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Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Titel: Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Rüstungen der Männer schlagen ließ. Ein ungeheures Dröhnen und Kreischen marterte die Ohren der drei Männer und plötzlich war überall Feuer, das über den Boden raste, knisternd an von Schmids und Hayworthys Schwertern emporlief und in Balestranos Augen stach.
    Balestrano schrie vor Schmerz und Angst. Verzweifelt versuchte er sich in die Höhe zu stemmen, aber sein gebrochener Arm gab unter seinem Körpergewicht nach; er fiel erneut, schlug schwer auf dem bebenden Steinboden auf und sah von Schmids Gesicht wie eine verzerrte Grimasse vor sich auftauchen. Sein Mund formte Worte, die das Brüllen des Sturmes verschluckte, ehe sie Balestranos Ohr erreichen konnten. Aber der Ordensherr der Templer verstand auch so, was von Schmid sagen wollte. Mit aller Kraft, die ihm geblieben war, stemmte er sich hoch und versuchte auf Knien und Ellbogen auf von Schmid zuzurobben.
    Es ging nicht.
    Der Boden zitterte und bebte wie ein lebendes Wesen. Die gesamte Festung begann zu schwanken. Ein gewaltiger Schatten, schwärzer noch als das Schwarz des Sturmes, neigte sich draußen vor dem Fenster und verschwand und eine Sekunde später erbebte das Kastell ein zweites Mal unter einem noch gewaltigeren Schlag, als eine seiner vier Mauern zusammenbrach und dem Sturm Einlass gewährte. Balestrano glaubte die Schreie der Männer zu hören, die jetzt dort draußen starben.
    Plötzlich fühlte er sich gepackt und herumgerissen. Die Bewegung ließ einen entsetzlichen Schmerz durch seinen gebrochenen Arm pulsieren; er schrie, bäumte sich auf und schlug blindlings um sich, aber die Hände, die ihn hielten und auf von Schmid zuschleiften, ließen nicht locker. Ein schmales Gesicht tauchte vor ihm auf, Hayworthys Mund formte Worte, die der Sturm zu brüllendem Hohngelächter machte, und dann hatten sie Herzog Botho von Schmid erreicht.
    Und das Toben des Sturmes erlosch.
    Nach dem höllischen Lärm der letzten Augenblicke traf das plötzliche Schweigen Balestrano wie ein Hieb. Er sank kraftlos in Hayworthys Armen zusammen und presste den schmerzenden Arm an den Leib. Sein Herz raste und für einen Moment wurde der Schmerz so übermächtig, dass er glaubte, den Verstand verlieren zu müssen. Dann tat von Schmid irgendetwas an seiner Schulter. Der Schmerz erlosch nicht, aber er sank auf ein erträgliches Maß herab.
    Stöhnend öffnete Jean Balestrano die Augen und sah sich um.
    Der kleine Raum bot einen Anblick der Verwüstung. Die Möbelstücke waren zermalmt worden. Der Boden stand seltsam schräg und ein Teil der Decke war heruntergebrochen. Das Fenster glich einer gezackten Wunde, durch die der Sturm hereinfauchte, begrenzt von einer flammenden Lohe, wo Sand und Felsbrocken gegen den Stein prallten. Aber die Woge der Vernichtung endete schon nach wenigen Schritten, als gäbe es da eine unsichtbare, aber undurchdringliche gläserne Wand, die ihn und die beiden anderen schützte. Balestrano verspürte einen raschen, eisigen Schauder, als er begriff, dass von Schmid und Hayworthy ihn vom ersten Augenblick an geschützt hatten. Der Sturm, der ihn gepackt und durch den Raum geschleudert hatte, hätte ihn auf der Stelle in Stücke gerissen, wären nicht die magischen Kräfte der beiden Master dagewesen, ihn vor dem Allerschlimmsten zu bewahren. So, wie sie auch jetzt einen unsichtbaren Schutzwall schufen, dem selbst die Gewalt des Sturmes nichts anzuhaben vermochte.
    Und das, dachte Balestrano mit mattem Erschrecken, war etwas, was keiner von beiden können dürfte.
    Aber als er aufsah und in von Schmids Augen blickte, war ihm nichts von dem Entsetzen anzumerken, das sich in ihm breit zu machen begann.
    »Ich danke dir, Bruder Botho«, sagte er leise. »Du hast mir … das Leben gerettet.«
    Von Schmid machte eine wegwerfende Handbewegung. »Unsinn. Was zur Hölle geht hier überhaupt vor?«
    »André«, sagte Hayworthy zornig. »Dieser verdammte Narr! Das ist sein Werk!«
    Und auch das dürftest du nicht wissen, mein Freund, dachte Balestrano. Aber er sprach es nicht aus.
    Stattdessen stemmte er sich vorsichtig auf dem unverletzten Arm hoch und begann ungeschickt auf die halb zusammengebrochene Südwand des Raumes zuzukriechen. Hayworthy und von Schmid folgten ihm, mit ausgestreckten Händen den Sturm zurücktreibend. Geschützt von magischen Kräften, die nicht die der beiden Master waren, erreichten sie die Bresche und sahen hinaus.
    Der Sturm begann jetzt rasch an Kraft zu verlieren. Er war über das Kastell hinweggetobt und hatte es

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