Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Titel: Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
versöhnen, die in diesem Kampf treu auf unserer Seite gestanden und uns den Sieg erst ermöglicht haben. Wir Sree haben Jahrtausende hindurch ein Sklavendasein geführt und müssen erst langsam lernen, Verantwortung für uns selbst zu übernehmen. Ohne eine starke Hand würden wir in kürzester Zeit wieder in selbstzerfleischende Stammeskämpfe verfallen. Um uns zu befreien, müssen wir auch unsere Brüder in Ancen von der Herrschaft der Inguré befreien. Aus diesem Grund habe ich das Bündnis mit Mereda gesucht. Sie allein besitzt die magische Kraft, gegen den Magierkreis von Ancen zu kämpfen. Sie wird uns als neue Herrscherin über beide Türme den erwarteten Frieden schenken.«
    Unruhiges Gemurmel klang auf.
    »Wir brauchen solche Geschenke nicht mehr!«, brüllte Uscham. »Also hat Aneh Recht gehabt. Dieser Aufstand diente nur dazu, euch an die Macht zu bringen!«
    Beifällige Rufe begleiteten seine Worte.
    Zengsu warf einen Hilfe suchenden Blick in Meredas Richtung. Die Hexe trat vor und gebot mit einer machtvollen Geste zu schweigen.
    »Es stimmt, ich bin zurückgekommen, um wieder den Platz einzunehmen, den mir diese Verräterin gestohlen hat«, rief sie und streifte Anehs leblosen Körper mit einem verächtlichen Blick. »Ohne meine Hilfe würde der Ancen-Dämon euch vernichten, bevor ihr nur Zeit hättet eure Toten zu begraben. Gemeinsam aber können wir alles erreichen.«
    »Mereda wird die Königin über das Tal sein, eine gute Königin, die in uns Sree keine stumpfsinnigen Tiere sieht, wie es die anderen Inguré taten«, fuhr Zengsu fort. »Unter ihrer Herrschaft wird unser Volk den Bewohnern der Türme gleichgestellt sein! Als Häuptling unserer vereinten Sree-Völker werde ich verhindern, dass wir erneut versklavt werden, darauf gebe ich euch mein Wort. Aber ihr sollt auch wissen, dass ich jeden Verrat gnadenlos bestrafen werde.«
    »Du hast uns nichts zu befehlen«, schäumte Uscham. »Wir werden uns unsere Freiheit von niemandem mehr rauben lassen.« Er schloss die Finger um den Knauf seines Schwertes und spannte seine Muskeln zum Sprung. So sehr er Zengsu auch hasste, sagte ihm doch ein Rest Überlegung, dass Mereda die gefährlichere Feindin war. Mit einem triumphierenden Schrei sprang er vor und schlug noch in der Bewegung zu. Sein Angriff kam für die Hexe so überraschend, dass sie ihre magischen Kräfte nicht mehr gegen ihn einsetzen konnte.
    Madur war der Einzige, der die Gefahr rechtzeitig erkannte. In einem blitzartigen Reflex riss er sein eigenes Schwert hoch. Es gelang ihm nicht mehr, den Hieb völlig abzufangen, aber er konnte ihm wenigstens den größten Teil der Kraft nehmen.
    Anstatt Mereda den Kopf von den Schultern zu trennen, traf die Klinge nur ihre Schulter und grub sich tief hinein. Blut schoss aus der Wunde. Mereda öffnete den Mund zu einem Schrei, kam aber nicht mehr dazu ihn auszustoßen. Bewusstlos brach sie zusammen.
    »Verräter!«, brüllte Madur.
    Uscham parierte seinen wütenden Hieb. Er wusste, dass er sich auf keinen langen Kampf einlassen durfte. Er war alt, wohingegen Madur wesentlich jünger und kräftiger war und als einer der besten Schwertkämpfer Condens galt. Zudem hatte auch Zengsu seinen Schock inzwischen überwunden.
    Mit aller Wucht schleuderte Uscham sein Schwert in Madurs Richtung, warf sich herum und begann zu rennen. Keiner der Sree machte Anstalten ihn aufzuhalten. Sie standen noch viel zu sehr im Bann des Geschehens, um auf diese neue Entwicklung zu reagieren.
    Hinter ihm brüllte Madur wütende Befehle. Bedauerlicherweise schien das Schwert ihn verfehlt zu haben, stellte Uscham fest. Die Halle schien vor ihm in die Länge zu wachsen. Er rannte so schnell er nur konnte, um wenigstens sein Leben zu retten.
    Er rannte noch, als er die Halle längst verlassen hatte. Hinter ihm hallten die schweren Tritte seiner Verfolger.
     
    Das Bild war so klar und scharf wie am ersten Tag; so deutlich, wie es immer sein würde, eingefangen und konserviert, um die Ewigkeit selbst zu überdauern. Rassen, tausend Mal älter und mächtiger als die Menschheit, waren erstanden und wieder untergegangen, aber die Erinnerung an Maronar und die Tat Naalas würde niemals verlöschen.
    Dies ist die Geschichte von Naalas, dem Meistermagier, der das Land der Leichter-als-Luft rettete.
    Niemand weiß noch zu sagen, wie viele Millionen Jahre seit dem Untergang Maronars vergangen sind. Damals, als der Rat der Hohenpriester und Meistermagier über die Welt herrschte und Maronar den

Weitere Kostenlose Bücher