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Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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beide Hände flach nebeneinander auf den Tisch und sah Howard mit einer Mischung aus Schmerz und Entschlossenheit an. »Wie sollte ich mich verhalten, wenn morgen eine Mutter mit dem Leichnam ihres Babys zu mir käme? Sollte ich sie wegschicken? Sollte ich anfangen, die auszuwählen, die leben dürfen, und jene, die nicht? Wissen Sie, was Sie da von mir verlangen, Howard?«
    »Ich verlange, dass Sie Ihre Schulden bezahlen, Viktor«, sagte Howard hart. »Ich habe Ihnen das Leben gerettet! Ohne mich wären sie damals von der Meute gelyncht worden – muss ich Sie daran erinnern?«
    »Nein, zum Teufel, das müssen Sie nicht!«, brüllte Viktor. Er fuhr halb aus seinem Stuhl auf, verharrte plötzlich mitten in der Bewegung und ließ sich wieder zurückfallen. Sein Gesicht verriet, wie mühsam er sich jetzt noch beherrschte. Trotzdem klang seine Stimme eher flehend als zornig, als er fortfuhr: »Sie verlangen von mir Gott zu spielen, Howard.«
    »So sehen Sie es«, antwortete Howard kalt. »Ich nicht. Robert wurde ermordet und die, die dafür verantwortlich sind, werden vielleicht noch andere töten. Möglicherweise auch mich. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Robert muss leben, aus Gründen, die ich Ihnen nicht erklären kann. Sie werden es tun.«
    »Nein.«
    »Dann zwingen Sie mich zu einem Schritt, den ich nicht wollte«, fuhr Howard fort. »Wenn Sie bei Ihrem ›Nein‹ bleiben, Doktor, liefere ich Sie noch heute den Behörden aus. Darüber hinaus -«
    »Sie können mir nicht drohen«, sagte Viktor. »Nicht damit. Glauben Sie wirklich, ich würde mich erpressen lassen?«
    »Darüber hinaus«, fuhr Howard ungerührt fort, »werde ich die Abschrift Ihrer Aufzeichnungen, die sich in meinem Besitz befinden, vervielfältigen lassen und an die hundert bekanntesten medizinischen Fakultäten der Welt schicken, desgleichen an eine Anzahl ausgewählter medizinischer Fachblätter – und der Boulevardpresse, nicht zu vergessen.«
    Viktor starrte ihn an. Sein Gesicht verlor alle Farbe. »Das … das meinen Sie nicht ernst«, sagte er. »Es gibt keine Abschrift. Ich habe alles vernichtet. Ich bin -«
    »Sind Sie sicher, Doktor?« Howard lächelte, griff in die Brusttasche seiner Jacke und förderte ein eng beschriebenes, augenscheinlich sehr altes Blatt Papier zutage, das er Viktor über den Tisch reichte. Die Augen des Arztes wurden rund vor Schrecken, als er es auseinander faltete und überflog.
    »Woher haben Sie das?«, keuchte er.
    »Das spielt doch wohl keine Rolle, oder?«, sagte Howard kalt. »Sie können es behalten – ich bin in der Lage, beliebig viele Kopien davon anzufertigen. Nun?«
    Eine Zeit lang wurde es sehr, sehr still im Salon des Hauses 9, Ashton Place. Howard starrte sein Gegenüber an, während sich hinter Viktors Stirn die Gedanken jagten. Sein Gesicht zuckte. Seine Hände spielten nervös an der Tischkante, ohne dass er es überhaupt bemerkte.
    »Es geht nicht«, sagte er schließlich. »Selbst, wenn ich wollte – ich habe nicht die technischen Gerätschaften, die notwendig wären.«
    »Die besorge ich.«
    Viktor lachte. »So etwas ist nicht so einfach zu besorgen, Howard. Es kostet ein Vermögen.«
    Howard griff in die Jacke. »Ich stelle Ihnen einen Scheck aus«, sagte er ungerührt. »Wären eine Million Pfund Sterling genug? Oder lieber zwei?«
    Viktors Augen wurden rund. »Das ist -«
    »Nur ein Bruchteil dessen, was ich aufbringen kann, wenn es sein muss«, sagte Howard ungerührt. »Roderick Andara war ein vermögender Mann, Viktor. Und nach dem Tod seines Sohnes bin ich sein Universalerbe. In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass ich Ihnen nach erfolgreicher Beendigung ihres Auftrages eine größere Summe zur Verfügung stellen möchte, damit Sie Ihre Forschungen weiter betreiben können.«
    »Behalten Sie Ihr verdammtes Geld«, fauchte Viktor. »Alles, was ich wirklich will, ist endlich meine Ruhe haben.«
    »Sie können damit machen, was Sie wollen«, antwortete Howard ungerührt. »Meinetwegen verschenken Sie es an die Armen. Jetzt stellen Sie bitte eine Liste der Dinge zusammen, die Sie benötigen. Rowlf wird alles besorgen. Währenddessen werden wir zum Friedhof hinausgehen und Roberts Leichnam bergen.«
    »Und wie?«, fragte Viktor zornig. »Denken Sie, wir könnten einfach hingehen und ein Grab ausräumen, ohne dass es jemand merkt?«
    »Oh, da überlasse ich mich ganz Ihrer Führung, Doktor«, sagte Howard lächelnd. »In solcherlei Dingen haben Sie doch Erfahrung. Nicht war,

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