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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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dem Gürtel, trat auf den lebenden Schutzwall aus Kriegern zu und machte eine herrische Bewegung mit der Rechten. Tatsächlich wichen die Krieger ein Stück vor ihm zurück, blieben jedoch mit kampfbereit erhobenen Schwertern stehen.
    »Jetzt höre, was ich dir zu sagen habe, Heide«, fuhr St. Denis fort. »Ich kam mit offener Hand hierher, und mit einem Angebot des Friedens. Doch du schlägst es aus und für diesen Fall soll ich dir dieses sagen: Wenn du uns das Auge des Teufels verweigerst, so wird dich die Macht des Auges selbst vernichten, noch ehe der Mond sich wendet.«
    Nizar erbleichte vor Schrecken und Zorn. Nie hatte es jemand gewagt, ihm so unverhüllt zu drohen, noch dazu hier, in den Mauern seines eigenen Palastes! Jeden anderen hätten diese Worte auf der Stelle das Leben gekostet. Nicht so diesen Tempelritter.
    Vielleicht war es das erste Mal in seinem Leben, dass Nizar Angst kennen lernte. Die Drohung im Blick des Tempelherren war bar jeden Zornes, aber von einer Kälte und Entschlossenheit, die ihn schaudern ließ. Es war etwas darin, was ihm vollkommen fremd war.
    »Geht«, sagte er nur. Seine Stimme zitterte. Ein schlechter Geschmack war in seinem Mund. Seine Hände waren plötzlich feucht vor Schweiß. »Geht, de Saint Denis, solange meine Langmut noch anhält. Zwischen Euch und mir ist kein Streit und so soll es bleiben.«
    Guillaume lächelte, und obwohl Nizar nur seine Augen erkennen konnte, erschauderte er. »Vergiss den Mond nicht, Nizar«, sagte er. »Bevor er sich wieder rundet, wirst du nicht mehr unter den Lebenden sein!« Und damit stieß er sein Schwert in die Scheide zurück, wandte sich mit einem Ruck um und ging, gefolgt von seinen beiden Ritter-Kameraden.
    »Sollen wir diese Hunde verfolgen?«
    Nizar hatte Mühe, sich auf die Worte des Kriegers zu seiner Rechten zu konzentrieren. Verwirrt schüttelte er den Kopf und ballte zornig die Fäuste. Nizar wusste es nicht, aber es waren seine eigenen Waffen, mit denen Guillaume ihn angegriffen hatte. Und er verstand sich auf den Umgang damit ungleich besser als Nizar.
    Verwirrt schüttelte er den Kopf.
    »Lasst sie fliehen«, sagte er zögernd. »Wir haben Besseres zu tun.«
    Der Krieger sah ihn erstaunt an und auch auf den Gesichtern der anderen machte sich Verwirrung breit.
    Aber keiner von ihnen wagte es, Nizar auch nur mit einem Wort zu widersprechen.
     
    Es waren nur Sekunden, aber wie oft in solchen Augenblicken zogen sie sich endlos dahin.
    Die Menge hatte sich wie eine braungraue Flutwelle über mir geschlossen, und hatte ich im ersten Augenblick noch das Glück gehabt, dass sich die Araber eher darum schlugen, wer mich schlagen durfte – ich verpfände mein Ehrenwort, dass das nicht halb so lustig war, wie es sich anhören mag! –, so vergingen doch nur Augenblicke, bis ein wahrer Hagel von Hieben und Tritten auf mich herunterprasselte. Dem Lärm und den Schreien nach zu urteilen, mussten rings um mich herum die wildesten Raufereien im Gange sein, aber davon hatte ich herzlich wenig. Ich hatte alle Hände und Füße voll damit zu tun, am Leben zu bleiben.
    Ein Fuß traf meine Seite und trieb mir die Luft aus den Lungen. Ich packte ihn, verdrehte ihn samt dem daran hängenden Bein und warf den Kerl in hohem Bogen von meiner Brust herunter, bekam in der nächsten Sekunde einen gemeinen Hieb gegen die Kehle und schlug blindlings zurück, während ich würgend nach Luft rang. Eine Hand krallte sich in mein Haar und zog meinen Kopf zurück und jemand versuchte mit einem Dolch an meine Kehle heranzukommen.
    Ich riss das Knie hoch, trat zu und traf und der Dolch verschwand – aber nur, um gleich darauf von einer schmutzigen Faust abgelöst zu werden, die mir die Nase blutig schlug.
    Ich biss kurzerhand hinein.
    Eine Sekunde später bekam ich einen Hieb gegen die Schläfe, der mich halb besinnungslos in die Arme meiner Peiniger sinken ließ.
    Plötzlich mengten sich in das Heulen und Toben der entfesselten Araber andere Geräusche; Laute, die ich im ersten Moment nicht zu identifizieren wusste. Aber ich registrierte zumindest, dass sich irgendetwas im Heulen der arabischen Lynchgesellen änderte. Mit einem Male klangen die Schreie mehr erschrocken als zornig. Dann hörte ich ein dumpfes, monotones Stampfen – das mir in diesem Moment herrlicher erschien als der Engelchor, auf den ich eigentlich vorbereitet gewesen war –, den Tritt fester Stiefel und das Klirren von Metall. Dann klang eine harte befehlsgewohnte Stimme auf, so laut,

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