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Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans

Titel: Hexer-Edition 17: Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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van Retten. Bald wird das Blut der Höllengeschöpfe in Strömen von unseren Schwertern rinnen«, rief Noel de Guivac und klopfte ihm auf die Schulter. Hendrik konnte sich nicht erinnern, dass ihn der andere bis zu diesem Tag überhaupt angesprochen hatte. Gut, dachte er. Es mögen arrogante Pinsel sein, aber sie werden im Kampf ihren Mann stehen. Und darauf kommt es ja auch in erster Linie an. Wenngleich er sich auch dessen nicht vollkommen sicher war. Letztlich wusste er ja nicht einmal, gegen wen sie überhaupt kämpften. Geschweige denn, warum.
    Van Retten hatte all den Unfug vom Antichristen keine Sekunde lang geglaubt.
    Er war ein streng gläubiger Templer, der jeden töten würde, der eine Gefahr für seinen Orden oder die Christenheit darstellte – aber das bedeutete nicht, dass er an einen leibhaftigen Satan mit Klumpfuß und Quastenschwanz glauben musste.
    Die Unruhe unter den Templern, dieses Herbeifiebern des Kampfes, nahm mit jeder Sekunde zu. Alle Augen richteten sich auf den Mann, der abseits von ihnen auf einer Sanddüne stand und wie gebannt in das Tal hinabschaute.
    »Roi Philippe lauscht dem Atem der Wüste«, flüsterte de Guivac voller Ehrfurcht.
    Hendrik sah mit einer Mischung aus Interesse und Tadel zu dem Mann hinüber, den er noch vor wenigen Tagen wie die Pest gehasst hatte. Roi Philippe – da Philippe de Valois einem der alten Herrschergeschlechter Frankreichs entstammte. Aber mittlerweile war seine Verachtung langsam, aber sicher zu einer Mischung aus Misstrauen und echter Furcht geworden.
    Hendrik erinnerte sich, dass de Valois lange Zeit als ernsthafter Konkurrent Balestranos für den Rang des Großmeisters gegolten hatte. Doch zu seinem Pech waren kurz vor der Entscheidung mehrere Tempelritter in der Wüste umgebracht worden, ohne dass es de Valois und seinen Leuten gelungen war, den Mörder, der von den Einheimischen Sill el Mot genannt wurde, zur Rechenschaft zu ziehen.
    Aus diesem Grund war Balestrano zum Großmeister gewählt worden, während für Philippe de Valois nur der Posten des Meisters der Wüste blieb. Genauer gesagt, dessen Stellvertreter, solange André de la Croix abwesend war. Doch nach allem, was Hendrik von ihm wusste, war diese Bezeichnung nicht nur ein leerer Titel. Philippe de Valois war der Desert-Master des Ordens; zumindest war er ihm ebenbürtig.
    Der selbst ernannte Desert-Master atmete tief durch und wandte sich an das hundertköpfige Heer. Ein zufriedenes Lächeln spielte um seine Lippen, die so schmal waren, dass sie wie Striche wirkten. »Der Dunkle ist erschienen! Macht euch bereit, denn sobald Bruder de Saint Denis erscheint, werden wir angreifen!«
    »Gott will es!«, brüllten die Templer begeistert.
    Und zu seiner eigenen Überraschung stimmte Hendrik van Retten in diesen Ruf ein.
     
    Der Araber hielt sein Dromedar keine zwanzig Schritte vor mir an. Ich sah, wie er mich aus seinen dunklen Augen abschätzend musterte, und erwartete jeden Moment seinen Angriff. Stattdessen befahl er seinem Dromedar mit einem kehligen Laut niederzuknien und glitt geschmeidig aus dem Sattel.
    Er war einen guten Kopf kleiner als ich und schlank, ohne jedoch so hager zu sein, wie es die meisten von der Wüstensonne ausgedörrten Beduinen sind. Seine Gestalt wurde von einem dunklen Gewand verhüllt. Darüber trug er einen weißen Haik, dessen Kapuze er sich eben abstreifte. Nicht, dass ich nun mehr von ihm gesehen hätte, denn er hatte die Enden seines Turbans so vor das Gesicht geschlungen, dass nur seine Augen frei blieben.
    Mehr denn je glaubte ich einen von Necrons Drachenkriegern vor mir zu sehen. Zumal an seinem Gürtel ein gewaltiges Schwert hing, dessen Knauf von etwas geschmückt wurde, das mich sehr unangenehm an einen stilisierten Drachenkopf erinnerte. Es war eine Waffe, wie ich noch keine zuvor gesehen hatte, so prachtvoll und Ehrfurcht gebietend, dass ich mehr auf sie als auf den Krieger starrte.
    Ich spannte mich, trat einen halben Schritt zurück und hob unmerklich die Spitze meines Degens. In diesem Moment hob er die Hand und begrüßte mich in einem westarabischen Dialekt: »Eßßelamu Aleikum!«
    »Aleikum es Salem«, antwortete ich verblüfft. In den schwarzen Augen meines Gegenübers blitzte es amüsiert auf. Einen Moment lang starrte er mich noch an, dann kam er näher, so langsam, als wolle er mir bewusst Gelegenheit geben, ihn in aller Ruhe in Augenschein zu nehmen. Ich tat ihm den Gefallen und sah ihn mir genauer an.
    Einen Moment später schalt

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