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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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spiegelglatten Steinfliesen vergebens mit Gesicht und Kniescheiben zu bremsen und knallte mit voller Wucht gegen die Wand. Der zweite kollidierte reichlich unsanft mit der Tür, die ich blitzschnell wieder zuwarf.
    Allerdings nur, um sie eine Sekunde später wieder aufzureißen und ihn vollends über den Haufen zu rennen.
    Noch während er versuchte wieder auf die Beine – oder das, was davon übrig war – zu kommen, jagte ich den Gang hinunter, spürte plötzlich die oberste Stufe einer in der Dunkelheit verborgenen Treppe unter den Füßen und überwand die nächsten drei mit wild rudernden Armen, ehe ich recht unsanft auf hartem Granit aufschlug, mich acht, neun, zehn Mal überschlug und schließlich von einer ebenfalls unsichtbaren Wand gebremst wurde. Von schierer Angst getrieben, sprang ich wieder hoch, streckte beide Arme vor und rannte weiter.
     
    Mitternacht war längst vorüber, aber die beiden Tempelherren ritten noch immer. Sie waren langsamer geworden, sehr viel langsamer, denn die Kräfte ihrer beiden Tiere begannen jetzt merklich nachzulassen, aber Guillaume de Saint Denis trieb sie unbarmherzig weiter. Er musste Nizars Festung erreichen, ehe die Sonne aufging.
    Denn er wusste, dass sie dort auf ihn wartete.
     
    Ich erspare mir die weiteren unerfreulichen Einzelheiten meiner Flucht an dieser Stelle, denn es gibt nicht viel zu berichten – ich schätze, dass ich eine halbe Stunde durch die pechschwarzen Eingeweide von Nizars Albtraumburg irrte, vollkommen blind und nur auf das angewiesen, was mir mein Gehör und meine tastend ausgestreckten Hände verrieten. Nach einer Weile hörte ich auf zu rennen und ging in vorsichtigem Schritttempo weiter. Trotzdem prallte ich noch gegen ein Dutzend Wände und kugelte zwei oder drei Treppen hinunter. Es glich einem Wunder, dass ich mir dabei nicht den Hals brach. Schließlich hielt ich erschöpft inne und verkroch mich in eine Wandnische, die ich ertastete. Ich blieb sehr lange dort hocken, erschöpft und in düsteres Brüten versunken. Meine Lage war aussichtsloser denn je. Nizars Burg war groß genug, dass ich den Rest meines Lebens – die paar Stunden, die mir noch blieben – blind in ihr herumstolpern konnte, ehe ich mir entweder irgendwo das Genick brach, den Schädel einrannte oder von Nizars Soldaten aufgespürt wurde, die ja offensichtlich in dieser Dunkelheit sehen konnten. Der Gedanke, auf eine derart unwürdige und überflüssige Weise ums Leben kommen zu sollen, erfüllte mich mit hilfloser Wut. Zum Teufel, ich war dazu bestimmt, die deutsche Horror-Szene zu erobern und meinen Schöpfer zum Millionär zu machen, nicht, von einem Provinzzauberer ermordet zu werden!
    Nach einer Weile hörte ich Geräusche und plötzlich tauchte ein mattes, flackerndes Licht am Ende des Ganges auf. Erschrocken presste ich mich enger gegen die Wand, schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass mein Versteck so gut war, wie es sich angefühlt hatte, und machte mich bereit, ein zweites Mal durch die Dunkelheit stürmen zu müssen.
    Das Licht und die Schritte kamen näher. Bald erkannte ich, dass es das Licht einer Pechfackel war, in dem sich drei Gestalten meinem Versteck näherten: zwei von Nizars vertrockneten Leibwächtern – und Dschakid, der einer der wenigen Menschen in dieser Burg zu sein schien!
    Ich presste mich so eng gegen die Wand, wie ich nur konnte, und hielt sogar den Atem an. Wenn auch nicht für lange, denn Dschakid und seine beiden unappetitlichen Freunde schlenderten eher gemächlich dahin. Sie unterhielten sich dabei und es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass ich ihre Worte verstand, obwohl sie mir nicht den Gefallen taten, englisch zu reden. Aber ich dachte über dieses neuerliche Wunder nicht einmal mehr nach. Wer immer es war, der auf meiner Seite stand und mir half – er hatte originelle Ideen. Und einen Humor, über den ich mich mit ihm unterhalten musste, wenn ich seiner habhaft werden sollte.
    »… mir genauso wenig wie dir, du Kreatur«, sagte Dschakid gerade. »Aber wenn Nizar befiehlt, dass wir hinuntergehen sollen, dann gehen wir hinunter.«
    »Aber Herr, ich …«
    »Wenn dir irgendetwas an diesem Befehl nicht passt«, fuhr Dschakid schneidend fort, »dann sag es ruhig. Du kannst gleich dableiben, wenn du willst.«
    Die andere Stimme widersprach nicht mehr, dafür meldete sich der zweite Krieger zu Wort: »Es ist nur so, dass wir genug sind, mit den beiden Fremden fertig zu werden, Herr. Und die Gefahr …«
    »Ist mir bekannt«,

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