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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gemacht. Normalerweise mied Jeff Conroy ihn wie die Pest, aber jetzt kam er ja im Auftrag des Hauptaktionärs der Gesellschaft, und da würde selbst Willok ihn anständig behandeln müssen. Tapfer schluckte er seine Angst hinunter.
    »Kommen Sie rasch, Sheriff«, stieß er hervor. »Mr. Craven ist in Gefahr. Man wird ihn töten, wenn Sie nicht eingreifen.«
    Misstrauisch beäugte der »Schlächter« ihn. »Mr. Craven, sagst du? Komm erst mal herein.«
    Unmerklich atmete Jeff auf. Die erste Hürde war genommen. Der Name des Aktionärs schien selbst bei Willok Wunder zu wirken. Es war das erste Mal, dass er das Office von innen sah. Hinter wurmzerfressenen Schreibtischen erkannte er Willoks Meute – Hilfspolizisten, deren Gesichter allein genügt hätten, sie in anderen Bundesstaaten hinter die Gitter der Zellen zu setzen anstatt davor.
    »Alle mal herhören«, brüllte Willok. »Dieser Rotzjunge behauptet, Mr. Craven sei in Gefahr.«
    Die Polizisten sahen auf und blickten Jeff spöttisch an. Mit einem Male hatte der Junge das Gefühl, dass nicht alles so glatt lief, wie es zuerst den Anschein gehabt hatte. Der Sheriff war ein bisschen zu schnell auf seine Worte eingegangen.
    »Wir sollten ihn mal fragen, wieso er davon weiß«, meinte einer der Beamten. Sein Grinsen war gemein und hinterhältig und Jeff brach plötzlich der kalte Schweiß aus.
    »Ich habe es selbst erlebt«, beteuerte er heftig. »Mindestens zwei Dutzend Männer sind in das PALACE eingedrungen, Sir. Sie werden ihn umbringen!«
    »Weißt du, was wir auf den Tod nicht ausstehen können?«, fragte Willok gefährlich leise. Er stand hinter Jeff und blockierte mit seiner massigen Gestalt den Weg zur Tür. »Nein? Dann will ich es dir sagen. Wir mögen es gar nicht, wenn jemand seine Nase in anderer Leute Angelegenheit steckt.«
    »Aber man wird Mr. Craven töten«, rief Jeff verzweifelt.
    »Nun«, sagte der Sheriff betont langsam und gedehnt. »Dann wird es wohl einen Grund dafür geben.« Alle Freundlichkeit war aus seiner Stimme gewichen. Sie klang hart und metallisch, irgendwie leblos, als spräche eine seelenlose Maschine. »Warum musste dieser Dreckskerl auch herkommen?«
    Jeff konnte nicht glauben, was er da hörte. Willok war für seine Grausamkeit berüchtigt, aber solche Worte hätte Jeff nicht einmal ihm zugetraut. Jedes einzelne Wort traf ihn wie ein Peitschenhieb. Er wirbelte herum und versuchte zur Seite auszuweichen, aber er war nicht schnell genug.
    Ein Mann aus Willoks Meute trat von hinten an Jeff heran und umklammerte seine Arme. Der Griff war gnadenlos wie ein Schraubstock. »Ich glaube nicht, dass es unbedingt Zeugen geben muss«, fuhr der Sheriff fort.
    Jeff Conroy spürte noch einen Luftzug, dann traf ihn ein Schlag im Nacken, der ihm augenblicklich das Bewusstsein raubte.
     
    Das Erwachen war eine fast unerträgliche Qual. Schmerzwellen durchliefen meinen Körper. Das Zentrum der Pein lag in meinem Kopf, aber der Schmerz wurde unerträglich, als ich versuchte, ihn zu unterdrücken. Von irgendwoher drangen Stimmen an mein Ohr.
    Ich wollte die Hände hochnehmen, um mir die Stirn und die Schläfen zu massieren, aber es ging nicht; meine Handgelenke waren gefesselt. Und mit dieser Erkenntnis kam die Erinnerung. Ruckartig riss ich die Augen auf.
    Um mich herum herrschte Dunkelheit. Ganz vage nur erkannte ich die Umrisse gewaltiger Bäume, von zuckendem Lichtschein nur schattenhaft erhellt. Das schwache Licht stammte von Fackeln. Und als ich mühsam den Kopf wandte, sah ich auch die Gesichter ihrer Träger im Widerschein der Fackeln. Es handelte sich um die gleichen Männer, die mich im PALACE überwältigt hatten.
    Ich wurde hin und her geschleudert und jede Bewegung löste neue Schmerzwellen in meinem geschundenen Körper aus. Es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, wo ich mich befand. Man hatte mich auf einen offenen Wagen geworfen, der normalerweise wohl zur Ernte auf den Feldern eingesetzt wurde. Die Federung war dementsprechend: Es gab gar keine. Schlagloch blieb Schlagloch; und davon waren auf dem holprigen Waldweg mehr als genug. Gegen dieses Gefährt war selbst der Zug, der mich nach Arcenborough gebracht hatte, das reinste Luxusgefährt. Vor allem, weil ich darin nicht um mein Leben hatte bangen müssen. Leider konnte ich jetzt nicht mehr wählen.
    Nach einigen Minuten schienen meine bohrenden Kopfschmerzen einzusehen, dass ich nichts gegen sie unternehmen konnte, und ließen von selber etwas nach. Freuen konnte ich mich

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