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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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besaß nur fünf der sieben SIEGEL und um die GROSSEN ALTEN zu erwecken, waren alle sieben nötig. Aber woher konnte ich wissen, ob die letzten SIEGEL nicht längst von jemanden gefunden und anderenorts gebrochen worden waren?
    Noch einmal versuchte ich mich hochzustemmen, doch wieder gaben die Beine unter meinem Gewicht nach.
    Mit der Kraft der Verzweiflung kroch ich auf Priscylla zu.
    Ihr Gesicht war kaum noch zu erkennen, so sehr hatte der Wahnsinn es entstellt. Geifer troff von ihren Lippen und ununterbrochen murmelte sie finster klingende Worte einer längst untergegangenen Sprache.
    Jede Bewegung bereitete mir unvorstellbare Pein, aber mit einer Kraft, von der ich im Nachhinein nicht mehr wusste, woher ich sie nahm, zwang ich mich Zoll um Zoll vorwärts. Es war seltsam, aber je weiter ich mich Pri näherte, desto mehr Kraft schien in meinen Körper zurückzukehren.
    »Lass die SIEGEL fallen!«, ertönte hinter mir eine harte, fast hysterisch klingende Stimme. Begleitet wurde sie von dem charakteristischen Klicken, mit dem der Hahn eines Revolvers gespannt wird.
    Pri erstarrte, hielt die SIEGEL aber immer noch fest.
    Ich wandte den Kopf.
    Howard stand auf der Türschwelle, einen Trommelrevolver in der Hand. Sein Gesicht schien wie aus Stein gehauen und in seinen Augen lag ein gefährliches Funkeln.
    »Lass sie fallen oder ich schieße!«, rief er noch einmal. Der Klang seiner Stimme ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er seine Drohung wahrmachen würde.
    »Nicht, Howard«, stammelte ich. Es widersprach jeder Logik. Priscylla stand im Begriff unermessliches Elend über die Welt zu bringen, sie hatte sich in eine Ekel erregende Kreatur verwandelt – und doch liebte ich sie noch und würde nicht zulassen, dass man ihr etwas antat.
    Sie war selbst nur ein Opfer, nicht mehr als eine Marionette, die einem fremden Willen gehorchte. Howard aber hasste sie als Person und ich wusste, dass er sie töten würde, ob sie ihm gehorchte oder nicht.
    Mit jeder Sekunde ließen die Schmerzen in meinem Rücken nach und ich spürte, wie neue Kraft in meinen Körper strömte.
    Immer noch stand Priscylla reglos vor dem zerstörten Safe und hielt das bizarr geformte Gebilde fest, aber sie war verstummt und wirkte nicht mehr auf die SIEGEL ein. Das unruhige Pulsieren des Dinges war erloschen.
    Howard hob die Pistole, sodass die Mündung genau auf Pris Kopf gerichtet war. Er trat zwei Schritte vor. »Nimm sie ihr ab«, sagte er an mich gewandt. »Los, mach schon!«
    Ich nickte verwirrt und stemmte mich hoch. Die Schmerzen und meine Schwäche waren wie fortgewischt, aber ich ließ meine Bewegungen bewusst schwerfällig und mühsam wirken, um ihn zu täuschen.
    Langsam trat ich einen Schritt in Pris Richtung, fuhr dann aber blitzschnell herum – und warf mich auf Howard.
    Mein Angriff kam so überraschend, dass er nicht mehr ausweichen konnte. Gemeinsam stürzten wir zu Boden.
    Ich kam über ihm zu liegen, packte seine Waffenhand und schlug sie hart auf den Boden. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, aber er ließ den Revolver nicht los.
    »Was tust du?«, schrie er und versuchte sich aus meinem Griff zu winden. »Sie wird uns alle vernichten, wenn ich sie nicht töte!«
    »Du wirst ihr nichts tun!«, brüllte ich.
    Verbissen rangen wir um den Besitz des Revolvers. Ich kämpfte wie ein Berserker um Pris Leben. Für einen Augenblick ließ ich Howard los und knallte ihm die Faust ans Kinn. Ich hatte nicht viel Schwung holen können, aber die Wucht des Schlages reichte aus, Howard erschlaffen zu lassen.
    Erst zu spät erkannte ich, dass er sich nur verstellt hatte. Als ich mich ein wenig aufrichtete, zog er die Beine an und schleuderte mich zurück.
    Für einen Sekundenbruchteil flackerte der Schmerz in meinem Rücken wieder auf, aber er verging ebenso schnell. Ich sah, wie Howard sich aufrichtete und die Waffe auf die immer noch reglose Priscylla anlegte.
    »Neiiin!«
    Ich war mir nicht einmal bewusst, dass ich es war der den Schrei ausgestoßen hatte. Mit aller Kraft stieß ich mich vom Boden ab und sprang Howard an. Ich bekam den Revolver zu packen und drehte seine Hand mit einem harten Ruck herum.
    Ein Schuss löste sich. Gleichzeitig sackte Howard in sich zusammen. Ein ungläubiger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Ein, zwei Herzschläge lang starrte er mich anklagend an, dann brach er endgültig zusammen. Reglos blieb er auf dem Boden liegen. Blut sickerte aus einer Wunde in seiner Brust.
    Unberührt von allem setzte

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