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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Mit zwei Schritten erreichte ich den Leichnam und drehte ihn herum. Jetzt erkannte ich, um wen es sich handelte. Es war Professor Denham. Er hielt den Revolver noch in der Hand. Die Kugel hatte genau sein Herz getroffen, genau wie ich es im Traum bei Howard gesehen hatte.
    »Wieder … ein Traum«, stammelte ich. Nur langsam fand ich in die Realität zurück. Jetzt erinnerte ich mich auch wieder vage daran, dass ich beim Verlassen des Sanatoriums für einen Sekundenbruchteil das mit seltsamen Symbolen beschlagene Portal gesehen hatte.
    Zu diesem Zeitpunkt musste der Traum bereits begonnen haben.
    Aber er war anders gewesen als die vorigen Male. Ich hatte nicht still gelegen, sondern mich bewegt und gehandelt.
    »Er wollte mich umbringen«, hauchte Pri. »Er hätte mich erschossen, wenn du nicht …« Sie führte den Satz nicht zu Ende. Ihr Blick flackerte, dann verdrehte sie die Augen und sank ohnmächtig zusammen. Mary fing sie auf.
    »Ich muss allein mit dir sprechen«, wandte ich mich unsicher an Howard. Es hatte nichts damit zu tun, dass ich Mary oder Rowlf nicht mehr vertraute, aber Howard konnte ich am ehesten zu erklären versuchen, was ich selbst nicht verstand.
    Wir traten in den Salon. Ich schenkte mir ein Glas Cognac ein und schüttete den Alkohol mit einem Schluck in mich hinein. An meiner rechten Hand befanden sich frische Schnittwunden.
    »Was ist geschehen?«, murmelte ich.
    »Was geschehen ist?« Howard runzelte die Stirn. »Aber das musst du doch am besten …«
    »Ich habe wieder geträumt«, murmelte ich. »In der Vision lief alles ganz anders ab.«
    Er starrte mich irritiert an, sog ein paarmal an seiner Zigarre, schnippte die Asche auf den Teppich und zuckte kopfschüttelnd die Achseln.
    »Du bist zusammen mit Priscylla hergekommen. Kaum wart ihr hier, als dieser Irre auftauchte. Wenn er sie nicht haben könnte, solle sie keiner haben, brüllte er und zielte mit der Waffe auf Priscylla. Du hast dich auf ihn gestürzt. Beim Handgemenge löste sich ein Schuss und traf ihn.« Wieder sog Howard an seiner Zigarre und blies mir eine Rauchwolke entgegen. »Ich freue mich schon darauf, Inspektor Cohen wieder im Haus zu haben und ihm alles zu erklären«, fügte er dann mit einem irgendwie gequält wirkenden Lächeln hinzu.
    Ich erklärte ihm, was ich erlebt hatte. Ungläubig starrte er mich an, unterbrach mich jedoch kein einziges Mal und schwieg auch noch mehrere Minuten, nachdem ich geendet hatte.
    »Das ist unglaublich«, ergriff er schließlich wieder das Wort. »Hätte ein anderer mir diese Geschichte erzählt … Aber wir werden wohl nie herausfinden, wo die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit verlief.«
    »Vielleicht doch«, murmelte ich. Ich schaute auf die frischen Wunden an meiner Hand, sprang dann auf und rannte so schnell in die Küche, dass Howard Mühe hatte, mir zu folgen. Das Fenster der Außentür war unversehrt. Ich lief in die Eingangshalle zurück und kniete neben Denham nieder. Hastig ergriff ich den Revolver, öffnete die Trommel und schüttelte die Patronen in meine Hand.
    Zwei leere Hülsen befanden sich darunter. Sie waren noch ein wenig warm; beide Schüsse konnten also erst vor wenigen Minuten abgefeuert worden sein.
    »Wie oft hat er geschossen?«, fragte ich Howard.
    »Einmal. Der Schuss war direkt tödlich.«
    Ich nickte, hatte keine andere Antwort erwartet. Schweigend kehrten wir in den Salon zurück. Ich trat ans Fenster. Der Garten sah aus wie immer.
    »Etwas versucht mit aller Gewalt mich von Priscylla zu trennen«, stieß ich hervor. »Aber ich werde den GROSSEN ALTEN einen Strich durch die Rechnung machen. Ich habe lange genug gewartet. Nun werde ich Pri heiraten und nichts kann mich mehr davon abhalten. Ich werde gleich morgen zu Gray gehen und ihn das Nötige in die Wege leiten lassen. Morgen? Unsinn, ich gehe sofort zu ihm!«
    Und noch bevor Howard etwas sagen konnte, stürmte ich aus dem Raum.

 

     
     
    Die Kathedrale war bis auf den letzten Platz besetzt und überall in der Menge entdeckte ich vertraute Gesichter. Es war ein sehr angenehmes Gefühl zum ersten Male seit so langer Zeit wieder unter Freunden zu sein.
    Mary Winden waren ebenso da wie Howard, Rowlf, Nemo, Harvey und Dr. Gray, Kapitän Bannermann, Jean Balestrano, Sarim de Laurec, Shannon, Nizar, Sill, Shadow, Sherlock Holmes und Dr. Watson und viele andere. Selbst Necron hatte sich die Ehre gegeben. Zufrieden lächelte ich ihm zu und sah, wie eine einzelne Träne der Rührung über seine faltige

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