Die Nacht war so still, dass Shannon meinte, seinen eigenen Herzschlag hören zu können. Vom nahen Dschungel her wehten die normalen Geräusche des Urwaldes herüber: das Rascheln des Windes in den Baumwipfeln, das gedämpfte Knacken und Huschen in den Zweigen, die Laute der Nachtjäger und ihrer Beute, das gelegentliche Knistern von Holz, wenn sich einer der tausend Jahre alten Baumriesen regte.
    Nichts von alledem schien hier real zu sein. Der schwarze Gigant hinter dem Lager beherrschte alles. Selbst die normalen Geräusche der Nacht und der Natur schienen ehrfurchtsvoll zu verstummen im Angesicht dieses Riesen aus Lava und erstarrter Unendlichkeit.
    Shannon legte den Kopf in den Nacken und blinzelte zum Gipfel des Krakatau hinauf. Obgleich sich der Himmel mit schweren, tief hängenden Wolken bezogen hatte und die Nacht fast vollkommen finster war, konnte er die nahezu waagerecht abgeschnittene Spitze des Berges deutlich erkennen; eine mit Feuer gezeichnete Linie, über der der Himmel zu brennen schien. Je nachdem, wie der Wind stand, konnte man die Hitze des im Moment vielleicht schlafenden, aber keineswegs erloschenen Feuers im Inneren des Berges selbst hier unten spüren wie die Berührung einer warmen, unsichtbaren Hand.
    Shannon konzentrierte sich wieder auf die äußere Begrenzungsmauer des Lagers, die wie ein noch tieferer Schatten vor dem Schwarz des Lavahanges emporragte. Dann und wann blitzte ein Licht hinter ihren Zinnen auf und manchmal drangen die leisen Schritte der Wachen an sein Ohr, die dort oben in der Nacht patrouillierten.
    Er gab sich keinen Illusionen hin. Selbst für ihn würde es schwer – wenn nicht unmöglich – sein, unbemerkt in diese Festung einzudringen. Mit den Männern dort oben war nicht zu spaßen, denn sie waren nicht die Halsabschneider und Mörder, als die sie den meisten anderen wegen ihres bewusst zerlumpten Äußeren erschienen wären, sondern Krieger. Männer, die genau wie er ein Leben lang zu dem einzigen Zweck ausgebildet worden waren, zu kämpfen.
    Shannon wartete, bis eine Wolke am Mond vorbeizog und die ohnehin schlechte Sicht nahezu auf Null herabsank, dann erhob er sich hinter dem Felsen, hinter dem er Deckung gesucht hatte, und huschte, geduckt und lautlos, auf die Festungsmauer zu. Geschickt umging er dabei die beinahe unsichtbar angebrachten Stolperdrähte und Fallen, die das Nahen eines Fremden verraten sollten, presste sich dicht neben dem Tor an die Wand und lauschte minutenlang mit geschlossenen Augen.
    Die Schritte eines Postens kamen näher und entfernten sich wieder, ohne zu stocken, ohne dass ihr Rhythmus anders gewesen wäre als normal. Shannon lauschte gebannt, denn er wusste, dass sich etwas im Schritt des Mannes verändert hätte, hätte er von seinem Hiersein gewusst, ganz gleich, wie sehr er sich beherrschte und in welchem Maße er sich Mühe gab, sich nichts anmerken zu lassen.
    Als der Posten vorbei und seine Schritte in der Nacht verklungen waren, war Shannon sicher, dass ihn bisher niemand entdeckt hatte. Lautlos richtete er sich auf, suchte mit Fingern und Zehen festen Halt in den Fugen der Wand und kletterte geschickt in die Höhe.
    Dicht unterhalb der Zinnen verhielt er, reglos wie eine übergroße, vierbeinige Spinne, und wartete erneut.
    Minuten vergingen. Dann kamen die Schritte des Postens abermals näher. Shannon wartete, bis der Mann unmittelbar über ihm angekommen war, dann raffte er alle Kraft zusammen, federte in die Höhe und setzte mit einem Salto über die Zinnen hinweg.
    Der Wächter kam nicht einmal mehr dazu, einen Schrei auszustoßen. Shannons Fuß traf sein

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