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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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seinen Schritten zu erbeben, als er wieder auf mich zugestampft kam. Jeder Knochen tat mir weh und ein blutiger Nebel hatte sich über mein Bewusstsein gelegt. Mühsam versuchte ich, wieder auf die Beine zu kommen.
    Der Shoggote erkannte meine Wehrlosigkeit, doch auf seinem Gesicht – der verzerrten Karikatur eines menschlichen Gesichtes, das mich angrinste – zeigte sich nicht die geringste Regung; nicht einmal Triumph. Ein Tentakel peitschte auf mich zu und wickelte sich um meinen Hals. Die Berührung der schleimigen Masse ließ meine Haut wie Feuer brennen. Ich bekam keine Luft mehr.
    Die Todesangst verlieh mir noch einmal neue Kraft. Ich schlug wild um mich, zerrte wie von Sinnen an dem feucht glitzernden Fangarm, aber ebenso gut hätte ich versuchen können, eine massive Wand mit bloßen Fäusten zu zertrümmern.
    Plötzlich stießen meine Finger gegen ein Hindernis und schleuderten es beiseite. Glas klirrte. Ein beißender Schmerz fuhr durch meine Finger, kaum weniger schlimm als die Berührung durch die amorphe Masse, die sich um meinen Hals geschlungen hatte. Fast instinktiv packte ich zu – und hielt die Petroleumlampe in der Hand, an deren Flamme ich mich verbrannt hatte. Ich ignorierte den Schmerz, raffte noch einmal alle Kraft zusammen und schlug die Lampe gegen den Körper des Shoggoten.
    Die Bestie trug noch immer die Kleidung Vernon Brewsters. Das war meine Rettung. Sie fing sofort Feuer. Ein krampfartiges Zucken durchlief die Kreatur, als die Flammen an ihr hochleckten. Der Griff um meinen Hals lockerte sich und löste sich dann ganz, während die Kreatur mit einem schrillen Kreischen rückwärts taumelte.
    Ich wusste, dass ein echter Shoggote durch Feuer nicht zu vernichten war. Brewster aber hatte dieses Stadium noch nicht erreicht. Noch war seine Verwandlung nicht abgeschlossen; zum Teil war er Mensch geblieben. Und verletzlich!
    Knisternd fraßen sich die Flammen durch seine Kleidung …
     
    »Verdammt noch mal, weichen Sie mir nicht aus. Ich will wissen, was das für ein … ein Ding war!«, schrie Jeff Conroy unbeherrscht und schlug mit der Faust auf den Tisch. Immer noch stand ihm die nackte Angst ins Gesicht geschrieben.
    Merkwürdigerweise hatte trotz des Lärms niemand sonst im Haus bemerkt, was in diesem Zimmer vor sich gegangen war. Gäste gab es anscheinend außer mir keine und unten in der Gaststube war es wohl zu laut, als dass man dort etwas von dem Kampf vernommen hätte. Wir hatten die Flammen mit Decken und Tüchern erstickt und von dem Shoggoten- Menschen war nur ein grauer, glänzender Schleim auf dem Boden übriggeblieben.
    Ich seufzte resignierend, löste mich von dem Ekel erregenden Anblick und wandte mich zu Jeff um. »Also gut, ich will versuchen, es dir zu erklären.« Es gibt Momente, in denen man mit Ausflüchten nicht mehr weiterkommt, und solch ein Augenblick war hier gekommen. Ich konnte den Wissensdurst des Jungen gut verstehen. Wie oft hatte ich mich geärgert, wenn Howard mich wie einen kleinen Schuljungen behandelt hatte, dem man die Wahrheit nur stückchenweise und in kleinen Dosierungen verabreichen durfte.
    Mehrere Minuten lang redete ich ununterbrochen und mit jedem Satz wurden seine Augen größer, dabei hielt ich mich so allgemein wie möglich. Ich berichtete von den GROSSEN ALTEN, die vor ewiger Zeit diese Erde beherrscht hatten, bis sie von noch mächtigeren Feinden, den ÄLTEREN GÖTTERN, zurückgedrängt und eingekerkert worden waren, und von ihren Versuchen, erneut auf unserer Welt Fuß zu fassen.
    Über meine eigene Rolle in diesem Kampf schwieg ich mich aus. Was hätte es schon genutzt? Der Junge hätte nur weniger Vertrauen zu mir gefasst, hätte vielmehr die Angst gespürt, die viele Menschen ergriff, wenn sie mich kennenlernten.
    Ich war ein Hexer, ein Mann mit Fähigkeiten und Kräften, die normalen Menschen unheimlich sein mussten. In ihren Augen war ich wohl kaum weniger abnormal als die Kreaturen, die ich bekämpfte.
    Schließlich verstummte ich. Ich hätte noch viel erzählen können, von Necron und seinen Drachenkriegern, von den Toren und hundert anderen Dingen, die zu meinem Lebensinhalt geworden waren, doch ich hätte nur Schaden damit angerichtet. Manches war so schrecklich, dass es besser für ewig unter einem Mantel aus Schweigen verborgen blieb.
    Jeff lief wie ein gefangenes Raubtier im Raum umher, ohne ein Wort zu sagen. Er musste das Gehörte erst langsam verdauen, aber ich war sicher, ihn mit meiner Erklärung nicht überfordert

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