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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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dass sie selbst über dem Kreischen der Muslims deutlich zu verstehen war.
    »Achtung! Kompanie rechts schwenkt! Halt! Erstes Glied, legt an! Feuer!«
    Der peitschende, lang nachhallende Knall einer Gewehrsalve ließ das Dorf erzittern. Die Araber, die mich gepackt hatten, fuhren heulend herum, erblickten das Karree der Rotröcke, bei dem eben das zweite Glied vortrat und die Gewehre anlegte, und ließen mich endlich los. Von einer Sekunde auf die andere verwandelte sich der Mob in eine kreischende, kopflos flüchtende Menge, die jegliches Interesse an dem Ungläubigen verloren hatte.
    Stöhnend richtete ich mich auf, tastete mit den Fingerspitzen über meine geschwollenen Lippen und stöhnte ein zweites Mal, als ein scharfer Schmerz durch meinen Kiefer schoss. Rings um mich verwehte die Staubwolke, die der eilige Rückzug meiner Gegner hinterlassen hatte, aber in der Luft lag noch immer der deutliche Geruch nach Mord und Blut und für einen Augenblick drohte ich, nun wirklich das Bewusstsein zu verlieren.
    Ich kämpfte die Dunkelheit zurück, die nach meinen Gedanken greifen wollte, stand mit wackeligen Knien auf und wischte mir mit dem Handrücken das Blut aus dem Gesicht.
    Dann blickte ich zu meinen Rettern hinüber und ließ ein überraschtes Keuchen hören. Für einen Augenblick zweifelte ich an dem, was ich da sah. Das britische Empire hatte tatsächlich im richtigen Augenblick eine Kompanie strammer Highlander in die Wüste geschickt, um mich zu retten!
    Umständlich klopfte ich mir den Staub von den Kleidern und hob meinen Stockdegen auf. Die Klinge war ein Stück aus der hölzernen Hülle gerutscht, aber die Waffe schien unbeschädigt, was man von ihrem Besitzer nicht unbedingt sagen konnte. Mein Jackett war an zahllosen Stellen zerrissen und mit Blut- und Schmutzflecken übersät und meine Hose brauchte dringend Faden und Zwirn, denn beide Knie blickten durch große Löcher und von meinem rechten Hosenbein fehlte das untere Stück. Nun gut, dachte ich sarkastisch, besser von ihr als von dem Bein, das darin steckte …
    Jetzt erst fühlte ich mich in der Lage, die britische Armee zu begrüßen und mich für die unerwartete Hilfe zu bedanken. Es handelte sich tatsächlich um eine Kompanie schottischer Hochlandsoldaten, die mit ihren Kilts und Pelztaschen in dieser Umgebung reichlich fehl am Platz wirkten. Gott sei Dank.
    Sie standen so steif wie bemalte Statuen in drei Reihen gestaffelt vor mir und hatten den Blick starr geradeaus gerichtet. Ein Sergeant mit martialisch aufgezwirbeltem Schnurrbart trat einen Schritt vor und bellte seine Befehle mit einer Lautstärke, als gälten sie den in den hintersten Winkeln des Dorfes versteckten Arabern und nicht den hundert Mann vor ihm.
    Die Truppe schwenkte wie ein Mann herum und gab mir den Blick auf ihren Kommandanten frei – wenigstens vermutete ich, dass es ihr Kommandant war: ein hagerer Militär um die Fünfzig, der so aussah, als wäre er gerade aus einem Modejournal für Armeeoffiziere entsprungen und nicht aus der Wüste. Sein roter, mit goldenen Tressen und Binsen besetzter Uniformrock war aus bestem Material und saß wie angegossen. Ebenso die dunklen Reithosen, die in blitzblank geputzten Stiefeln steckten, in denen ich mich hätte spiegeln können.
    Der Offizier sah mir aus kleinen, grauen Augen entgegen, steckte seinen Revolver mit einer eckigen Bewegung in die Gürteltasche zurück und legte beide Hände um den Griff seines prunkvollen Säbels. Seine linke Augenbraue sank etwas herab, als er noch einmal Luft holte und mit schnarrender Stimme zu sprechen begann: »Hatten verfluchtes Glück. Wenn nicht zufällig einer meiner Späher gesehen hätte, wie die verwünschten Eingeborenen über Sie herfielen, wären Sie jetzt ein verdammt toter Mann.«
    Ich nickte, versuchte zu lächeln und verzog stattdessen schmerzhaft das Gesicht, als meine Unterlippe abermals aufriss. »Besten Dank«, sagte ich gequält. »Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde! Wenn Sie einen Augenblick später gekommen wären …«
    Der Offizier blinzelte, kam mit steifen Schritten auf mich zu und maß mich mit der Art von herablassend-abschätzendem Blick, zu der auf der ganzen Welt nur Soldaten der höheren Charge fähig sind. »Sind Sie ein verdammter Yankee oder ein guter Englishman?«, fragte er, sichtlich über meinen amerikanischen Akzent befremdet.
    »Ich bin Robert Craven aus London, Ashton Place 9«, antwortete ich automatisch.
    Meine Worte zeigten eine größere Wirkung,

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