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Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Titel: Hexer-Edition 18: Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ihnen nichts verschwiegen, nicht einmal den Zeitpunkt, an dem sein bester Freund umkommen würde, in jenem furchtbaren Krieg Mitte des nächsten Jahrhunderts. Und was war der Dank gewesen? Nicht nur, dass sie ihm nicht geglaubt hatten, nein. Sie hatten über seine Erfindung gelacht, hatten ihm allen Ernstes empfohlen, die nächsten Wochen auszuspannen, um wieder zu Sinnen zu kommen!
    Vielleicht hatte von den vieren allein David Filby einen kleinen Teil dessen geglaubt, was er ihnen in den vergangenen Stunden erzählt hatte, und er war sich in diesem Moment fast sicher, dass es auch David sein musste, der nun doch zurückgekommen war.
    Aber es war zu spät. Er würde gehen und niemand konnte ihn jetzt noch aufhalten.
    Die drei dicken Folianten, die er unter der Armbeuge trug, rutschten zur Seite, als er sich wieder umwandte und entschlossen in den Raum hineinschritt. Er nahm sie in beide Hände und legte sie behutsam auf den ledernen Sitz seiner Maschine.
    Groß und dunkel und majestätisch stand sie im Raum, unbeweglich und doch von unsichtbarem, geheimnisvollem Leben erfüllt, das nur er allein wahrnehmen konnte. Das große Schwungrad an ihrem Heck stand still und die drei farbigen elektrischen Leuchten, die über den Armaturen thronten, waren erloschen. Und doch – mit einer einzigen Handbewegung – konnte er beides wieder zum Leben erwecken.
    Noch aber war es nicht soweit. Von dieser Stelle aus konnte er seine Reise nicht beginnen. Der Platz, an dem er stand, war eine gigantische Falle (auch dies etwas, was nur er sehen konnte). Er musste die Maschine hinausschaffen in den verschneiten Garten, wollte er den Fehler der ersten Reise nicht noch einmal begehen.
    Während die Schritte im Flur immer lauter wurden und schließlich hinter der Tür verharrten, trat er an die Rückfront seiner Maschine, maß mit raschem Blick die Stellung der stählernen Kufen ab und begann mit aller Kraft zu schieben. Es ging leichter, als er gedacht hatte; fast mühelos glitt das Gestänge über die Dielen und hinterließ schorfige Narben im schneebedeckten Holz.
    »George!«, klang es von der Türe her. »George, bist du dort drinnen?«
    Er drehte sich nicht einmal um, als die Klinke niederfuhr, zaghaft erst, dann, als der Mann auf der anderen Seite merkte, dass die Tür verschlossen war, wild und fordernd.
    »George! Ich bin es, David! Um unserer Freundschaft willen …« David Filby brach ab, als er merkte, wie schal die Worte selbst in seinen eigenen Ohren klangen. Hatte er denn seine Freundschaft bewiesen in den letzten drei Stunden?
    Eine andere Stimme kam hinzu: »Bitte machen Sie doch auf, Sir, ich bitte Sie!« Das war Mrs. Watchett, die Haushälterin; eine alte, treue Seele, die ihm stets zur Seite gestanden und zu ihm gehalten hatte. Obgleich auch sie nicht an seine Erlebnisse hatte glauben wollen …
    Er hielt nicht in seiner Arbeit inne, bis die Maschine an der Schwelle zur gläsernen Gartentür stand. Nein, er hatte bereits Abschied genommen. Warum den Schmerz aufs Neue entfachen, indem er nun wankelmütig wurde und die Freunde einließ?
    Es dauerte nur wenige Sekunden, die Kufen über die Schwelle zu heben und das bizarre Gefährt vollends ins Freie zu schieben. Trotzdem keuchte er vor Anstrengung und innerer Erregung, als er endlich das Zentrum des kleinen Gartens erreichte und das Monstrum aus Messing und Eisen und Ebenholz herumdrehte, sodass seine Spitze in die Richtung wies, aus der er gekommen war.
    Es gab zwei Gründe, warum er dies tat; einen rationalen … und einen höchst sentimentalen. Zum ersten hatte er so den Feind nicht im Rücken, wenn er seine Reise beendete (ein Umstand, der über Leben und Tod entscheiden konnte). Und er konnte während der Fahrt ein letztes Mal sein Heim betrachten, das er wohl nie mehr wiedersehen würde.
    Noch während er das gewundene Geländer der Maschine zurückklappte, um auf dem Polster neben den drei Büchern Platz zu nehmen, hörte er dumpfe Schläge aus seinem Labor herüberhallen. David hatte damit begonnen, die Türe einzuschlagen. Er würde zu spät kommen.
    Fast fiel es ihm schwer, den letzten Schritt zu tun und die Maschine in Gang zu setzen. Andächtig glitten seine Finger über den funkelnden Steuerkristall, der wie ein gläserner Dorn aus den Armaturen ragte. Zarte Schneeflocken schwebten herbei, legten sich über das Messingschild, in das die Zahlenfenster eingebettet waren, und rannen als winzige Tropfen von seiner Hand herab. Seine Finger zitterten leicht, doch es

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