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Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Titel: Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Warnung nicht vergessen.
    Aber er wusste auch, dass von Schmid nur zu Recht hatte. Man musste kein Meisterstratege wie er sein, um zu erkennen, dass diese an sich winzige, halb aus dem Fels herausgemeißelte Festung allein reichte, eine ganze Armee aufzuhalten. Der Weg hier herauf war so schmal, dass zwei Männer nicht nebeneinander gehen konnten, und er verlief schnurgerade, ohne die allergeringste Deckung. Der Animal-Master hatte nicht übertrieben – ein einziger Mann, der hinter den Zinnen des Kastells stand, konnte eine Armee aufhalten, indem er nur mit Steinen warf.
    »Wir warten noch«, sagte er schließlich.
    Von Schmid schnaubte, widersprach aber nicht mehr und für Minuten, die sich zu Ewigkeiten zu dehnen schienen, versanken sie wieder in Schweigen. Dann, so leise, dass selbst Hayworthy, der genau wusste, worauf er zu achten hatte, sie mehr ahnte als wirklich hörte, näherten sich Schritte ihrem Versteck, und eine geduckte Gestalt erschien zwischen den Felsen. Von Schmid hob für eine halbe Sekunde die Hand hinter seiner Deckung hervor, und der Templer huschte auf sie zu.
    »Nun?«, fragte Hayworthy hastig.
    Der Krieger schüttelte den Kopf. »Nichts, Brüder«, sagte er. »Bruder Raimund und ich haben jeden Quadratzoll abgesucht.« Er deutete auf den schwarzen Schatten des Kastells. »Kein zweiter Eingang. Die Wände sind glatt wie Glas.«
    Hayworthy seufzte. »Wachen?«
    »Eine auf der anderen Seite«, bestätigte der Templer. »Und dieser dort oben. Sie scheinen sich sicher zu fühlen.«
    »Ja«, grollte von Schmid. »Oder sie wollen, dass wir genau das denken.« Er schüttelt den Kopf und ballte gleich darauf zornig die Faust. »Wir müssen -«
    »Wir müssen tun, was Bruder Jean befohlen hat«, unterbrach ihn Hayworthy scharf. »Nichts anderes.«
    Aber diesmal gab der Herzog nicht mehr nach. In seinen Augen blitzte es zornig auf. »Zum Teufel, was sollen wir tun? Das Kastell einfach stürmen? Das ist unmöglich und das weißt du besser als ich, Rupert!«
    Hayworthy setzte zu einer neuerlichen, scharfen Antwort an. Aber er sprach die Worte nicht aus, die ihm auf der Zunge lagen. Irgendetwas sagte ihm, dass es besser wäre, auf Balestranos Warnung zu hören. Wenn er von Schmid jetzt gestattet, seine besonderen Kräfte einzusetzen, dann verspielten sie vielleicht den einzigen Trumpf, den sie hatten.
    Und trotzdem …
    Sein Blick wanderte wieder zum Kastell. Die schwarzen Mauern aus geglätteter Lava waren nicht einmal sonderlich hoch – zehn, allerhöchstens fünfzehn Meter, schätzte er. Und er glaubte nicht, dass die winzige Festung mehr als ein Dutzend Männer beherbergte. Aber von Schmid hatte trotzdem Recht. Der Posten, der dort oben stand, patrouillierte in unregelmäßigen Abständen und er schien nicht sonderlich aufmerksam zu sein. Aber die Pausen zwischen seinen Rundgängen waren niemals groß genug, als dass sie ausgereicht hätten, einen der Männer die Wand ersteigen zu lassen. Und sie konnten sich nicht auf einen langen Kampf einlassen, selbst wenn sie ihn gewannen. Ein einziger Schrei und keiner von ihnen würde die Burg auf dem Berggipfel erreichen.
    »Bitte, Rupert«, sagte von Schmid. »Lass mich den Posten ausschalten. Nicht mehr. Bruder Jean wird es nicht einmal merken!«
    Hayworthy hätte erschrecken müssen, denn was von Schmid vorschlug, war Ketzerei. Die Worte des obersten Tempelherren waren Gesetz.
    Aber zum ersten Mal in seinem Leben war sich Sir Rupert Hayworthy nicht mehr ganz sicher, ob Jean Balestrano nicht irrte. Irgendetwas war mit ihm geschehen, etwas, das er selbst nicht verstand und das ihn erschreckte – aber er hatte sich verändert. Und es war eine Veränderung, die noch lange nicht abgeschlossen war, das spürte er.
    »Gut«, sagte er schließlich. »Tu es. Aber nur diesen Mann. Niemanden sonst.«
    Botho von Schmid nickte. »Niemanden sonst.« Einen Moment lang blickte er Hayworthy noch ernst an, dann wandte er sich um, blickte zum Kastell hinauf und hob die linke Hand. Ein angespannter Ausdruck erschien auf seinen Zügen …
    … während der Wächter, fünfzehn Meter über ihnen, aus dem Turm heraustrat und seine ruhelose Wanderung hinter den gerundeten Zinnen des Kastells fortsetzte. Er war nicht sehr aufmerksam. Das war nicht nötig, denn seine Wache hatte mehr symbolische Bedeutung als irgendeinen praktischen Nutzen. Sie waren sicher hier oben, sicherer als an irgendeinen anderen Ort auf der Welt, und das schon einzig aus dem Grund, weil niemand von ihrem

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