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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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dem einzigen Ergebnis mir ein paar Fingernägel abzubrechen freilich. Priscylla schrie erneut. Kampfgeräusche drangen durch die gepolsterte Tür. Aber ich versuchte erst gar nicht, sie mit der Schulter einzurennen. Innerlich verfluchte ich jetzt meine damalige Fürsorge, eine besonders widerstandsfähige Tür eingebaut zu haben. Um das Schloss aufzusprengen, brauchte es eine Kanone!
    Meine Gedanken überschlugen sich. Es gab Reserveschlüssel für jede Tür im Haus, aber ihn zu suchen und zu holen, dauerte im günstigsten Falle Minuten, selbst wenn ich ihn auf Anhieb fand, was äußerst zweifelhaft war.
    Und ich spürte, dass ich wahrscheinlich nur noch Sekunden hatte Priscylla zu retten. Sie schrie noch immer, aber ihre Schreie wurden bereits leiser und die Kampfgeräusche waren ganz verstummt.
    »Ausm Weg da!«, brüllte eine Stimme hinter mir.
    Ich fuhr herum, sah Rowlf wie einen Stier mit gesenktem Kopf die Treppe hinaufrasen und sprang ganz instinktiv zur Seite.
    Hätte ich es nicht getan, wäre ich vermutlich plattgewalzt worden, denn Rowlf stürmte mit unvermindertem Tempo weiter, drehte sich im letzten Moment ein wenig herum und rammte mit seinem ganzen ungeheuren Gewicht gegen die Tür.
    Sie zerbarst.
    Es war unglaublich – ich hatte selbst zugesehen, wie der Zimmermann die Tür aus zollstarkem Eichenholz eingebaut hatte – aber Rowlf rannte einfach hindurch! Das Holz zersplitterte. Ein Stück des Schlosses und Trümmer des Türrahmens flogen durch die Luft, und Rowlf ging mit einem Schmerzensschrei zu Boden, rappelte sich aber sofort wieder auf.
    Trotzdem war ich schneller.
    Ich flankte über ihn hinweg, raste mit Riesenschritten den Korridor hinab und zog noch im Laufen meinen Stockdegen, den ich glücklicherweise bei mir gehabt hatte. Wenn meiner Priscylla etwas passiert war, dann würde – Der Anblick traf mich wie ein Faustschlag.
    Mitten in der Bewegung blieb ich stehen, so abrupt, dass Rowlf, der hinter mir herangestürmt kam, nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte und schmerzhaft gegen mich prallte.
    Ich spürte es nicht einmal in diesem Moment.
    Es war unmöglich.
    Alles in mir, jede Faser meiner Seele, weigerte sich, das entsetzliche Bild als wahr zu akzeptieren, das sich mir bot.
    Es war un-mög-lich!
    Und doch sah ich es.
    Priscylla, die aufgehört hatte zu schreien, und mit vor Entsetzen verzerrtem Gesicht auf dem Bett lag. Ihr Negligé war zerfetzt, sodass ich ihre nackten Brüste und die Oberschenkel sehen konnte, die langen, blutigen Kratzer darauf …
    Ich sah noch mehr.
    Den Mann, der halb auf ihr lag, mit wirrem Haar und hektisch gerötetem Gesicht, mit nacktem Oberkörper und halb heruntergelassenen Hosen.
    Und sein Gesicht.
    Howards Gesicht!
    »Das … das ist doch unmöglich …«, stammelte ich. »Das …«
    Und dann geschah irgendetwas mit mir.
    Etwas in mir schien zu zerbrechen. Zorn, Hass, ein alles vernichtender, brodelnder Hass wischte jeden Rest klaren Denkens davon.
    Ich schrie auf, war mit einem einzigen Satz am Bett und zerrte Howard in die Höhe. Meine Hand krallte sich in sein Haar, riss seinen Kopf zurück, dann landete meine Rechte in seinem Gesicht, mit solcher Wucht, dass Howard mit einem gurgelnden Schrei bis zum Kamin zurücktaumelte und zusammenbrach.
    Sofort setzte ich ihm nach, zerrte ihn in die Höhe und schlug noch einmal zu. Sein Gesicht war blutüberströmt, schon von meinem ersten Hieb, aber ich kannte kein Halten mehr.
    Wieder brach er zusammen und wieder riss ich ihn in die Höhe, schlug zu, rammte ihm das Knie in den Leib und schlug noch einmal zu, immer und immer und immer wieder.
    Wahrscheinlich hätte ich ihn totgeschlagen, hätte Rowlf mich nicht gepackt und zurückgerissen.
    Verzweifelt bäumte ich mich auf. Der Zorn gab mir solche Kraft, dass ich sogar Rowlfs Griff sprengen konnte. Ich stieß ihn zurück, war mit einem einzigen Satz wieder bei Howard und versetzte ihm einen Tritt, der ihn fast ins Kaminfeuer hineinschleuderte.
    Er brüllte vor Schmerzen, krümmte sich und riss verzweifelt die Arme über den Kopf, um dem Hagel von Schlägen zu entgehen, den ich auf ihn herunterprasseln ließ.
    Rowlf packte mich, riss mich grob zurück und wirbelte mich herum.
    Mit einem gellenden Schrei riss ich mich los, trat ihm vors Knie und rammte ihm die Faust unter das Kinn. Rowlf grunzte, wischte meine Hände mit einer fast nachlässigen Bewegung zur Seite und versetzte mir eine Ohrfeige, die mich quer durchs Zimmer schleuderte.
    Diesmal dauerte es einen

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