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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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niederrissen. ES hatte den Fremden geprüft und erfahren müssen, dass er ein Feind des unumschränkten Meisters war; ja, mehr noch: ein Feind all derer, die man die GROSSEN ALTEN nennt.
    ES musste ihn töten, dann erst konnte ES mit der Verwirklichung der Pläne beginnen, für deren Durchführung SEIN Meister ES vor unendlicher Zeit erschaffen hatte. SHUDDE-MELL hatte seine Hand dafür gegeben und das zeigte, wie wichtig der Auftrag war.
    ES hatte einen Shoggoten geschaffen, um den Fremden zu töten, doch, er hatte die Kreatur vernichtet und der Tod, den ES mit verzehrender Glut gespürt hatte, hatte IHN gewarnt. ES hatte die Macht des Fremden unterschätzt, aber nun würde ES keine Fehler mehr begehen.
    So hatte ES begonnen, eine neue Falle aufzubauen. ES würde Robert Craven durch die Angehörigen seiner eigenen Rasse bezwingen lassen, ohne sich jedoch völlig auf sie zu verlassen. Im entscheidenden Moment würde ES selbst in Erscheinung treten und die Rache der GROSSEN ALTEN vollziehen.
    In SEINER Welt gab es keine Freude und keinen Triumph. So beobachtete ES nur, wie SEINE sorgsam aufgebaute Falle im richtigen Moment zuschnappte und hielt sich zum Eingreifen bereit.
     
    Die Verriegelung des Fensters klemmte!
    Zwar war die Scheibe zerborsten, aber in der Füllung steckten noch zahlreiche scharfkantige Splitter, die ihm beim Hinausklettern die Haut zerschnitten hätten. Verzweifelt zog Jeff Conroy an dem Hebel. Erst als der Junge sich mit seinem ganzen Körpergewicht daran hängte, ruckte er langsam nach unten. Jeff stieß das Fenster auf und schwang sich auf die Fensterbank.
    Die umliegenden Häuser waren verwinkelt gebaut, flache Hütten zumeist, die vom PALACE überragt wurden. Zumindest das angrenzende Gebäude wies zwei Stockwerke auf. Dazwischen lag eine Gasse von mehr als drei Yards Breite, zu weit, um ohne Anlauf einen Sprung zu riskieren.
    Ein schmaler Sims führte unter dem Fenster vorbei. Kaum breiter als ein Fuß, aber die Wand war rau und uneben. Sie bot genügend Möglichkeiten, sich festzuhalten.
    Ohne zu zögern stieg Jeff auf den Sims. Behände wie eine Katze balancierte er vorwärts. Erstaunlicherweise war der Stein noch recht gut erhalten, er hielt das Gewicht des Jungen ohne Schwierigkeiten aus. Nur einmal bröckelten einige kleinere Steinchen heraus. Mit einem großen Schritt überwand Jeff Conroy die schadhafte Stelle und erreichte ungeschoren das Ende des Simses.
    Drei Stockwerke tiefer lag die menschenleere Gasse. Das nasse Pflaster glänzte im Lichtschein, der aus den Fenstern im Erdgeschoss fiel.
    Hier betrug die Entfernung zum gegenüberliegenden Dach nur noch zwei Yards. Jeff presste sich hart gegen die Wand, hohe tief Luft – und stieß sich mit aller Kraft ab.
    Er befand sich bereits halb im Sprung, als er mit dem Fuß abrutschte. Er wusste nicht, wie es geschah; ob wieder loses Gestein abbröckelte oder ob er einfach nur mit dem Fuß umschlug. Jedenfalls bekam er bei weitem nicht genügend Schwung.
    Mit dem Mut der Verzweiflung stieß Jeff Conroy die Hände nach vorne und bekam die hölzerne Regenrinne zu packen, die das Dach begrenzte. Das Holz knarrte und ächzte, als sich seine Finger um die gebogene Kante der Rinne krallten, aber es hielt. Mit einem Klimmzug schwang er sich auf das Dach und blieb für einige Sekunden schwer atmend liegen. Dann kämpfte er sich wieder auf die Füße und lief bis zur anderen Seite des Daches hinüber. Er blickte auf einen mit Unrat übersäten Hof hinab, begrenzt von einer Mauer, auf die Jeff sich hinunterließ. Die restlichen zweieinhalb Yards überwand er im Sprung. Die Beine knickten ihm beim Aufprall weg. Er rollte sich gewandt über die Schulter ab und sprang wieder auf.
    Es war nicht weit bis zum Office des Sheriffs; einige Straßenzüge nur. Jeff rannte, so schnell er konnte.
    Er hämmerte mit dem wuchtigen Türklopfer so heftig und ausdauernd gegen die dicken Eichenbohlen, als wolle er die Tür einschlagen. Schließlich wurde sie mit einem Fluch aufgerissen und Jeff stand Sheriff Willok gegenüber, dem man im Ort den Beinamen »Der Schlächter« verliehen hatte – freilich ohne dass er davon wusste. Willok war ein vierschrötiger Hüne von der Statur eines Kleiderschrankes. Seine Haare waren bereits leicht angegraut. Das angriffslustig vorgereckte Kinn beherrschte sein kantiges Gesicht.
    »Was soll der Lärm?«, schnappte Willok.
    Mit dem Sheriff hatte außer den Gesellschaftern der ATC noch niemand in Arcenborough gute Erfahrungen

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