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Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Titel: Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Männer lebt länger als zehn Jahre, Robert, und sie sind ausgesucht kräftig und gesund, wenn Barlaam sie in seine Dienste nimmt. Einen zerstörten Körper, wie den, in dem du gefangen bist, verzehren sie in wenigen Tagen.«
    Ich hätte erschrecken müssen, aber ich tat es nicht. Was Jennifer ausgesprochen hatte, war nichts anderes als mein endgültiges Todesurteil. Und trotzdem erschien es mir wie eine Erlösung. Drei, vier Tage Leben waren vielleicht immer noch besser als ein jahrelanges Sterben in diesem zerstörten Etwas, in das Barlaam mich verbannt hatte.
    »Du hast eine Chance«, sagte sie plötzlich. Ich war jetzt endgültig davon überzeugt, dass sie meine Gedanken las. »Sie ist nicht groß, aber du hast sie. Barlaam hat dir deinen Körper gestohlen, aber dieser Tausch kann rückgängig gemacht werden.«
    »Dazu müsste ich ihn erst einmal finden«, antwortete ich.
    »Ich werde dir den Weg zurück zeigen«, sagte Jennifer. »Aber ich will dir nichts vormachen: Es ist beinahe aussichtslos. Er wird dich vernichten, sowie er dich sieht, denn dieser Leib ist das Einzige, was ihn noch aufhalten kann. Ist er vernichtet, gibt es keine Möglichkeit mehr, ihn aus deinem Körper zu vertreiben.«
    »Und wenn dieses Wrack hier stirbt«, sagte ich mit einer Geste auf den verkrüppelten Greisenleib unter meinem Umhang, »sterbe auch ich.«
    Jennifer nickte.
    »Worauf warten wir dann noch?«, fragte ich.
     
    Im Laufe der letzten halben Stunde hatte sich die Höhle geleert. Die meisten der bunt gekleideten Gestalten waren ihrem Herren gefolgt, nachdem er endlich vom Rande der Grube zurückgetreten war und die Höhle verlassen hatte, und auch von denen, die dann noch geblieben waren, waren die meisten jetzt fort. Nur noch drei hielten sich in der Höhle auf; einer nahe des jenseitigen Randes des Pfuhls, die beiden anderen dicht neben der Tor- Maschine, jedoch nicht mit dem Gerät beschäftigt, sondern in ein Gespräch vertieft, das manchmal von einem rauen Lachen unterbrochen wurde.
    Der Mann auf dem Boden hatte all dies registriert, aber er hatte sich nicht gerührt. Von Zeit zu Zeit bewegte er die rechte Hand und stöhnte leise; wie ein Mensch, der im Koma liegt und nicht erwachen kann – immer so, dass die beiden Wächter, die Barlaam zurückgelassen hatte, es hören mussten, jedoch kein Misstrauen schöpften.
    Er hatte gewartet.
    Bis jetzt.
    Jetzt bewegte sich seine rechte Hand wieder; kräftiger als die Male zuvor, zielbewusster, wacher.
    Seine Lider begannen zu zittern, als das Leben, das auf seinen eigenen Befehl hin fast völlig aus dem menschlichen Körper gewichen war, langsam wieder in seine Glieder zurückflutete; und das Stöhnen, das diesmal über seine Lippen kam, war echt. Selbst für ein Wesen wie das, das sich hinter der Gestalt des französischen Matrosen verbarg, war es unendlich schwer, sich hinter die Mauern des Todes zurückzuziehen und den schmalen Spalt, der sie mit dem Leben verband, offen zu halten.
    Einer der Magier sah auf, als sich der Mann abermals bewegte und dabei ein neuerliches, keuchendes Stöhnen hören ließ. Zwischen den Brauen des Mannes in dem schreiend bunten Mantel erschien eine steile Falte und auch sein Kamerad blickte jetzt auf.
    Der Mann hatte sich halb erhoben und hockte, vornüber gebeugt und mit haltlos pendelnden Armen auf den Knien. Sein Blick war noch trüb und auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck, als wäre er gerade aus einem unendlich tiefen, betäubenden Schlaf erwacht.
    Die beiden Magier tauschten gleichermaßen überraschte wie alarmierte Blicke. Die Hand des einen glitt unter seinen Mantel und kam mit einem der fürchterlichen Silberstäbe wieder zum Vorschein, während sich der andere fast zögernd umwandte und auf den Erwachten zutrat.
    Es war die letzte Bewegung seines Lebens.
    Ganz plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, hob der sich trübe Schleier von den Augen des Fremden. Seine Hand machte eine rasche, kaum wahrnehmbare Bewegung.
    Die beiden Magier schrien auf. Der Silberstab fiel polternd zu Boden, während sich die beiden Männer wie von Krämpfen geschüttelt wanden und nacheinander auf die Knie fielen. Ein fürchterliches, krachendes Geräusch erscholl – und plötzlich begannen sich die bunt schillernden Mäntel der beiden Männer zusammenzuziehen!
    Die Bewegung war schnell, unglaublich hart und kraftvoll; wie das Ballen einer bizarren Riesenfaust.
    Die beiden Männer waren tot, ehe sie auf der schwarzen Lava des Bodens aufschlugen.
    Der

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