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Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Titel: Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ein, zehn Mal heftiger als zuvor.
    Aber nicht eine Kugel ging in unsere Richtung.
    »Großer Gott, was geht da vor?«, keuchte Bill.
    Immer mehr und mehr Schüsse fielen und plötzlich wurde aus einem der Schreckensschreie ein gellender Schmerzensschrei. Wieder hörte ich dieses tiefe, machtvolle Grollen und plötzlich erscholl ein Brüllen, dass selbst wir erschrocken die Hände vor die Ohren schlugen.
    Der Boden zitterte. Irgendwo zerbarst Fels und immer noch fielen Schüsse. Ein ungeheuerlicher Schatten wuchs über den schwarzen Umrissen der Felsen auf, etwas Gigantisches, Massiges zuckte durch die Luft und zermalmte einen Felsbrocken. Das Mündungsfeuer der Killer brach sich auf etwas Glitzerndem, Grünem.
    »Das ist Ralph!«, rief Bill erschrocken aus.
    Ich blickte in die Richtung, in die seine ausgestreckte Hand deutete.
    Tatsächlich war Teagarden zwischen den Felsen hervorgekommen, in beiden Händen einen Revolver schwenkend und aus Leibeskräften schreiend. Instinktiv hob ich meinen Colt.
    Aber es war kein Angriff, sondern eine verzweifelte Flucht!
    Hinter Teagarden stolperten die anderen Gunmen aus ihrem Versteck.
    Und hinter ihnen …
    Im ersten Moment sah ich nur einen Schatten, der sich mit einer machtvollen Bewegung aufrichtete. Erst als der Gigant mit einem nur schwerfällig erscheinenden Schritt zwischen den Felsen hervor und ins Mondlicht trat, erkannte ich ihn.
    Aber ich weigerte mich, zu glauben, was ich sah.
    Es war der Drache.
    Das Ungeheuer, von dem Postlethwaites Legenden erzählt hatten. Nur, dass die Legenden Wahrheit, der Drache kein Fabelwesen, sondern aus Fleisch und Blut und auch kein Drache, sondern ein ausgewachsenes Exemplar eines Tyrannosaurus Rex war!
    Während Cody und ich und die drei anderen noch ungläubig starrten, griff das Ungeheuer die fliehenden Männer an. Teagarden und seine Killer schossen noch immer, was ihre Waffen hergaben, aber ich wusste, dass sie diesem Giganten mit ihren Colts und Winchesters nicht einmal wirklich wehtun konnten. Um seine Panzerplatten zu durchdringen, hätte es einer kleinen Kanone bedurft.
    Aber die Schüsse reizten das Ungeheuer. Abermals stieß es ein grässliches Brüllen aus, trat mit einem Fünf-Yard-Schritt direkt zwischen die flüchtenden Männer und tötete zwei von ihnen mit einem fast nachlässigen Zucken seines gigantischen Schwanzes. In einer fast absurd langsam erscheinenden Bewegung beugte es sich vor, grabschte mit seinen kurzen, zweikralligen Vorderpfoten nach einem von Teagardens Begleitern und riss ihn in die Höhe und in sein schreckliches Maul. Immer noch klatschten Kugeln gegen seine Panzerplatten. Teagarden und die drei Männer, die ihm verblieben waren, konzentrierten ihr Feuer jetzt auf den Schädel, wohl in der Hoffnung, seine Augen zu treffen, aber auch das machte den Saurier eher wütender.
    Wieder zuckte sein Schweif und tötete einen der Gunmen, dann hob er einen seiner riesenhaften Hinterläufe und begrub zwei weitere Männer darunter.
    Und plötzlich war Teagarden allein.
    Er schoss nicht mehr, sondern stand da, starr und gelähmt vor Entsetzen und Angst, die Waffe zwar noch erhoben, aber nicht einmal mehr fähig, den Abzug durchzuziehen.
    Der Saurier starrte auf den winzigen Menschen vor sich herab. In seinen Augen blitzte ein tückisches, animalisches Feuer. Sein gewaltiger Schädel pendelte hin und her wie der Kopf einer Kobra, fast, als überlege er, was er nun mit diesem Ding da vor sich anfangen sollte. Sein Maul klaffte auseinander und gewährte uns einen Blick auf eine prachtvolle Doppelreihe einwärts gebogener Haifischzähne, jeder einzelne größer als die Hand eines Mannes.
    Langsam, ganz langsam hob Teagarden seine Waffe und zielte auf das Auge des Ungeheuers.
    Aber er kam nicht mehr dazu, abzudrücken.
    Der Drache streckte die Vorderpfoten aus, hob Teagarden mit einer beinahe sanft erscheinenden Bewegung vom Boden hoch und biss zu.
    Im gleichen Moment riss Annie Oakley den Abzug ihres Präzisionsgewehres zweimal hintereinander durch, so rasch, dass es sich wie ein einziger, lang gezogener Knall anhörte.
    Und die Augen des Giganten erloschen.
    Eine Sekunde lang stand der Tyrannosaurus still, als dauere es so lange, bis er begriff, was ihm geschehen war.
    Dann begann er zu toben.
    Bereits sein erster Schwanzhieb ließ den Felsen, hinter dem wir Deckung gesucht hatten, zersplittern. Ich fühlte mich wie von einer unsichtbaren Macht angehoben und drei, vier Yards durch die Luft geschleudert, ehe ich

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