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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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in die Richtung weiter, aus der die Geräusche kamen.
    Ihr Ursprung war Priscyllas Schlafzimmer.
    Auch dessen Tür stand offen. Die Geräusche wurden lauter.
    Und es waren … sehr sonderbare Laute. Laute, wie sie Howard noch nie zuvor gehört hatte. Keine menschlichen Laute, aber auch nicht die von Tieren. Es waren …
    Nein, er wusste es nicht. Er hatte so etwas nie zuvor gehört, ja, er konnte es nicht einmal beschreiben, denn es ähnelte nichts, was er gekannt hätte.
    Aber es erfüllte ihn mit Unbehagen. Fast mit Furcht.
    Ärgerlich verscheuchte Howard den Gedanken, ging mit raschen Schritten weiter und klopfte gegen den Rahmen, ehe er das Zimmer betrat.
    Wie er erwartet hatte, war Priscylla wach. Sie saß, nur in ein halb durchsichtiges Negligé gehüllt, vor der Frisierkommode. Howard registrierte überrascht, dass das weiße Tuch über dem Spiegel entfernt worden war. Priscylla blickte jedoch nicht hinein, sondern sah direkt in seine Richtung. Sie lächelte.
    »Hallo, Howard«, begrüßte sie ihn. »Kommen Sie immer mitten in der Nacht ins Schlafzimmer einer fremden Frau?« Sie lachte leise, als sie die Verlegenheit bemerkte, in die sie ihn mit ihren Worten brachte, und machte eine besänftigende Handbewegung. »Nichts für ungut, Howard«, sagte sie. »Ich habe Sie erwartet.«
    »So?«, sagte Howard verwundert.
    »Natürlich«, antwortete Priscylla. Wieder lächelte sie. Aber es war etwas in ihrem Lächeln, das Howard warnte. Wenn er nur gewusst hätte, was! »Man kann sogar sagen, dass ich Sie gerufen habe«, fuhr Priscylla fort. »In gewisser Hinsicht, jedenfalls.«
    »Gerufen?« Howard blickte sie misstrauisch an. »Was soll das heißen?«
    Priscylla lachte spöttisch. »Aber Howard«, sagte sie. »Stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie sind. Sie sind hier, um mit mir über Robert zu sprechen, nicht wahr? Genauer gesagt, über unsere Hochzeit.«
    Howard nickte widerstrebend. Das warnende Gefühl in ihm wurde stärker.
    »Dann sollten wir das tun«, sagte Priscylla. Sie stand auf. Howard registrierte sehr unangenehm, wie durchsichtig ihr Nachthemd war. Selbst bei der schlechten Beleuchtung konnte er ihren Körper fast so deutlich sehen, als hätte sie gar nichts an.
    »Sie sollten … sich etwas anziehen«, sagte er stockend.
    Priscylla lachte leise. »Bringe ich Sie in Verlegenheit, Howard?«, fragte sie. »Das wollte ich nicht. Immerhin gehöre ich Robert, nicht Ihnen. Oder?«
    »Was … was soll das?«, fragte Howard. »Priscylla, Sie -«
    Irgendetwas in Priscyllas Gesicht änderte sich. Die Verwandlung war nicht mit Worten zu beschreiben, aber unübersehbar. Sie war noch immer dieselbe, eine sehr junge – und sehr hübsche! – Frau. Aber sie wirkte plötzlich … anders.
    Kalt, dachte Howard. Eiskalt.
    »Sie wollten mit mir über die Hochzeit sprechen, nicht?«, fragte Priscylla mit einer Stimme, die wie klirrendes Eis klang.
    Howard schwieg. Er konnte nicht reden. Er war gelähmt. Seine Gedanken überschlugen sich.
    »Sie sind dagegen, dass Robert und ich heiraten«, fuhr Priscylla fort, während sie immer noch näher kam. »Sie trauen mir nicht. Und soll ich Ihnen etwas sagen, Howard?« Sie kicherte. »Sie haben Recht.«
    Sie kam weiter näher. Ein böses, durch und durch böses Lächeln erschien auf ihren Zügen. Howards Hände begannen zu zittern. Kalter Schweiß bedeckte seine Stirn.
    »Oder sind Sie nur neidisch, Howard?«, fragte Priscylla. »Ich bin eine gut aussehende Frau, nicht?« Sie kicherte. »Und Sie sind ein Mann – oder?«
    Sie war jetzt ganz nahe bei ihm. Howard roch den Duft ihres Haares, das schwache, aber sehr erregende Parfum, das sie aufgetragen hatte. Und dann – berührte ihre Hand seine Brust, verharrte einen Moment darauf und wanderte tiefer. Sie kicherte. Ihre Lippen waren nur noch einen Zoll von seinem Gesicht entfernt.
    »Willst du mich haben, Howard?«, fragte sie.
    NEIN!, dachte Howard verzweifelt. Nicht das! Er konnte es Robert nicht antun, und auch sich selbst nicht.
    Aber er war hilflos. Etwas lähmte ihn.
    Priscyllas Hände glitten weiter an seinem Körper herab, taten Dinge, die nicht sein durften und die ihn doch erregten, obgleich er vor Schande und Scham am liebsten gestorben wäre.
    Priscylla lachte leise. »Komm«, flüsterte sie. »Du kannst mich haben, wenn du willst. Komm!«
    Sanft, aber mit großem Nachdruck, schob sie ihn zum Bett und drückte ihn auf die aufgeschlagene Decke. Sie beugte sich über ihn. Ihre Lippen berührten die seinen.
    Und in

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