Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Titel: Hexer-Edition 18: Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
Passepartout keine Antwort.
     
    Rowlf hatte sich aufgemacht, die Identität des zweiten Mannes herauszufinden, der in dem Zeichen an der Wand erschienen war, während Howard sich mit der Analyse der Überreste beschäftigte. Lovecraft hatte ihm das Aussehen der beiden Personen so klar beschrieben, dass Rowlf sie unter Hunderten herausgefunden hätte. Jetzt stand er etwas unschlüssig an eine Hauswand in der Savile Row gelehnt, beobachtete das geschäftige Treiben der Kaufleute und lauschte dem Rumpeln der Droschken, die ab und zu über das Pflaster holperten. Der Nebel hatte sich ein wenig gelichtet und es stand zu erwarten, dass am frühen Nachmittag ein paar Strahlen der Sonne zu sehen sein würden.
    »Fogg Nummer sieben«, murmelte der Hüne und drehte verlegen die Hände hin und her, als wüsste er nichts mit ihnen anzufangen. Nach einer Viertelstunde fasste er endlich einen Entschluss. Er sah sich kurz um, dann überquerte er die Straße und schritt auf das bezeichnete Haus zu. Es war ein schlanker, hoher Bau, dessen glatte Fassade sich exakt in die aller anderen Häuser einfügte, die der Savile Row ihr charakteristisches, barockes Aussehen verliehen.
    Nichts in dieser Straße war neuzeitlich oder wirkte wie ein Zugeständnis an das Industriezeitalter. Wären die modernen, einfachen Droschken nicht gewesen, hätte man glauben können, sich im fünfzehnten oder sechzehnten Jahrhundert zu befinden. Es gab nicht einmal Gaslichter hier. Abends zündeten die Bewohner der Häuser eine Kerze über ihren Toren an, die durch eine oben offene Glaskugel vor dem Wind geschützt war. Mehr Licht gab es bei Nacht in dieser Straße nicht und die Bewohner der Savile Row waren glücklich mit dieser Einrichtung. Gas, so wusste man, konnte gefährlich werden, wenn man nicht aufpasste. Es reichte, wenn das Gas in den Häusern war, damit gekocht werden konnte.
    Rowlf zweifelte, ob es überhaupt Gasöfen gab in dieser Straße. Sicher, einem Mann wie Phileas Fogg hätte er zugetraut, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, aber ganz sicher war das nicht. Es spielte auch keine Rolle für das, weswegen Lovecrafts Leibdiener unterwegs war.
    Vor der Haustür blieb er stehen und betrachtete den verschnörkelten Türklopfer. Daneben gab es einen Druckknopf, eine Art Klingel vermutlich. Rowlf entschied sich für den Klopfer, um kein Aufsehen zu erregen. Seine Hand schloss sich um das kühle Metall des Messingringes und hob ihn an.
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte da eine Stimme hinter ihm. Rowlf ließ den Ring sinken, wandte sich mit gemächlichen Bewegungen um und musterte den Mann. Er erkannte ihn sofort. Es war der Mensch mit der Habichtsnase und den stechenden Augen, den Howard ihm beschrieben hatte. Alles an der Person machte einen irgendwie bedrohlichen Eindruck; zumindest redete Rowlf sich das ein.
    »Un warum nich?«, brummte er. »Man wird doch noch anner Haustür klopfen dürfn!«
    »Vermutlich ja. Aber Mr. Fogg ist nicht daheim!« Die Stimme schnarrte und gurgelte, kein Wort war von derselben Lautstärke wie das vorherige. Rowlf machte einen Schritt zur Seite, um nicht den übel riechenden Atem des anderen ertragen zu müssen, dessen Nase zudem ständig lief. Der Fremde bemerkte Rowlfs Blicke und zog hastig ein Tuch aus dem Rock, mit dem er sich das Wasser von der Oberlippe wischte.
    »Wo isser denn?«, fragte Rowlf.
    »Auf Weltreise. Deshalb sagte ich, dass Ihr Versuch nicht nötig sei. Madame Aouda wird Ihnen keine andere Auskunft geben können.«
    »Wer?«
    »Mrs. Fogg. Sie kennen sie nicht?«
    »Nee.«
    »Eine Seele von Frau. Aber verzeihen Sie; ich vergaß mich vorzustellen. Moriarty. Professor James Moriarty. Ich lernte Mister Fogg im Club kennen. Er ist ein außergewöhnlicher Mensch. Sehr beeindruckend. Allerdings machte er in letzter Zeit einen zerfahrenen und verschlossenen Eindruck auf mich, so als habe er etwas zu verbergen. Und dann dieses Amulett oder was immer es darstellen soll. Er trug es wochenlang mit sich herum. Ständig hielt er es in der Hand und ließ es niemanden sehen. Ein Beutel mit etwas darin. Ein Fetisch vielleicht.«
    »Wie sah er aus, der Beutel?«, fragte Rowlf. Ihm schoss ein Gedanke durch den Kopf.
    Moriarty beschrieb es ihm und Rowlf prägte sich jedes seiner Worte fest ein.
    »Un Se wissn nich, was drin war?«, vergewisserte er sich. Moriarty verneinte. Er verströmte einen immer aufdringlicheren Gestank und Rowlf zog es vor, allmählich den Rückzug anzutreten.
    »Dann brauch ich

Weitere Kostenlose Bücher