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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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haben uns Sorgen um Sie gemacht, nachdem Sie so plötzlich verschwunden waren«, fuhr die Stimme fort. »Wir glaubten schon, Ihnen sei etwas zugestoßen. Wir haben die ganze Umgebung durchkämmt. Wie geht es Ihnen?«
    Es dauerte einige Sekunden, bis meine Augen sich wieder an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Schemenhaft nahm ich ein halbes Dutzend Männer wahr, unter ihnen auch den, der mich angesprochen hatte. Aber allein an der Stimme hatte ich schon erkannt, um wen es sich handelte.
    Ephraim Carringham kam in seinem unnachahmlich lächerlichen Pinguingang auf mich zugewatschelt. Sein Gesicht erschien mir nicht gerade glücklich darüber, dass er mich gefunden hatte.
    Wie geht es Ihnen?
    Ich hätte ihn mit bloßen Händen erwürgt, wenn ich noch die Kraft dazu gehabt hätte, aber es gab Wichtigeres, als den aufgeblasenen Gesellschafter. Noch immer spürte ich einen leisen Widerhall dessen in mir, was ich wahrgenommen hatte, als ich während der Verschmelzung Kontakt zum Zentrum von ES gehabt hatte.
    Was ich gespürt hatte, war eines der SIEBEN SIEGEL DER MACHT gewesen …

 

     
     
    Wie ein Leichentuch aus gewobener Finsternis hüllte die Nacht Arcenborough ein. Schwere, dunkle Wolken hatten sich vor die schmale Sichel des Mondes geschoben, als wollte selbst er sich vor dem Schrecken verbergen, der sich lautlos durch den kleinen Ort bewegte.
    Die schmalen Gassen waren menschenleer, nur die vereinzelt aufgestellten Laternen warfen verschwommene Lichtflecken auf das nasse Pflaster. Doch konnten sie die Nacht nicht erhellen. Es war, als verschlucke ein substanzloser Schleier ihr Licht bereits noch wenigen Yards. Und es war still. Unheimlich still.
    Eine streunende Katze entdeckte das Ding als erste. Ihr Rücken krümmte sich zu einem Buckel und ihr graues Fell sträubte sich. In panischer Angst floh sie, doch noch bevor sie auch nur nach einem Versteck suchen konnte, streifte etwas Kaltes, Schleimiges ihr Fell und riss sie zu sich heran. Ihr klagender, fast menschlich klingender Schrei verhallte ungehört in den dunklen Gassen.
    Als das Ding kurz darauf weiterkroch, blieb von dem Tier nicht mehr als ein Haufen weißer, wie poliert glänzender Knochen zurück.
    Shudde-Tuur fand seinen Weg in der Dunkelheit mit der Sicherheit eines Wesens, das Äonen von Jahren in einem Labyrinth ewiger, abgrundtiefer Nacht verbracht hatte, eine Welt aus absoluter Finsternis, die niemals auch nur von einem verirrten Lichtstrahl erhellt worden war.
    Die Katze hatte seine Kraft gestärkt, aber sie vermochte den bohrenden Hunger, der in ihm wütete, nicht zu befriedigen. Aber es wusste, dass es diesem Hunger nicht nachgeben durfte; noch nicht. Denn noch stärker als die Gier nach Menschen spürte es den Hass in sich und der alleinige Gedanke an Rache bestimmte sein Handeln. Rache an dem Menschen, der ihm fast alle Kraft geraubt, der es fast vernichtet hatte.
    Robert Craven!
    Schon der bloße Gedanke an ihn erfüllte Shudde-Tuur mit unvorstellbarer Wut. Seit Jahrmillionen arbeitete es darauf hin, den Auftrag SHUDDE-MELLs zu erfüllen, des mächtigen GROSSEN ALTEN, dem er seine Existenz verdankte. Die Kraft hunderter Menschen hatte es in sich gesammelt und war noch beständig weiter gewachsen, als Craven den Verbund zerstört hatte. Aus ES, dem unbesiegbar erscheinenden Verbund ungezählter Gehirne und Körper, war wieder Shudde-Tuur geworden, die Keimzelle, die der GROSSE ALTE von seinem eigenen Körper abgespalten und mit unseligem Leben erfüllt hatte.
    Es hatte lange gedauert, mehr als drei Tage menschlicher Zeitrechnung, die selbst ihm, der es gewohnt war, in anderen Zeitmaßstäben zu rechnen, wie eine Ewigkeit vorgekommen waren, bis es seinen Weg durch sein zerstörtes unterirdisches Reich an die Erdoberfläche gefunden hatte. Eine Ewigkeit grenzenloser Pein, die es von innen heraus zu zerfressen drohte. Aber es hatte auch genug Zeit gehabt, seinen Plan zu schmieden.
    Robert Craven musste sterben und er würde alle anderen Einwohner Arcenboroughs mit in den Untergang reißen!
    Es gab keinen Durchschlupf, der für Shudde-Tuur zu klein war. Eine Mauerritze, die selbst eine Maus vor Probleme gestellt hätte, war für ihn wie ein großes Portal, denn es besaß keinen Körper im eigentlichen Sinne. Es war eine amorphe Masse, manifestierter Urschlamm, der sich durch die Gassen vorwärts bewegte wie zäher, farbloser Schleim. Wäre in diesem Augenblick ein Mensch vorbeigekommen, wäre es ihm nicht einmal aufgefallen.
    Aber es kam

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