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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Natürlich, das war die Lösung. Er verstand nicht, wieso er nicht schon früher darauf gekommen war. Er musste Priscylla und anschließend auch ihren Verlobten töten. Sobald es die beiden nicht mehr gab, würde er seinen inneren Frieden wiederfinden. Ohne noch länger zu zögern verließ er das Sanatorium und machte sich auf den Weg zum Ashton Place …
     
    Ein greller Schmerz, als ob ich in zwei Teile gerissen würde, fuhr durch mein Rückgrat, raste durch meinen Körper und explodierte in meinem Nacken. Alles verschwamm vor meinen Augen, ein blutiger Nebel senkte sich über mein Bewusstsein. Der unvorstellbare Schmerz lähmte mich. Selbst meine Stimmbänder verweigerten mir den Dienst, als ich schreien wollte.
    Eine dunkle, betäubende Woge spülte mein Bewusstsein hinweg. Alles um mich herum versank in Finsternis und der Wunsch wurde fast übermächtig, mich in dieses nachtschwarze Dunkel hineinfallen zu lassen, um den Schmerz und der fast noch schlimmeren Verzweiflung wenigstens für eine Weile zu entfliehen.
    Aber irgendwo in einem verborgenen Winkel meines Gehirns regte sich Widerstand, ein letztes Aufbegehren meines Verstandes, das mich zwang gegen die beginnende Ohmnacht anzukämpfen. Ich durfte das Bewusstsein nicht verlieren, sonst konnte es gut sein, dass mein Schlaf um einige tausend Jahre länger ausfiel, als mir lieb sein konnte.
    Priscylla! Um Gottes willen, was geschah mit Priscylla? Sie durfte nicht …
    Der Gedanke verlieh mir noch einmal neue Kraft.
    Mit aller Macht stemmte ich mich gegen die saugende Schwärze. Mühsam hob ich den Kopf und versuchte die Benommenheit fortzublinzeln. Die Schleier vor meinen Augen lichteten sich ein wenig, gerade so weit, dass ich meine Umgebung wieder schemenhaft erkennen konnte.
    Priscylla kümmerte sich nicht weiter um mich. Sie hatte sich wieder umgedreht, sodass ich ihr entstelltes Gesicht nicht sehen konnte. Ihre Hände lagen noch immer auf den Zahlenschlössern. Ich sah, wie ein fast unmerklicher Ruck durch ihren Körper ging. Sie ließ ihre Hände herabsinken, riss sie dann in einer blitzartigen Bewegung wieder hoch – und stieß sie durch die Tür des Safes!
    Der gehärtete, handbreite Stahl wurde geradezu auseinander gefetzt, als handele es sich um Papier. Ein unnatürliches, grünliches Leuchten drang aus dem Spalt. Ohne sichtliche Anstrengung riss Priscylla die ganze Vorderfront ab. Kreischend gab das Metall nach. Mörtel rieselte aus den Fugen und ein Teil des Putzes und der Tapete bröckelten ab, als der gesamte eingemauerte Safe mit unvorstellbarer Wucht ein Stück weit aus der Wand gerissen wurde. Blut lief in breiten, dunklen Strömen an Priscyllas nackten Armen herab. Das grünliche Leuchten verstärkte sich noch.
    Ich versuchte, auf die Beine zu kommen und ließ mich stöhnend zurücksinken, als erneut ein glühender Dolch mein Rückgrat zu spalten schien.
    Priscylla griff in den Safe und zog ein bizarr geformtes Gebilde heraus, das wie ein unmenschliches Herz zu pulsieren schien und in seinem Inneren das kalte, grünliche Leuchten gebar. Es war jetzt so stark, dass es sogar durch ihre Hände drang.
    Es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, um was es sich bei dem Gebilde handelte.
    Die fünf SIEGEL hatten sich trotz ihrer völlig unterschiedlichen Formen auf unmöglich anmutende Art zu einem Ganzen zusammengefügt; einem fremdartigen Ding mit Linien und Formen, die es gar nicht geben durfte. Winkel, die auf sinnverwirrende Art in sich gekrümmt waren, hatten sich gebildet und die Verschmelzung der SIEGEL möglich gemacht. Wenn sie vorher wie (nun ja, halbwegs) irdische Gegenstände angemutet hatten, so zeigte sich nun deutlich, dass sie nicht von dieser Welt stammten, sondern aus einem Reich, in dem gänzlich andere Naturgesetze galten, wenn überhaupt.
    Der Anblick ließ mich aufstöhnen. Ich spürte, wie sich allein durch den Anblick des Gebildes etwas Düsteres wie ein schleichendes Gift in meine Seele stahl. Der Hauch des Bösen kroch auf dürren Spinnenbeinen durch meine Gedanken. Ich wollte den Kopf abwenden, konnte mich aber nicht von dem Anblick losreißen.
    Unter der Berührung Priscyllas begannen sich die SIEGEL weiter zu verwandeln. Es war keine mit den Augen wahrnehmbare Veränderung, aber ich spürte sie wie die Berührung einer finsteren Hand.
    Die SIEGEL wurden gebrochen!
    »Nein!«, krächzte ich. »Um Gottes willen … Pri, hör auf!«
    Sie beachtete mich nicht einmal, sondern fuhr in ihrem schrecklichen Werk fort. Ich

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