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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Gäste wieder ausladen und Ihnen mitteilen, dass aus der Feier bedauerlicherweise nichts wird, weil die Braut am Morgen vom besten Freund des Hauses fast vergewaltigt worden wäre?«
    Betroffen starrte ich sie an. Natürlich hatte Mrs. Winden Recht, hundert Mal Recht. London war eine moderne Stadt, in der es lange nicht so prüde zuging wie auf dem Land, aber selbst hier war es undenkbar, irgendjemanden erfahren zu lassen, was geschehen war!
    »Daran … habe ich noch gar nicht gedacht«, gestand ich kleinlaut.
    »Aber ich!«, sagte Mary. »Das ist wieder einmal typisch Mann. Vergeht in Selbstmitleid und Rachegedanken, aber an das arme Ding dort oben denkt er nicht.«
    Sie schüttelte den Kopf, trat ein Stück zurück und machte eine befehlende Geste. »Und jetzt Schluss«, sagte sie streng. »Sie sollten sich einmal selbst ansehen, Robert! Abmarsch unter die Dusche und danach will ich Sie in der Küche sehen, um Sie mit Kaffee vollzuschütten. Sich selbst Leid tun können Sie später, wenn alles vorbei ist.«
    Ich wagte es nicht zu widersprechen.
    Umso weniger, da Mary vollkommen Recht hatte. Es musste nach acht sein und das hieß, dass in einer knappen Stunde die Kutsche vorfahren würde, die Pri und mich zur Kirche brachte. Es bestand zwar noch kein Grund zur Hetze, aber viel Zeit zu verschenken war auch nicht.
    Also stand ich auf, ging unter Mrs. Windens misstrauischen Blicken am Barwagen vorbei und öffnete die Tür zum Badezimmer. Die Wanne war bereits eingelassen und dampfte vor sich hin. Frische Handtücher und sauber gefaltete Kleider lagen daneben.
    »Also, bis gleich«, verabschiedete sich Mary. In ihrer Stimme war eine Drohung, die ich schwerlich überhören konnte.
    Ich lächelte ihr dankbar zu, schloss die Tür hinter mir und begann mich auszuziehen. Wie immer hatte Mary Recht mit dem, was sie sagte. Und, wie zwar nicht immer, aber doch reichlich oft in letzter Zeit, musste ich mir eingestehen, dass ich mich wie ein kompletter Idiot benommen hatte. Selbst Howard …
    Ich dachte den Gedanken nicht zu Ende, denn ich spürte, wie schon wieder Zorn in mir aufzusteigen begann. Stattdessen riss ich mir die letzten Kleider vom Leibe, stieg in die Wanne mit heißem Wasser und lehnte mich zurück.
    Ich begann die Wirkung des Alkohols nun doch zu spüren, den ich in der letzten Stunde in mich hineingeschüttet hatte. Ich war nicht betrunken, aber auch nicht mehr vollkommen nüchtern; ein Zustand, der eigentlich sogar recht angenehm war. Oder es gewesen wäre, unter anderen Umständen.
    Ich schloss die Augen, drängte das Schwindelgefühl zurück und versuchte an nichts zu denken.
    Etwas berührte meinen Fuß.
    Es dauerte einen Moment, bis ich die Berührung überhaupt registrierte. Und dann vergingen noch einmal Sekunden, ehe mir auch die anderen Dinge auffielen – etwa, dass das Badewasser nicht halb so warm war, wie es sein sollte, oder die Geräusche, die nicht in mein Badezimmer, ja, nicht einmal nach London gehörten, oder – Mit einem Ruck öffnete ich die Augen – und schrie gellend auf.
    Ich war nicht mehr in meiner Badewanne.
    Ich war auch nicht mehr in meinem Haus.
    Rings um mich herum erstreckte sich …
    Moor.
    Ein schwarzes, wie aus Pech gegossenes Moor, von einer unsichtbaren, nur unterschwellig spürbaren Aura des Bösen durchdrungen. Jeder Stein, jeder Busch und jeder der wenigen, verkrüppelten Bäume atmete Gefahr aus, ein unbestimmtes, vages Grauen, das wie auf dürren Spinnenbeinen in meine Seele kroch und mich mit einem ständig wachsenden Gefühl des Unbehagens erfüllte.
    Verwirrt sah ich mich um. Aber da war nichts. Nur das Moor.
    Ein Weg, gerade breit genug, um halbwegs sicher darauf gehen zu können, schlängelte sich zwischen den Moorgewächsen durch, die auf eine bizarre, mit dem Auge nicht zu erfassende Art tot anmuteten.
    Nebelstreifen stiegen aus dem Sumpf. Wie die oktopoiden Arme eines gestaltlosen Ungeheuers schienen sie über die Pflanzen zu tasten, um ihnen alles Leben zu entziehen und die Atmosphäre der Düsternis noch zu vertiefen.
    Ich ließ meinen Blick ziellos umherirren, doch in allen Richtungen zeigte sich das gleiche trostlose Bild. Nirgendwo gab es auch nur den geringsten Hinweis darauf, wo ich mich befand.
    Ich wusste nicht einmal, wie ich hierher gekommen war.
    Aber die bizarre Moorlandschaft flößte mir Angst ein. Eine Angst, die sich nicht allein durch meine Situation oder die trostlose Öde des Sumpfes erklären ließ.
    Es war auch nicht allein der düstere

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