Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer!

Titel: Hexer-Edition 16: Stirb, Hexer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
Kraft.
    Und diesmal gehorchte Rowlf. Als die Gray-Puppe herumfuhr, um ihn endgültig zu packen, steppte er zur Seite, griff ganz instinktiv nach Frankensteins Arm und zerrte den völlig gelähmt Dastehenden einfach mit sich. Abermals erscholl dieser wütende, sonderbar metallisch klingende Laut und Rowlf war kaum ein paar Yards davongestolpert, als Cohens Kunstgesicht schon wieder über dem Grabesrand auftauchte. Aber er hatte einige Sekunden gewonnen und zumindest Gray versuchte nicht, ihm zu folgen, sondern beschränkte sich darauf, Howard festzuhalten.
    Wie von Sinnen rannte Rowlf weiter, Frankenstein einfach mit sich zerrend. Die Dunkelheit des Friedhofes nahm sie auf, und nach einigen weiteren Augenblicken waren die beiden Ungeheuer wie ein Spuk hinter ihnen verschwunden. Trotzdem rannte Rowlf weiter, so schnell er konnte.
    Sie schafften es genau bis zum Zaun. Dann war Rowlf so fertig, dass er nicht einmal mehr auf einen Stuhl hätte klettern können. Keuchend lehnte er sich gegen die Eisenstäbe, ließ endlich Viktor Frankensteins Hand los und starrte so wütend an dem Zaun hoch, als könnte allein sein Blick das Hindernis beseitigen. Doch es half nichts; er musste darüber hinweg. Obwohl sich allmählich alles um ihn zu drehen begann, griff er mit beiden Händen zu und begann, mit zusammengebissenen Zähnen, zu klettern.
    Er kam genau einen halben Meter hoch, dann gab seine linke Hand nach und er klatschte hart auf den Rasen. Der Aufprall presste ihm einen Schrei aus der Kehle, der auf dem ganzen Friedhof zu hören sein musste. Mit einem erschrockenen Laut kniete Frankenstein neben ihm nieder und streckte die Hand nach ihm aus.
    Rowlf schlug sie beiseite, kämpfte sich mit schier übermenschlicher Energie noch einmal auf die Beine und taumelte verzweifelt am Zaun entlang. Nach einigen Metern tauchte eine eiserne Pforte vor ihm auf. Das Schloss sah sehr altertümlich, aber auch sehr massiv aus. Rowlf wusste, dass er die Tür selbst in seinen besten Tagen nicht aufgebrochen hätte. Jetzt konnte ihm nur noch ein Wunder helfen.
    »Jetz isses … aus«, stöhnte er. »Alles vorbei.«
    »Was ist vorbei?« Frankenstein sah ihn verwirrt an, drückte die eiserne Klinke herunter – und das Wunder geschah. Mit einem leisen Kreischen schwang das Eisengitter nach außen. »Was zum Teufel ist hier überhaupt los?«, fuhr Frankenstein fort. Sein Atem ging so schnell wie Rowlfs, aber der Ausdruck in seinen Augen war mehr Verwirrung als Angst. Er schien nicht einmal richtig begriffen zu haben, in welcher Gefahr sie noch immer schwebten.
    Rowlf beantwortete seine Frage allerdings auch jetzt nicht.
    Stattdessen packte er ihn grob bei der Schulter und begann die Straße hinabzuhumpeln, so schnell er nur konnte.
     
    Zuerst spürte er nichts als Kälte, jene besonders unangenehme, feuchte Art von Kälte, die sich beharrlich durch jegliche Kleidung wühlt und sich wie ein klammer Film auf die Haut legt. Dann einen pochenden Schmerz in beiden Schläfen und schließlich Atemnot, verbunden mit der Erinnerung an dürre, stählerne Hände, die sich um seine Kehle legten und zudrückten …
    Howard fuhr mit einem Schrei hoch – und mit einem zweiten wieder zurück, als er mit der Stirn gegen harten Stein prallte. Im ersten Moment sah er nichts als feurige Kreise. Aber auch, als der neue Schmerz hinter seiner Stirn allmählich verebbte, sah er nicht viel mehr, denn statt der flimmernden Kreise gewahrte er nun Dunkelheit, in der sich formlose Schatten bewegten und die voller Geräusche war, mehr aber auch nicht.
    Sehr viel vorsichtiger als beim ersten Mal setzte er sich auf, griff mit der Hand nach oben und fühlte rauen Stein, zwischen dem der Mörtel schon herausgebröckelt war. Etwas Kaltes, Hartes schmiegte sich schmerzhaft fest um sein rechtes Fußgelenk und als er sich weiter aufsetzte und danach griff, spürte er, dass es ein stählerner Ring war, an dem eine Kette befestigt war, die wiederum zu einem zweiten, sehr viel massiveren Eisenring führte, der im Boden eingelassen worden war. Eine einfache, aber höchst effiziente Methode, ihn da festzuhalten, wo er war. Wütend zerrte Howard ein paar Mal an seiner Fessel, erreichte damit aber nicht mehr, als dass der Ring noch heftiger in seine ohnehin wundgescheuerte Haut biss.
    »Das nutzt überhaupt nichts«, sagte einer der Schatten neben ihm.
    Howard fuhr zusammen, presste die Augen zu schmalen Schlitzen und begriff erst jetzt, dass er nicht allein war. Der Raum – den vielfach

Weitere Kostenlose Bücher