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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Shadow.
    »Necron? Unsinn, er war völlig unbedeutend. Die GROSSEN ALTEN hatten von Anfang an geplant, dass Craven die SIEGEL erhält, und nichts wird jetzt mehr verhindern können, dass sie gebrochen werden …es sei denn, er würde sterben. Wir sind geschaffen, Leben zu erhalten. Wir dürfen es nicht vernichten. Du hast selbst diesen unseren ehernsten Grundsatz gebrochen und verletzt die Prinzipien unseres Seins weiter, indem du auf ihn einwirkst.«
    »Diese Prinzipien sind überholt«, rief Shadow. »Wie können wir Grundsätzen treu bleiben, wenn sie millionenfachen Tod bedeuten? Ich will Craven nicht töten. Er soll nur erkennen, was er anrichtet.«
    »Schon dieser Eingriff ist zu viel. Wage es nicht noch einmal die Grundlagen der Schöpfung in Frage zu stellen und deinen Verrat noch zu verschlimmern.«
    Die Gestalt fuhr herum und deutete auf das finstere Etwas hinter ihm.
    »Vernimm nun das Urteil der El-o-hym, Abtrünnige. Wir können dich nicht töten, wie du weißt. Aber für deinen Verrat hast du die härteste Strafe verdient, die einen von uns treffen kann. Deine Existenz wird in Dem-der-hinter-den-Schatten-wandelt aufgehen.«
    Er machte eine Geste mit der linken Hand. Seine Gestalt löste sich auf und im gleichen Moment verschwand der neblige Schleier, der das Etwas hinter ihm bislang vor ihren Blicken verborgen hatte.
    Shadow schrie vor panischem Entsetzen gellend auf.
     
    Der Anblick ließ mich erstarren; nicht so sehr vor Furcht oder Schrecken, sondern weil mein Gehirn sich schlichtweg weigerte zu akzeptieren, was ich sah.
    Von einer Sekunde zur anderen begann mein Herz zu hämmern, so rasch, dass mir trotz der Kälte der Schweiß ausbrach. Für die Dauer von ein, zwei Herzschlägen spürte ich nichts als eine eisige, tödliche Leere in mir, war ich vor Grauen wie gelähmt.
    Binnen weniger Sekunden hatte sich der Garten völlig verändert.
    Die Büsche waren zu unförmigen, namenlosen Dingen verdorrt, die mit froschartigen Glubschaugen und lippenlosen Mündern und nadelspitzen Reißzähnen übersät waren. Einer der Bäume schien aus einem elastischen Material zu bestehen; im Rhythmus einer lautlosen Musik schwang er hin und her und neigte sich dabei immer weiter herab. Wie überdimensional lange Arme glitten die Äste durch die Luft. Die Zweigspitzen waren zu gierigen Klauen geformt, die in langen spitzen Krallen endeten.
    Pri schrie aus Leibeskräften. Sie schlug blindlings um sich und versuchte verzweifelt irgendwo mit den Füßen einen Halt zu finden.
    Es gelang ihr nicht, die Äste rissen sie langsam vom Haus fort. Ein schrilles Kichern entrang sich den unzähligen Mündern der Buschwesen. Gierig schnappten die entsetzlichen Zahnreihen aufeinander. Schon befand sich Pri kaum mehr als eine Körperlänge von ihnen entfernt und sie wurde immer weiter gezerrt. Weitere Äste schnellten heran und schlangen sich wie Fesseln um ihre Hand- und Fußgelenke, schlängelten sich daran höher und überzogen sie mit einem dunklen Pflanzengeflecht.
    Unfähig zu begreifen, was ich sah, starrte ich auf das schreckliche Geschehen. Erst nach einigen Sekunden riss mich Priscyllas Schreien aus der Erstarrung. Ich griff zum Gürtel, in dem der Stockdegen steckte, und riss die Waffe aus der hölzernen Hülle.
    Wie von Sinnen hieb ich auf die Pflanzenarme ein. Das Holz erwies sich als ungeheuer zäh. Die Klinge hieb tiefere Scharten hinein, doch fast noch schneller schlossen sie sich wieder. Pris Schreie wurden leiser und verstummten ganz, als die Pflanzenfinger sich noch fester um ihre Kehle zusammenzogen. Sie bekam keine Luft mehr. Ihr Gesicht lief rot an, die Augen waren weit aufgerissen. Wieder und wieder schlug ich zu, bis ich endlich den Ast zerschmettert hatte und das abgetrennte Ende von Pris Hals reißen konnte. Keuchend schnappte sie nach Luft.
    Sofort schlug ich auf die Äste ein, die ihre Hände und Füße umschlangen. Andere Zweige griffen nach mir und peitschten auf mich ein. Sie bewegten sich recht langsam und wenn ich den meisten Attacken auch ausweichen konnte, bekam ich doch einige schmerzhafte Hiebe ab. Wie Peitschenschnüre bissen die Zweige in meine Haut. Schmerz, Angst und das immer schriller werdende Kichern und Kreischen der Büsche trieben mich zur Raserei. Trotz der Kälte war mein Gesicht schweißüberströmt. Meine Armmuskeln verkrampften sich, aber ohne mir eine Sekunde Pause zu gönnen, hieb ich immer wieder zu.
    Ich wusste hinterher nicht mehr, wie lange der unwirkliche Kampf gedauert und

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