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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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graue Nebelschwaden bedeckten noch immer den Boden, sodass ich den Kies unter meinen Füßen nicht sehen konnte, sondern nur das Knirschen unserer Schritte hörte. »Du solltest den Gärtner wechseln«, kommentierte Pri.
    Ich nickte nur. Bislang hatte ich mich nie sonderlich um den Zustand des Hauses und Gartens gekümmert. Wenn ich fortan hier mit Pri zusammenlebte, war das Grund genug endlich alles etwas freundlicher herzurichten.
    Die wie gespenstische Fäden zwischen den Büschen hängenden Nebelschleier verliehen allem ein unwirkliches Aussehen. Sie schienen die Realität um eine winzige Nuance in den Bereich des Geisterhaften zu verschieben, ins Reich der Schatten und Gestalt gewordener Albträume. Ich glaubte unwirkliche, huschende Bewegungen gerade noch am Rande des Wahrnehmbaren zu entdecken, doch sobald ich mich genauer darauf konzentrierte, stellten sich die Bewegungen als Einbildung oder das profane Zittern eines Blattes im Wind heraus. Meine Nerven waren überreizt und gaukelten mir Dinge vor, die es nicht gab.
    Unwillkürlich ging ich schneller. Auch der Druck von Pris warmer Hand vermochte meine Angst nicht ganz zu verdrängen. Immer noch fragte ich mich, wieso mein Schlüssel plötzlich nicht mehr passte und warum niemand auf mein Klopfen reagiert hatte.
    Wir erreichten die kleine Terrasse hinter dem Haus, ein Stück vom Dienstboteneingang entfernt. Hier gab es eine reichlich altersschwache Tür zur Küche. Ein Schwachpunkt im Sicherheitssystem des Hauses und geradezu eine Einladung für jeden Einbrecher. Ich hatte mir schon ein paar Mal vorgenommen, die Tür durch eine massivere ersetzen zu lassen, war aber nie dazu gekommen. Nun gereichte es mir zum Vorteil. Zwar war die Tür von innen verriegelt, aber auch das stellte kein Hindernis dar.
    Ich winkelte meinen Arm an, um mit dem Ellenbogen das dünne Glas des Sichtfensters einzuschlagen, als mich ein Aufschrei Pris herumfahren ließ.
    Ein kahler, fingerdicker Zweig hatte sich geschmeidig wie eine Schlange um ihren Hals gewunden und riss sie mit einem harten Ruck nach hinten …
     
    »Nein!«, schrie Shadow noch einmal. Sie taumelte zurück, als hätte sie ein Schlag getroffen, doch der hasserfüllte Blick ihres Gegenübers traf sie härter, als jeder körperliche Angriff es vermocht hätte.
    Entsetzt konzentrierte sie sich auf ihren Gegner, ohne ihren geistigen Fühler ganz von Craven zurückzuziehen. Sie hatte gewusst, dass sie sich der Rache für ihren Verrat nicht immer entziehen konnte, aber sie hatte gehofft, sich vor ihren Verfolgern so lange verbergen zu können, bis die unmittelbare Gefahr durch Priscylla und Robert Craven gebannt wäre.
    Jetzt war es zu spät noch einmal zu fliehen. Sie musste sich der Konfrontation stellen und wusste, dass sie verloren war, aber sie würde zumindest versuchen so viel Zeit zu gewinnen, bis das Verhängnis gebannt war.
    »Bruder«, hauchte sie mit erstickter Stimme.
    »Schweig!«, donnerte er. »Du hast kein Recht mehr, mich Bruder zu nennen. Ich habe dich einst wie eine Schwester geliebt und deinen Verrat nicht glauben können. Deshalb habe ich dich auf die Probe gestellt. Nun gibt es wohl keinen Zweifel mehr, auf welcher Seite du stehst.«
    »Nein, du irrst dich! Es stimmt, ich habe die El-o-hym verraten, aber es geschah nur, um das Schlimmste zu verhindern. Ich habe nie wirklich auf der anderen Seite gestanden!«
    »Lüge! Gestehe deine Verfehlungen wenigstens jetzt ein. Du bist auf deine Art noch schlimmer als Lucifer, der seinen Verrat wenigstens zugab. Er ließ sich blenden, du aber hast dich in kalter Berechnung mit unseren Todfeinden verbündet.«
    Entsetzt bemerkte sie, wie ein schattenhaftes Etwas hinter ihrem Bruder Gestalt annahm. Es war hinter einem undurchdringlichen Schleier aus Schwärze verborgen, sodass sie nicht erkennen konnte, um was es sich handelte, aber ein grauenvoller Verdacht krampfte ihr das Herz zusammen.
    »Wenn die SIEGEL gebrochen werden, bedeutet das das Ende allen Lebens«, stieß Shadow hervor. »Ich stelle mich dem Urteil der El-o-hym, wie immer es auch aussehen mag, aber lass mich mein Werk noch zu Ende führen und das Schreckliche verhindern!«
    »Und das Verhängnis damit vollständig machen? Wenn ich dich nicht besser kennen würde, könnte man fast annehmen, du wüsstest nicht einmal, welches Unheil du anrichtest. Hast du Robert Craven nicht geholfen, die SIEGEL in seine Gewalt zu bekommen?«
    »Ich wollte verhindern, dass Necron sie bricht«, verteidigte sich

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