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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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zudrückten.
    Aber nicht einmal Rowlfs Riesenkräften gelang es, den Griff des Maschinenmenschen zu lockern. Und plötzlich fühlte auch er sich gepackt und zurückgezerrt. Ohne die geringste sichtliche Anstrengung hob die Cohen-Puppe ihn in die Höhe, nahm Schwung und schleuderte ihn in hohem Bogen von sich.
    Wäre Rowlf gegen einen Grabstein oder auch nur gegen einen Baum geprallt, wäre es um ihn geschehen gewesen, denn der Wurf war mit der Kraft von Muskeln ausgeführt, die aus Stahl und Draht geschaffen waren. Doch obwohl der frisch ausgehobene Erdhügel seinen Sturz dämpfte, war der Aufprall hart genug. Rowlf schrammte über Schotter und steinharte Erde und spürte ein Knacken im Rücken, das mit einem stechenden Schmerz verbunden war.
    Als er wieder sehen konnte, stand Cohen über ihm, die Hände weit geöffnet, wie um ihn zu packen, aber reglos.
    »Gib auf!«, schnarrte er, mit einer Stimme, die absolut nichts Menschliches mehr hatte. »Ich will dich nicht töten, aber du zwingst mich dazu!«
    Rowlf stieß einen erstickten Schrei aus, denn sein ganzer Körper schien eine einzige Wunde zu sein, in der die Schmerzen rasten. Blut rann ihm warm die Stirn herab und verklebte seine Augen. Mühsam hob er die Hand und fuhr sich durch das Gesicht. Cohens Gestalt schien vor ihm zu verschwimmen. Alles war hinter einem blutroten Nebel verborgen. Aber vielleicht war es gerade das, was ihm noch einmal Kraft gab – der Anblick von Cohens gespaltenem Gesicht, hinter dem blinkendes Metall und dünne silbrige Drähte sichtbar waren.
    Und Howards keuchender Schrei.
    Mit einer Bewegung, die in ihrer Behändigkeit selbst Cohen überraschte, schnellte er hoch und packte mit weit vorgestreckten Armen den vermeintlichen Inspektor.
    Und brachte ihn aus dem Gleichgewicht!
    Einen Moment lang stand die menschliche Puppe mit wild rudernden Armen da, fast grotesk nach vorn und zur Seite gebeugt und in schlichtweg unmöglichem Winkel. Dann kippte sie rücklings über Rowlf hinweg in das geöffnete Grab hinein. Ein dumpfer, irgendwie klirrender Laut kündete von einem nicht sehr sanften Aufprall.
    Rowlf verschwendete nicht einmal einen Blick an Cohen, sondern eilte Howard zu Hilfe. Gray hatte ihn mittlerweile zu Boden gerungen und seinen Griff gelockert; augenscheinlich war auch ihm nicht daran gelegen, seinen Gegner zu töten, sondern nur, ihn kampfunfähig zu machen. Rowlf packte Grays Kopf mit beiden Händen und legte alle Kraft in einen einzigen, unglaublich harten Ruck.
    Ein heller, peitschender Laut erklang. Grays Gesicht drehte sich mit einem Male um hundertachtzig Grad nach hinten und grinste Rowlf an, während seine Hände noch immer um Howards Hals lagen und zudrückten. Rowlf schrie auf, packte Grays Hände und versuchte seinen Griff zu sprengen, aber es gelang ihm nicht einmal, einen einzigen Finger zurückzubiegen!
    »Weg!«, keuchte Howard. »Lauf … weg, Rowlf!«
    Rowlf hätte nicht darauf gehört, hätte Frankenstein nicht in diesem Moment hinter ihm ebenfalls gellend aufgeschrien. Über dem Rand des offenen Grabes war eine schmutzige Hand erschienen; einer der Finger war fleischlos und blitzte wie Silber.
    »Lauf … weg!«, keuchte Howard noch einmal.
    Und endlich reagierte Rowlf. Blitzschnell war er beim Grab, holte aus und trat mit aller Gewalt zu, als Cohens gerissenes Gummigesicht über dem Rand der Grube erschien. Ein entsetzlicher Schmerz schoss durch sein Bein bis in seinen ohnehin schmerzenden Rücken hinauf. Rowlf krümmte sich und fiel auf die Knie, aber der Tritt schleuderte das Ungeheuer abermals in die Grube zurück.
    Hinter ihm erscholl ein Laut, wie ihn keine menschliche Kehle jemals hervorbringen konnte. Rowlf fuhr herum und sah, dass Gray von seinem Opfer abgelassen hatte und mit gierig vorgestreckten Händen auf ihn zugeeilt kam. Sein Kopf pendelte dabei wild hin und her, denn Rowlfs erster Angriff hatte ihn seines Haltes beraubt.
    Was das stählerne Ungeheuer um keinen Deut ungefährlicher machte!
    Aber es erreichte Rowlf nicht. Mit ungeheurer Willensanstrengung stemmte sich Howard noch einmal hoch, griff mit beiden Händen nach Grays Beinen und klammerte sich daran fest. Genauso gut hätte er versuchen können, eine Lokomotive mit bloßen Händen aufzuhalten – er wurde einfach mitgeschleift. Aber sein Angriff verschaffte Rowlf die Sekundenbruchteile, die er brauchte, sich vor den zupackenden Klauen der Bestie zur Seite zu werfen und aufzuspringen.
    »Hau endlich ab!«, brüllte Howard mit letzter

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